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Am 31.August war ein aufregender Tag für eine Bewohnerin aus dem Wohnheim 1. Sie durfte zusammen mit ihrer Betreuerin nach Fürstenfeldbruck fahren, um den Radiosender TOP FM zu besuchen. Eine Mitarbeiterin empfing die beiden herzlich. Da für den Radiosender in den nächsten Wochen der Umzug nach München in ein neues Studio (zusammen mit Radio Gong) anstand, war schon vieles gepackt und man spürte die Aufbruchsstimmung.

Auch der Geschäftsführer nahm sich Zeit und beantwortete geduldig alle Fragen. Anschließend führte er die beiden durch die Redaktion und die Studios. Er erklärte, wie ein Radiosender „funktioniert“ und die Bewohnerin durfte sogar selbst einmal ins Mikrofon sprechen. Dann folgte das Highlight: die beiden waren live dabei, als der Moderator auf Sendung ging. Während  mehrere Songs gespielt wurden, erklärte er ihnen, wie er seine Texte vorbereitet und dann live vorträgt ohne dass es sich abgelesen anhört. Nach etwas mehr als einer Stunde endetet der Besuch. Als Andenken an diesen tollen Nachmittag erhielt die Bewohnerin eine große Kuscheldecke mit dem TOP FM-Logo und ihre Betreuerin bekam eine Kaffeetasse.

 

Das Wohnheim 3 beendet den Urlaub mit einer gemütlichen Grillfeier. Den ganzen Tag bereiteten die Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen vor, bauten auf und wählten die Musik aus. Dann wurde mit tollem Essen und Musik der dreiwöchige Urlaub feierlich und gemütlich beendet.                                     Yasi Weinmann

Einige Bewohner aus Haus 5 sowie den Wohnheimen 3 und 4 erlebten fünf wunderschöne Tage in Bad Tölz. Auf dem nahegelegenen Bauernhof war viel zu entdecken. Es gab viele Pferde, Hühner und Esel, mit denen BewohnerInnen und BetreuerInnen sogar einen Spaziergang machen durften. Beim gemeinsamen Herstellen von Handseifen und dem anschließenden Backen von Pfannkuchen erfuhren sie viel Interessantes über die Tiere.

Bei einem Ausflug an den Chiemsee besuchte die Gruppe mit dem Schiff zuerst die Herreninsel mit Schlossführung und Fledermaus-Ausstellung und anschließend die Fraueninsel. Sie bummelte ein wenig durch die Läden, die Töpferei und stärkte sich mit Kaffee und Kuchen. Auf dem Programm standen außerdem eine Wanderung auf einem Moorweg sowie ein Spaziergang an der Isar mit anschließendem Stadtbummel und Besuch des Tölzer Heimatmuseums. Dazwischen gab es leckere Sachen vom Grill, eine selbst belegte und gebackene Pizza, gemeinsames Kaffeetrinken und den Besuch eines Italieners. Eva Gaw

Müde, aber stolz kehrten sechs BewohnerInnen und die Betreuerinnen Anna Seelos und Petra Rauch von einem Ausflug auf den Buchenberg zurück. Sie waren über den Bachweg durch den kühlen und abwechslungsreichen Wald aufgestiegen. Allerdings hatte ein nächtlicher Regenschauer die teils schmalen und steilen Wurzelwege etwas rutschig gemacht. Trotzdem schafften alle den Aufstieg und kehrten zur Belohnung in der Buchenbergalm ein. Nachdem alle eine Weile den Gleitschirmfliegern zugesehen hatten, traten sie den gemütlichen Rückweg über die Forststraße an. Petra Rauch

Mit alkoholfreien Cocktails, Gegrilltem, einem Salatbuffet und Eis feierten rund 120 gut gelaunte Menschen das große Sommerfest der Wohnheime am Eulenweg. Das Team der Lebenshilfe Landsberg hatte Dosenwerfen, Tischkegeln, eine Torwand, eine Tombola, eine Fotobox sowie einen „Beauty Salon“ organisiert. Der Chor der Lebenshilfe eröffnete das Fest, danach gab es Musik vom DJ, einen Tüchertanz zum Mitmachen und einen viel beklatschten Auftritt von Acrobatica Fantastica aus Türkheim.

Einen wunderschönen Nachmittag verbrachten vier BewohnerInnen und zwei Betreuerinnen aus dem Wohnheim 3 bei der „Fete de la Musique`23“ in Schwabmünchen.  Dort gab es leckeren Kuchen und später Bratwürstel. Aber am meisten freuten sich alle darüber, dass sie im Hof saßen und um sie herum ein buntes Treiben mit vielen Kindern war. Die Zeit verging wie im Flug, während die Gruppe die Kids dabei beobachtete, wie sie unermüdlich den riesigen Seifenblasen hinterhersausten. Maria hatte auch Spaß daran, mit den Kids zu malen.

Dann gab es eine Talentshow auf der Bühne. Nicht nur ein paar mutige Jugendliche, sondern auch Erwachsene, darunter Dr. Britta Amthor, gaben ihr Bestes. Am Abend spielte die Band Chick & Soul. Die riss Maria und eine Betreuerin so mit, dass sie nicht mehr sitzen konnten und anfingen, ihre Hüften zu schwingen. Ein kleiner Junge war von Maria so begeistert, dass er sie zum Tanzen aufforderte. Und schwupps entstand ein riesiger Tanzkreis. Leider war um 19 Uhr Abfahrt. Gerne wären alle länger geblieben, denn es war ein herrlich chilliges Fest! Ina Jarmes

Josef und seine BetreuerInnen aus dem Wohnheim 5, Haus 9, haben wieder ein Rollertreffen organisiert.

Es kamen zehn Roller und ein Trike, auf dem einige BewohnerInnen Probe sitzen und sogar mitfahren

durften. Es gab Kaffee und Kuchen, viele nette Gespräche und jede Menge Spaß.

Wie malt man ein Dingsbums? Für fünf Künstlerinnen der Lebenshilfe Landsberg ist das kein Problem. Nach dem vorsichtigen Ertasten in einer geschlossenen Pappkiste haben sie Farbe, Form und Beschaffenheit im Kopf – und bringen alles in bunten, spannenden Bildern aufs Papier. Das Gemälde selbst, so Kunsttherapeutin und Lebenshilfe-Mitarbeiterin Melanie Widmann, steht allerdings nicht im Mittelpunkt. Wichtiger ist die heilende Wirkung des Malens und das, was dabei besprochen wird.

Die fünf Teilnehmerinnen am Abendkurs sind ausgesprochen mutig. Alle trauen sich, ihre Hand über den vorbereiteten Strumpf in die geschlossen Pappschachtel zu stecken und das Dingsbums im Inneren zu erfühlen. Dabei wird gestaunt, kritisch geschaut oder glücklich gelacht.

Nach drei verschiedenen Schachteln, die die Kunsttherapeutin im Kreis herumreicht, stehen die jeweiligen Favoriten fest und die Frauen haben eine genaue Vorstellung von ihrem Dingsbums. Das von Renate S. ist „hart, rot und spitzig wie ein Tannenzapfen“, das von Dagmar Baumann „gelb, angenehm und beruhigend“, das von Daniela G. „rot und lustig“.

Sensorische Integration – also die Aufnahme und in diesem Falle bildliche Verarbeitung von Sinnesreizen – lautet der Fachbegriff für das, was heute Abend im Penzinger Atelier von Melanie Widmann passiert. Sie hat zu diesem Thema ihre Abschlussarbeit am Forum für Analytische und Klinische Kunsttherapie e.V. in München geschrieben und das Konzept an der Förderschule in Landsberg entwickelt und durchgeführt.

Nun setzen die Bewohnerinnen der Lebenshilfe ihre Tasteindrücke in Bilder um – mit Wasser- und Fingerfarben sowie Wachsmalkreiden. Wie schon beim Fühlen, steht ihnen Melanie Widmann mit viel Empathie, Lob und Ermutigung zur Seite, fördert und stützt sie. So bestärkt sie Renate S. darin, ihr Bild mit einem Farbenverlauf zu ergänzen. Sie zeigt ihr auf einem Probepapier wie es geht und lobt sie für das Resultat: „Du bist ja eine echte Künstlerin!“

Die 44-Jährige lockt heraus, wie „spitzig“ gezeichnet werden kann, fragt nach, regt Ergänzungen an und würdigt Prozess und Ergebnisse. „Jedes kreative Schaffen“, sagt sie, „hat heilende Wirkung: Alle gehen besser nach Hause als sie gekommen sind.“ Und damit meint sie nicht nur die offensichtliche Freude, die die Frauen beim Malen und mit ihrem Gemälde haben. Viele sind in diesem Moment auch „ganz bei sich“ und müssen sich zum Beispiel nicht ständig wiederholen.

Ähnliches hat Melanie Widmann auch bei den beiden vorhergehenden Therapiestunden erlebt, als die Teilnehmerinnen Klang- und Geruchsbilder in verschiedenen Techniken gefertigt hatten. Und ebenso in ihrer Vormittagsgruppe am Eulenweg, die vorwiegend aus RentnerInnen besteht.

Bei den abschließenden Bildbesprechungen kommen nicht nur viel Stolz auf das eigene Schaffen, sondern auch viel Phantasie zum Vorschein. In Dagmar Baumanns Bild etwa finden sich Bereiche, in denen man sich „entspannen“ kann und andere, in denen es „regnet“. Anja E. hat zu ihrer Erdkugel Wolken, aber auch Kreuze gefügt, die „an den Tod erinnern“ und „wichtig“ sind. Und Daniela G. hat die geliebte „Heidi“ in ihr buntes Bild gemalt.

Drei Therapiestunden können die fünf Frauen noch genießen, dann ist der Kurs vorerst zu Ende. Allerdings hat Melanie Widmann schon Ideen für eine Fortsetzung- zum Beispiel mit den Themen „Vom Ich zum Du“ oder „Wohlfühlbox“…

Tolle Gärtner*innen gibt es im Wohnheim 5, Haus 9, am Eulenweg: Weil die Terrasse mittlerweile zu klein geworden war, nutzten die Bewohner*innen die Erweiterung der Fläche gleich zu einer Verschönerung des Gartens. Mit viel Liebe, großem Einsatz und tatkräftiger Unterstützung des Teams setzten sie gemeinsam ausgesuchte Blumen in die Pflanztröge, die als Terrassenbegrenzung fungieren.

Außerdem befüllten sie das von der VR-Bank gespendete Hochbeet mit verschiedenen Gemüse-, aber auch Erdbeersetzlingen. Die passenden Schilder dazu gestalteten die Bewohner*nnen selbst. Nun genießen sie ihren neuen Garten und freuen sich auf die weitere Pflege und vor allem Ernte aus dem Hochbeet.

Tooor!!! Ein vielstimmiger Freudenschrei, die Hände fliegen hoch, Maria L. und Stephanie Lidl klatschen sich ab. Dann legen sich sieben Händepaare wieder auf den Tisch, das „Fußballspiel“ geht weiter. Mit der Tovertafel hat die Lebenshilfe Landsberg viel Schwung und Freude in ihre Wohnheime gebracht – und die Bewohner*innen noch mehr zusammengeschweißt.

Teamleiterin Stephanie Lidl ist restlos begeistert von dem neuen Gerät. Es hängt an der Decke und projiziert virtuelle Bilder auf den Tisch, die interaktiv bewegt werden können. Beim „Fußball“ beispielsweise erscheinen ein Ball und zwei Tore. Der Ball wird mit Handbewegungen und wischen „geschossen“, geht ein Ball ins Tor, wird der Punkt automatisch gezählt.

„Die Bewohner*innen kommen durch das Spiel zusammen, nehmen mehr Kontakt zueinander auf“, freut sich Stephanie Lidl. So saßen anfangs drei Menschen am Tisch, mittlerweile sind es sieben Männer und Frauen, die miteinander virtuell Ball spielen, sich gegenseitig anfeuern, miteinander lachen und jedes Tor feiern. „Das ist gerade für die Senioren wichtig“, so Stephanie Lidl.

Im Moment ist das Gerät fest in den Tagesstrukturierenden Maßnahmen (TSM) installiert. Dort treffen sich vormittags die Rentner*innen, nachmittags kommen noch Halbtagsbeschäftigte dazu. Das Team schätzt vor allem die Vielfalt der Tovertafel: Es gibt unzählige Spiele und fünf verschiedene Niveaus, sodass sich alle beteiligen können – egal, welche Stärken und Schwächen sie haben.

Am Vormittag wählt das Team eher aktivierende Spiele. Neben dem „Fußball“ zum Beispiel auch ein Spiel, bei dem durch Abschlagen virtuelle Seifenblasen zum Platzen gebracht werden. Oder das Ratespiel, bei dem durch Wischen mit den Händen die Deckschicht entfernt wird und das darunterliegende Bild zum Vorschein kommt. Oder ein Spiel, bei dem das Bild auf den Boden projiziert und die Bewohner*innen mit Beinen und Füßen aktiv werden.

Am Nachmittag ist dann eher „Runterkommen und Entspannen“ dran. Etwa über die virtuelle Blumenwiese mit den Schmetterlingen, die sich – von sanfter Musik begleitet – auf die Hand der Bewohner*innen setzen. Dazu gibt es noch entspannende Spiele zur jeweils passenden Jahreszeit und und und…

Das Schöne ist, dass die Bewohner*innen von sich aus motiviert werden, mitzumachen, meint Stephanie Lidl. Wie sie sind auch ihre Teamkolleg*innen total begeistert von der Tovertafel. Deshalb sitzt oft die gesamte TSM gemeinsam am Tisch und spielt. Zum Glück kann das Spielfeld so vergrößert werden, dass auch acht Menschen zusammen Spaß haben.

Entdeckt hat das Gerät Bereichsleiter Stefan Arnold bei einer Tagung. Die Stiftung der Lebenshilfe Landsberg bezuschusste die recht teure Tovertafel nach einer kurzen Vorführung großzügig. Nun hoffen alle noch auf Spenden, um weitere (mobile) Aufhängungen erwerben zu können – damit bald die Menschen in allen Wohnheimen der Lebenshilfe Landsberg Tovertafel erleben und genießen können. Daniela Hollrotter

Die Bewohner*innen vom Haus 5 am Eulenweg verbrachten den Ostersonntag im Sealife in München. Mit dabei waren zwei Menschen mit Rollstuhl und zwei mit Gehwagen. Als die Besucher*innen an der Kasse informiert wurden, dass der Aufzug defekt ist, dachten deshalb alle, der Ausflug wäre bereits beendet. Denn die meisten Aquarien befinden sich im Kellergeschoss.

Allerdings waren die Sealife-Mitarbeiter*innen sehr nett und hilfsbereit und blockierten das Treppenhaus so lange, bis alle Bewohnerinnen unter dem Applaus der Wartenden und mit Hilfe des Teams Stufe für Stufe den Keller erreicht hatten. Zum Glück funktionierte bis zum Ende des Besuchs der Aufzug wieder.

Die beiden Bewohner Klaus S. und Manfred K. fanden die Vorführungen super. Sie durften im Wasserbecken einem Flusskrebs in die Augen sehen, Seeanemonen und Wasserigel streicheln und ließen sich viele Wasserpflanzen erklären. In einem Raum war es dunkel und ein Fisch-Schwarm umkreiste alle. Man hatte das Gefühl, als stünde man unter Wasser.

In den Becken konnte man Rochen, verschiedene Haie, giftige Fische, Seepferdchen, Riesen-Schildkröten und Quallen beobachten. Im letzten Raum bekam Manfred K. eine Stabheuschreck auf die Hand gesetzt und er musste schwer aufpassen, dass sie ihm nicht davonlief. Besucher*innen und Mitarbeiter*innen des Sealife waren sehr zuvorkommend, obwohl manche(r) in den schmalen Gängen warten mussten.

Nach dem Sealife spazierten die Bewohner*innen zum Olympiaturm und gönnten sich dort mit Blick auf den Olympiasee Kaffee und Kuchen. Christiane Maurer-Werny

 

Das alte Radio im Wohnheim 8 ist kaputt gegangen. Deshalb hat sich Manu Meichelböck, die von Montag bis Donnerstag für die und mit den Bewohner*innen kocht, kurzerhand beim Bayern 1-Quiz angemeldet und prompt gewonnen: Ein Schneewittchen-Digital-Radio! Das Team und die Bewohner*innen freuen sich riesig.

Angelika Scholz (links) ist die Frauenbeauftragte der Lebenshilfe Landsberg, ihr zur Seite steht Heilerziehungspflegerin Veronika Riepl.

In den Werkstätten sind sie bereits gesetzlich vorgeschrieben, in Wohnheimen für Menschen mit Behinderung (noch) nicht. Bei der Lebenshilfe Landsberg allerdings gibt es seit vergangenem Herbst mit Angelika Scholz bereits eine Frauenbeauftragte. Und sie hat viele Ideen, wie sie ihren Geschlechtsgenossinnen helfen will – nicht nur am 8. März, dem internationalen Tag der Frauen.

Bereichsleiterin Jasmin Knabel hat den Stein ins Rollen gebracht. Sie schlug der Bewohnervertretung im vergangenen Herbst vor, bei den Neuwahlen doch auch gleich eine Frauenbeauftragte bestimmen zu lassen – und stieß auf offene Ohren. Die Wahl fiel auf Angelika Scholz, die schon seit 1997 in Wohnheimen der Lebenshilfe lebt.

Die 48-Jährige aus dem Wohnheim 7 freut sich über das Amt – zum einen, weil sie „gerne mal etwas Neues“ machen wollte. Vor allem aber, weil sie findet, dass Frauen gleiche Rechte haben sollen. Zwar ist es bei der Lebenshilfe üblich, dass Männer wie Frauen die gleichen Haushaltsarbeiten erledigen. Doch gebe es allgemein auf der Welt einfach noch Bereiche, in denen „Frauen nicht gleichbehandelt werden“.

Angelika Scholz will künftig monatliche Frauentreffs und eine feste Telefonsprechstunde einrichten. „Dabei können wir herausfinden, welche Themen die Bewohnerinnen beschäftigen und was sie sich von der Frauenbeauftragten wünschen“, sagt Heilerziehungspflegerein Veronika Riepl, die Angelika Scholz zur Seite steht.

Bei den Treffen können sich die Frauen austauschen und vernetzen, ihre Stärken und Positionen finden und im geschützten Rahmen auch über Themen wie Liebe und Sexualität sprechen, meint Veronika Riepl. Denn gerade Frauen mit Einschränkungen seien oft gefährdet. Außerdem wäre es für sie gut, eine Ansprechpartnerin zu haben, die „nicht zu nah, aber auch nicht zu weit weg ist“. Für Dinge, die sie anderswo nicht so gut ansprechen, aber auch nicht alleine tragen können.

Bei der Telefonsprechstunde können Themen aller Art auch anonym besprochen werden. So möchte Angelika Scholz zum Beispiel auch bei Partnerschaftsschwierigkeiten helfen. „Ich will zuhören und Probleme so weit wie möglich lösen“, sagt sie. Ob sie dann alleine oder gemeinsam mit Veronika Riepl unterstützt, wird von Fall zu Fall entschieden. Erste Anlaufstelle ist auf jeden Fall Angelika Scholz.

Sie kann „gut auf Leute zugehen, zuhören und was Nettes sagen“ und Veronika Riepl ist auch durch ihre derzeit laufende Weiterbildung zur systemischen Beraterin bestens als Unterstützerin geeignet. Außerdem wollen die beiden sich bald mit der Frauenbeauftragten der IWL-Werkstätten in Landsberg austauschen und eine Fortbildung des Lebenshilfe-Landesverbandes Bayern besuchen. Damit sie für ihr neues Amt optimal gerüstet sind. Daniela Hollrotter

Medikamentengabe gehört zu den täglichen Aufgaben im Wohnheim. Damit diese verantwortungsvolle Aufgabe gut gelingt, bilden sich die Mitarbeiter*innen regelmäßig weiter. Hier finden Sie viele wichtige und interessante Tatsachen rund um Medikamente und Co.

Die Gruppe der festen oralen Arzneien umfasst ein breites Spektrum verschiedener Applikationsformen. Hier sind die wohl gängigsten die „einfachen Tabletten“, wie Filmtabletten, Retard- oder Depotabletten, sowie magensaft-resistente Tabletten und Dragees.

Kann ich alle Tablettenformen teilen oder mörsern? Ein klares „Nein“. Auch eine etwaig vorhandene Kerbe in der Tablette heißt nicht zwingend, daß sie geteilt werden darf. Informationen finden sie in der Packungsbeilage oder im Zweifelsfall kann hier der Apotheker weiterhelfen.

Filmtabletten dürfen in der Regel geteilt werden, jedoch schmecken sie dann oft bitter, da der Schutzfilm verloren gegangen ist.  Magensaft resistente Tabletten dürfen nicht geteilt werden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren würden.

Retard-/Depot-/Long-Tabletten dürfen in der Regel nicht geteilt werden und nie gemörsert werden. Diese Arzneiform zeichnet sich durch eine verlängerte Wirkstofffreisetzung aus.

Lingual-, Sublingual-, Bukkaltabletten werden zur Lokaltherapie im Mundraum oder zur systemischen Behandlung eingesetzt. Lingualtabletten zerfallen unmittelbar nach dem Auflegen auf die Zunge, Sublingualtabletten werden unter die Zunge gelegt und Bukkaltabletten deponiert man in der Wangentasche. Alle drei Arzneiformen sollten weder gekaut noch gelutscht oder geschluckt werden. Der Wirkstoff wird über die Mundschleimhaut ins Blut aufgenommen.

Schmelztabletten werden ohne Wasser eingenommen, da sie nach dem Kontakt mit Speichel sofort zerfallen und dann problemlos geschluckt werden können. Da diese Tabletten sehr feuchtigkeitsempfindlich sind, müssen sie bis zur tatsächlichen Einnahme in der Blisterung verbleiben.

Brausetabletten sind unkompliziert in ihrer Anwendung, jedoch sollte die fertig hergestellte Lösung rasch getrunken werden, um einen Wirkungsverlust zu vermeiden.

Hartkapseln sind sogenannte Steckkapseln aus zwei ineinander gesteckten Hüllen. Hier wird unterschieden zwischen überzogenen und nicht überzogenen Kapseln. Letztere dürfen geöffnet werden, die überzogenen jedoch dürfen prinzipiell weder geöffnet noch gemörsert werden.

Weichgelatinekapseln können geöffnet werden. Eine Besonderheit sind hier die „Zerbeißkapseln“. Hierbei handelt es sich um Notfallmedikamente, bei denen der Wirkstoff unmittelbar nach dem Zerbeißen über die Mundschleimhaut aufgenommen wird.

Alle diese festen Tabletten sollten wenn möglich im Stehen oder Sitzen eingenommen werden, um ein Verschlucken zu verhindern. Am besten nehmen Sie Medikamente mit einem großen Glas Leitungswasser zu sich. Mit anderen Flüssigkeiten wie Kaffee, Tee, Milch, Säften und Alkohol kann es zu erheblichen Wechselwirkungen kommen. Aber auch hier ist ein Blick in die Packungsbeilage informativ.

Eine weitere Arzneiform sind die Tropfen. Auch hier ist natürlich auf die exakte Dosierung zu achten, die Ihnen vom Arzt genannt wurde. Andernfalls bitte die Angaben über die Dosierung der Packungsbeilage entnehmen. Bemerken Sie bei den Tropfen eine Trübung, so könnte es sich um einen Qualitätsmangel handeln. Fragen Sie hier in Ihrer Apotheke nach. Bei manchen pflanzlichen Tropfen kann das normal sein, ein entsprechender Hinweis findet sich dann in der Regel im Beipackzettel.

Bei Säften ist es wichtig diese jedesmal vor der Einnahme aufzuschütteln, um die Wirkstoffe gleichmäßig in der Lösung zu verteilen. Dies gilt genauso für Trockensäfte nach ihrer Zubereitung mit Wasser. Manche Trockensäfte benötigen eine gewisse Lagerungstemperatur. Auch hier gibt die Packungsbeilage Aufschluss.

Bei Zäpfchen ist zu beachten, dass sie nicht über 25 Grad gelagert werden.

Dermatikas, Cremen für Haut, haben begrenzte Aufbrauchfristen und oftmals ist eine Lagerung im Kühlschrank für die angegebene Haltbarkeit erforderlich.

Ein wichtiger Punkt ist die Haltbarkeit der Medikamente. Auf jeder Packung ist ein Haltbarkeitsdatum „verwendbar bis“ aufgedruckt. Das Medikament sollte nicht mehr verwendet werden, wenn das angegebene Datum erreicht ist. Bei vielen Arzneien bezieht sich dieses Datum auf ungeöffnete Packungen. Bei Tropfen, Säften, Cremes verhält es sich anders. Hier ist das Anbruchsdatum entscheidend. Der Packungsbeilage können Sie entnehmen, wie lange und bei welcher Lagerungstemperatur das Medikament verwendet werden kann. Das kann von wenigen Tagen bis zu einigen Monaten variieren. Diese Angaben sind dringend zu befolgen. Um das zu erleichtern ist es ratsam, das Anbruchsdatum sowie das Ablaufdatum auf der Packung zu vermerken.  Liane Loder-Ostler


Eine tolle Weihnachtsaktion startete der dm-Markt in Landsberg: Die Kunden kauften insgesamt 100 Weihnachtspäckchen für vier Euro (der Wert lag deutlich höher, den Rest finanzierte dm) und die Filiale legte noch 30 Päckchen dazu. So erhielten alle unsere BewohnerInnen ein schönes Weihnachtsgeschenk mit Pflegeprodukten und Süßem. dm-Filialleiterin Silvia Bugdoll (rechts) und ihre Stellvertreterin Melanie Fischer (Mitte) überreichten die Päckchen rechtzeitig vor Heilig Abend an Barbara Gerner (Wohnheimleitung). Daniela Hollrotter Foto: dm-Markt Landsberg

Farben und Licht triggern Reize, die sich positiv wie negativ auf die Empfindungen des Einzelnen auswirken. Räume sollten generell unter diesem Gesichtspunkt gestaltet werden, insbesondere aber für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Für Menschen aus dem Autismusspektrum gibt es einige Grundregeln, die das Wohnheim 5, Haus 9, umgesetzt hat.

Menschen mit Autismus nehmen ihre Umgebung anders wahr als Menschen ohne Autismus. Sie sind nicht so gut in der Lage, wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Sie nehmen Reize aus der Umgebung ungefiltert auf, dadurch kommt es schnell zu einer Reizüberflutung.

Ein mit vielen Farben ausgestatteter Raum kann zu so einer visuellen Reizüberflutung fuhren. Dies ist für die Betroffenen sehr unangenehm, teils auch schmerzhaft.  Deshalb sollten Räume für Menschen aus dem Autismusspektrum klar strukturiert sein, dezente Farben als Wandgestaltung verwendet und auf stark gemusterte Deko-Elemente verzichtet werden.

Je nach Ausprägung kann es notwendig sein, den Raum eher spartanisch zu gestalten: Wenige Möbelstücke, alle möglichst in sanften Brauntönen bei nur leicht getönten, hellen Wänden. Wichtig ist, Menschen mit Autismus ihr Zimmer als Rückzugsort erleben können. Gerade in Wohngruppen kommt es immer wieder zu Reizüberflutungen verschiedenster Art, da ist ein Rückzugsort von großer Bedeutung.

Die Beleuchtung sollte nicht blenden, sondern warmweißes Licht erzeugen. Ideal sind eine indirekte, dimmbare Beleuchtung und eine mobile Lampe (z.B. Tischlampe) für Tätigkeiten, die eine stärkere Lichtquelle erfordern.

Allerdings ist es unerlässlich, bei der Raumgestaltung auf individuelle Bedürfnisse einzugehen: Ob eine Schlafhöhle, ein Himmelbett, ein Hochbett oder ein XXL-Sessel zum Kuscheln, bleibt dem/der BewohnerIn überlassen. Ebenso die Farben in allen Schattierungen, solange er/sie sich geborgen fühlt und es zu keiner Reizüberflutung kommt.

Die Gemeinschaftsräume der Wohngruppe sollten wenn möglich in einer ausgleichend wirkenden Farbgestaltung gehalten werden. Wandbilder mit ruhiger Atmosphäre und nur wenige Farbklekse in den Gruppenräumen sind ideal, Grünpflanzen erzeugen eine gemütliche Atmosphäre. Auch in diesen Räumen ist auf blendfreie Beleuchtung zu achten. Als besonders angenehm wird es empfunden, wenn ein größerer Raum mit mehreren Lichtquellen ausgestattet ist, die nach Bedarf ein-, ausgeschaltet oder gedimmt werden können.

Menschen mit einer Autismusstörung empfinden oft visuelle Hilfen als sehr angenehm. So führt ein langer Flur, der farblich gestaltet ist, zu einer größeren Bewegungssicherheit. Das kann durch Farbbalken als Wegmarkierung oder durch ganzflächige Farbgestaltung einzelner Wandabschnitte geschehen. Integrierte Piktogramme erweisen sich als besonders hilfreich. Auch Flure sollten so dezent wie möglich beleuchtet und auf die üblichen Neonröhren verzichtet werden. Liane Loder-Ostler

Kreativität, Farbe, Spaß, Talent und die Liebe zu Fischen machen es möglich: Im Wohnheim 2 hat sich ein unansehnlicher Kellereingang in ein herrliches Unterwasserparadies verwandelt. Und das Schönste daran: Bewohnerin Steffi C. kann ihr Gemälde jederzeit erweitern und verändern.

Der Corona-Blues brachte Lebenshilfe-Mitarbeiterin Marga Müller im vergangenen Jahr auf die Idee, mit vier BewohnerInnen den alten Trampolinplatz mit den vier Jahreszeiten zu verschönern. Steffi C. hätte schon damals gerne Fische gemalt, doch die passten nicht recht zum Thema. Nach kurzer Überlegung allerdings fiel der Lebenshilfe-Mitarbeiterin der Kellerabgang ein. Kurzerhand grundierte sie ihn mit Himmel, Wellen und Wasser und überließ den Rest der Phantasie von Steffi C. Im blauen Malerkittel schuf die Meeresliebhaberin über mehrere Monate hinweg bunte Fische, Wasserpflanzen und ein untergegangenes Segelschiff – samt Betten und Küche, weil dort ja auch geschlafen und gekocht wurde.

Bauanleitungen brauch Reinhold Berndt nicht mehr. Seit einigen Jahren schon gestaltet der 62-Jährige seine Schiffsmodelle im Eigenbau aus Hart- und Weichholz, Leim, Schrauben und Folien. Als Vorlage dienen ihm lediglich Bilder aus einer Fachzeitschrift. Diese setzt er in wenigen Wochen in gut metergroße, maßstabsgetreue Nachbildungen um. „Am schönsten ist es, wenn sie fertig sind“, sagt er.

Begonnen hat alles mit üblichen Schiffsbausätzen, die Reinhold Berndt schon vor Jahren zusammensetzte. Doch das hat ihm „nicht so gefallen“. Deshalb fing er an, die Modelle zunächst nach eigenen Vorstellung umzubauen und schließlich Schiffe „einfach aus dem Kopf“ nachzubilden.

Das Holz stammt überwiegend aus Abfällen, die bei seiner Arbeit in den IWL anfällt oder die er günstig im Baumarkt ersteht. Kleineres Zubehör kauft Reinhold Berndt dazu – teils aus Lego, teils Modellbauzubehör. Dann macht er sich mit Stichsäge, Leim und Schraubenzieher an die Arbeit. Im Laufe der Jahre entstand so eine ganze Sammlung von Yachten, Kreuzern und Containerschiffen. Seine MitbewohnerInnen sind davon ebenso begeistert wie von den Bildern, die Reinhold Berndt schon gemalt hat.  Daniela Hollrotter

Stolze acht Kilometer legten sieben BewohnerInnen zusammen mit den Betreuerinnen Corina Heilmaier und Petra Rauch zu Fuß zurück. Sie waren bei bestem Wanderwetter mit dem Bus angereist und spazierten über Wald, Stege und Flur den Erlebnisweg um den Lechstausee bei Lechbruck entlang. Zwischendurch gab es Brotzeit und die Füße wurden im Kneippbecken oder im See gekühlt. Alle hielten tapfer durch und hatten sich ihren Eisbecher oder ihre Torte im Café Almstube in Trauchgau mehr als verdient! Petra Rauch

Endlich wieder ein gemeinsamer Ausflug! In zwei Bussen machten sich Barbara Gerner und Petra Rauch mit insgesamt 16 Bewohner*innen aus acht Wohnheimen an einem wunderschönen Augustmorgen auf den Weg nach Peiting. Ziel war die Herzogsägmühle, eine Einrichtung, in der seit 1894 Menschen in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen unterstützt werden. Dort erwarteten Verwaltungsleiter Martin Stenzer und Corina Heilmaier aus der Buchhaltung die Abordnung aus Landsberg. Gemeinsam begaben sich alle auf eine Führung durch die Landwirtschaft, bei der es 50 Kühe, einen Stier und etliche Kälber der Rasse Angus-Rinder sowie zahlreiche Hühner zu bestaunen gab. Auf der Reitanlage begrüßten die Bewohner*innen und ihre Betreuer*innen zehn Pferde und drei Ponys, die auch in der Therapie eingesetzt werden. Nach einer zünftigen Brotzeit ging es in den Werkstattladen zum Shoppen. Vor der Heimfahrt gab es natürlich noch Kaffee und Kuchen oder Eis im Café Herzogsägmühle. Petra Rauch

Gemeinsam wandern, essen und zum Abschluss die Füße kühlen – das erlebten sechs BewohnerInnen zusammen mit ihren drei BetreuerInnen bei einem Ausflug zum Schatzberg bei Dießen. Mit von der Partie war Hund Bobbie, um den sich Edmund Keindl sehr umsichtig kümmerte. Vom Parkplatz beim Naturlehrpfad ging es über Stock und Stein durch den schattigen Wald in einer großen Runde um den Schatzberg. Unterwegs gab es eine Rast und wer wollte, konnte sich auf der Runde an einer Quelle erfrischen. Zur Einkehr steuerte die Gruppe die Schatzbergalm an. Dort stärkten sich alle mit leckerem Essen, bevor es wieder auf den Weg zurück zum Parkplatz ging. Zum Ausklang des Ausfluges kühlten alle ihre Füße im Ammersee und gönnten sich Kaffee und Kuchen am Kiosk in den Seeanlagen in Dießen. Schön war‘s. Stefan Arnold

Mitte Juli unternahmen die Tagesstrukturierenden Maßnahmen (TSM) der Wohnheime einen Ausflug in den Märchenwald nach Schongau. Mit dabei waren vier BesucherInnen und drei Betreuerinnen. In Schongau hörten sich alle Märchen an, fütterten Schafe und Ziegen, bewunderten Pfauen und lösten Naturrätsel. Abschließend kehrten die BesucherInnen im dortigen Restaurant ein, wo es ein wohlverdientes Mittagessen gab. Pünktlich zum Kaffee waren nach einem gelungenen Ausflug alle wieder in der TSM.  Laura März

Einen herrlichen Tag bei schönstem Sonnenschein verbrachten die beiden RenterInnen Andreas B. und Karin B. zusammen mit ihrem Betreuer im Augsburger Zoo. Die beiden hatten großen Spaß, unter anderem mit den Flamingos.  Robert Wittkowsky

Einen Abend lang vergnügten sich Bewohner*innen bei der Fête de la Musique, die Lebenshilfe-Mitarbeiter Otto Novoa seit mittlerweile 20 Jahren in Schwabhausen anbietet. Auf dem Programm stand Musik aller Stilrichtungen, die Bands traten etwa 30 Minuten auf und spielten am Ende gemeinsam auf der Bühne - so wie bei der „originalen“ Fête de la Musique, die bereits seit 1982 in Paris veranstaltet wird. Die BewohnerInnen freuten sich über die Einladung von Otto Novoa und hatten großen Spaß an Musik, Tanz, Speis und Trank. Sie gestalteten auch einige Bilder.  Petra Rauch

Große Aufregung im Wohnheim 8: Rauch quillt aus den Fenstern, der Feueralarm schrillt. Die Feuerwehren aus Asch, Leeder und Seestall rücken mit einem Großaufgebot an. Rasch begeben sich die Bewohner zum ausgewiesenen Sammelplatz im Garten. Doch zum Glück ist dieser Großeinsatz der Feuerwehren lediglich eine geplante Übung

Bereits am Morgen haben zwei Feuerwehrmänner einen Rauchgenerator im Keller des Hauses plaziert. Er produziert Unmengen an harmlosem Rauch, der sich nach ein paar Stunden im Inneren des ganzen Wohnheims verteilt hat. Als die Feuerwehren zu ihrer äußerst realistischen Übung anrücken, quillt er bereits aus den Fenstern.

Wasserfontänen spritzen über das Dach, mit Atemschutzmasken, Schutzanzügen und Sauerstoffflaschen dringen die Feuerwehrler in das verqualmte Haus ein. Mittels Leitern und einer Trage retten ihr KollegInnen eine Person aus einem der Fenster im ersten Stock. Und dies alles vor den sichtlich beeindruckten Bewohnern.

Da diese Übung einem Ernstfall so nahe kommt, sind einige BewohnerInnen nicht mehr in der Lage, das zu erkennen. Sie haben Angst, manch einer glaubt sogar, das Wohnheim brennt gerade ab. Durch ihre Zugewandtheit und Herzlichkeit können die Flroiansjünger sie jedoch schnell beruhigen.

Die BewohnerInnen stellen viele Fragen, die die Feuerwehrler mit Geduld beantworten. Wer will, darf in einem der Feuerwehrautos Platz nehmen und sich alles genau ansehen und erklären lassen.

Dieser Feuerwehreinsatz hat einen bleibenden Eindruck bei den Bewohnern hinterlassen. Tagelang ist er Gesprächsthema Nummer 1 im Wohnheim. Und er hilft den BewohnerInnen, im Ernstfall richtig zu reagieren. Liane Loder-Ostler

Im Wohnheim 8 wird gerne musiziert. So gab es ein großes Hallo, als im vergangenen Jahr ein Klavier Einzug hielt. Eine Spende des „Freien Musikzentrums München“ machte es möglich. Schnell organisierte die Leiterin des Wohnheims, Sybille Neubauer, mit ihrem Mann den Transport und fand für den Neuzuwachs im Gruppenraum einen Platz.

Zusammen mit ihrer Betreuerin Gerda Müller üben die Bewohner*innen seitdem fleißig und spielen mit Begeisterung sogar vierhändig. So bekommt jedes Geburtstagskind auch ein Ständchen.

Mittlerweile gesellen sich zum Klavier eine Mandoline, ein Akkordeon und eine Veeh-Harfe. Bei der Veeh-Harfe handelt es sich um ein Saiteninstrument, das speziell für Menschen mit Behinderung entwickelt wurde.

Ein kleines Orchester ist geboren, gesanglich begleitet von den anderen Mitbewohner*innen. Gerade in der langen freudlosen Coronazeit war und ist das Musizieren eine tolle Freizeitgestaltung. Da die Bewohner*innen ihr Können ihren Familien und Freunden in dieser Zeit nicht live zeigen können, drehen sie ein Video.  Liane Loder-Ostler

„Spazieren gehen und Bewegung ist gut“, sagt Christine G. und strahlt. Sie muss es wissen, schließlich geht sie schon seit 2005 fast jedes Mal mit, wenn sich die Walking-Gruppe der Lebenshilfe Landsberg trifft. Heute steht die „Gefängnisrunde“ auf dem Programm. Und so macht sich Christine G. an diesem Dienstagabend zusammen mit rund 20 anderen Menschen auf den einstündigen Weg – begleitet von Vogelgezwitscher und zaghaftem Sonnenschein.

Wie die meisten Teilnehmer*innen trägt Christine G. Sportschuhe, außerdem benutzt sie ihre Walking-Stecken. „Wir gehen jede Woche“, erklärt sie – und dass die gemeinsamen Runden mit Menschen aus anderen Wohnheimen wegen Corona lange nicht möglich waren. Heute aber laufen drei Wohnheime zusammen und die Bewohner*innen freuen sich über das Treffen. Und so geht es mit fröhlichem Geplauder los von der Bischof-Riegg-Straße Richtung Eisstadion.

Dort nutzt Julia die Gelegenheit, sich kurz auf die Schaukel zu setzen, eine andere bewundert die Football-Spieler, die auf dem angrenzenden Feld trainieren. Das Feld der Walker hat sich mittlerweile in die Länge gezogen. Die Spitze wartet aber am Ende der Treppe zur Kirche Heilig Engel, bis auch der letzte Teilnehmer die Stufen erklommen hat. Trotz der Anstrengung macht ihm das Walken Spaß: „Ich werde jetzt wieder öfter kommen“, sagt er.

Im Winter, weiß Teamleiter Michael Eierschmalz, sind die Bewohner*innen nach der Arbeit und dem Abendessen oft nur schwer zum Walken zu motivieren. Dabei ist diese Art der Bewegung so wohltuend – gerade für Bewohner*innen mit Osteoporose oder Hüftproblemen, ergänzt seine Kollegin Christiane Maurer-Werny. Und auch Menschen mit Autismus tut es gut, sich abends noch einmal zu bewegen, dann kommen sie anschließend besser zur Ruhe, meint Eierschmalz.

Der 33-Jährige arbeitet bereits seit 16 Jahren bei der Lebenshilfe Landsberg und schätzt besonders die „flache Hierarchie“ und das selbständige Arbeiten im Wohnbereich. Er freut sich, dass er heute Bewohner*innen trifft, die er früher einmal betreut hat und plaudert angeregt mit ihnen. Insgesamt sind heute fünf Betreuer*innen mit dabei, darunter Anna Seelos, die lange Jahre bei der Lebenshilfe gearbeitet hat und seit der Rente als Ehrenamtliche jede Woche mit den Menschen aus dem Wohnheim 3 walkt.

Mittlerweile ist die Gruppe auf der Wiese hinter dem Gefängnis angelangt und Christine G. freut sich über die Blumen am Wegrand. Immer wieder ruft eine Betreuerin nun: „Achtung Radfahrer!“ und dann machen alle brav Platz. Das Mittelfeld hat sich aufgelöst und es gibt nur noch die Spitze und das Ende. Vorne laufen alle Frauen, darunter Maria, die „öfter“ dabei ist und der das Walken „großen Spaß“ macht.

An der Hauptstraße entlang geht es zurück zur Kirche und wieder am Sportgelände entlang. Julia strahlt eine Frau an, die auf der Bank sitzt, die Footballer sind immer noch am Trainieren. Dann stehen die 20 Menschen genau eine Stunde nach dem Aufbruch wieder vor dem Wohnheim 3 und verabschieden sich. Das nächste Mal, verspricht Christiane Maurer-Werny, gibt es im Anschluss mal wieder einen Kaffee. Daniela Hollrotter

Seit Jahren engagieren sich die SchülerInnen der Realschule Kaufering in der Vorweihnachtszeit für ein soziales Projekt. Dieses Jahr fiel ihre Wahl auf die Lebenshilfe Landsberg.

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen organisierten die Häuser der Lebenshilfe so genannte Adventsfenster mit jeweils eigenen Ideen und Aktionen. Die SchülerInnen der Klasse 10c fanden das eine gute Idee für ihr soziales Projekt und entschieden sich, Weihnachtskarten für die BewohnerInnen am Eulenweg zu basteln und über die Tagesstrukturierende Maßnahmen (TSM) zu verteilen.

Am 15. Dezember war es für die TSM so weit: Das Bürofenster der TSM öffnete sich und die SchülerInnen verteilten ihre selbstgestalteten Weihnachtskarten. Dazu gab es für die BewohnerInnen Punsch und Lebkuchen. Die BewohnerInnen freuten sich sehr über die persönlichen Weihnachtsgrüße der SchülerInnen. Jede Karte war liebevoll gestaltet und von den SchülerInnen mit Weihnachtsgrüßen und der persönlichen Unterschrift versehen. Liane Loder-Ostler

„Alle Jahre wieder“ schallt es dem Christkind aus dem Wohnheim 2 der Lebenshilfe Landsberg entgegen. Es ist in die Von-Eichendorff-Straße in Landsberg gekommen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Wohnheim-Team das Weihnachtslicht sowie Punsch und Lebkuchen zu bringen. Insgesamt neun Wohnheime besucht Christkind Lea Leis an diesem 3. Advent und beglückt dabei auch noch Nachbarn, die begeistert „Zugabe“ rufen. Dem Christkind selbst haben die Bewohner und Bewohnerinnen mit ihrem Lied „das schönste Geschenk“ gemacht.

Christine G. reiste mit 29 anderen Menschen und fünf Betreuern des gemeinnützigen Vereins Kunterbunt zu ihrem Sommerurlaub an die Nordsee. Die Freude war riesig, besonders da es der erste Urlaub seit Langem war. Christine G. aus dem Wohnheim 5, Haus 9 hat ein Reisetagebuch geführt, das Liane Loder-Ostler kommentiert:

16.8.2021 Wir sind an der Nordsee angekommen und haben unsere Zimmer bezogen. Ich freue mich auf eine schöne Zeit am Meer.

18.8.2021 Zuerst haben wir eine Kirche besucht und ich habe drei Kerzen angezündet. Dann sind wir in die alte Windmühle. Auf dem Rückweg sind wir Eis essen gegangen. Wir haben sehr gutes Wetter.

In Dornum befindet sich die älteste erhaltene Bockwindmühle Ostfrieslands. 1626 ist sie in Betrieb genommen worden. Erst 1962 stellte die Mühle ihren gewerblichen Mühlenbetrieb ein. 2010 ist die Mühle komplett demontiert, restauriert und wieder funktionsfähig aufgebaut worden.

19.8.2021 Wir haben im Strandladen sehr schöne und große Muscheln gekauft und sind in Gummistiefeln durch den Schlamm gewandert. Da bin ich stecken geblieben und Conny hat mich herausgezogen. Dann haben wir die Robbenstation besucht. Die kleinen Seelöwen hat man getrennt und mit Milch aufgezogen. Ein Film über die Seelöwen und deren Fütterung ist sehr interessant.

22.8.2021 Heute machen wir mit der Museumsseifenbahn eine Inselrundfahrt. Leider ist heute das Wetter schlecht.

Auf 17 km Länge führt die ostfriesische Museumseisenbahn den Besucher von Norden bis Dornum. Es ist eine sehr beschauliche Fahrt durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Man kann die Fahrt mit einem Besuch des Eisenbahnmuseums im historischen Norder Lokschuppen verbinden.

23.8.2021 Heute schauen wir uns ein sehr altes Schiff an und den Fährbetrieb. Eine Fährbrücke kann geöffnet werden.

Schöne alte Raddampfer werden für den Pendelverkehr zwischen Carolinensiel und Harsiel eingesetzt. Die Fahrt beginnt im Museumshafen mit seinen historischen Schiffen und führt entlang der alten Friedrichsschleuse zum Yachthafen. Hier wird der Wandel der Zeit deutlich: Moderne Segel-und Motoryachten liegen hier vor Anker.

24.8.2021 Heute machen wir mit Museumsseifenbahn eine Inselrundfahrt.

24.8.2021 Langsam geht der Urlaub zu Ende. Wir gehen nochmals zum Meer. Am Nachmittag gehen wir Bummeln in die Stadt. Der heutige Abend endet mit einer Party, bei der es Pizza, Toasts, Musik und Tanz gibt.

25.8.2021 Heute ist unser letzter Tag und wir packen unsere Koffer und putzen unsere Zimmer. Am Abend gehen wir alle gemeinsam zum Essen in ein Restaurant. Es gab dort sehr leckeren Meeresfisch.  Es war ein sehr schöner Urlaub.

Eine romantische Kutschfahrt durch das malerische Denklingen und die umliegende Sommerlandschaft genossen acht Bewohner des Wohnheims 5, Haus 9 am Eulenweg. Nach der langen Coronapause hatten sich alle ganz besonders auf den Ausflug gefreut, den Betreuerin Steffi Lidl organisiert hatte. Die Familie Hefele aus Leeder ermöglichte die Fahrt, ohne dass Kosten für die Bewohner anfielen.

Per Bus ging es nach Denklingen, wo Steffis Mutter alle mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bewirtete. Gegen 15 Uhr holten Simon Hefele, seine Frau Franzi und ihre beiden Kinder die Bewohner mit einer großen Kutsche ab. Die Pferde Paulanerin und Martina zogen das Gefährt mit 16 Sitzplätzen, das genügend Abstand garantierte.

Auch wenn der Einstieg in die Kutsche für manchen eine Herausforderung war, hatten alle großen Spaß, vor allem auf den teils holprigen Feldwegen. Mit Fellen und Decken gut gegen das doch recht kühle Wetter geschützt, erfuhren die Bewohner von den beiden Kindern viel Wissenswertes über die Pferde. Nach der einstündigen Fahrt erlebten sie am Hof der Familie Hefele noch weitere Pferde und Ponys, darunter ein Ponyfohlen, das sich auch streicheln ließ.  Liane Loder-Ostler

Einen tollen Tag verbrachten 21 Bewohner aus verschiedenen Wohnheimen sowie sechs Betreuer bei perfekten Sommerwetter im Augsburger Zoo. Zwar waren die Tierhäuser geschlossen, doch ließen sich die meisten Tiere in den Freigehegen sehen und genau beobachten. Eine der drei Lebenshilfe-Besuchergruppen freute sich besonders über die Robben: Sie hatten riesigen Spaß dabei, die Meeressäuger beim Füttern zu beobachten.

Auch die gemeinsame Mittagspause in der Zoogaststätte war perfekt: Die Servicemitarbeiter gingen sehr entspannt mit den Bewohnern um und das Essen schmeckte allen gut. Am Ende machten sich alle müde, aber sehr zufrieden auf den Heimweg und freuten sich über den gelungenen Ausflug nach der langen Corona-Zeit.                                                                        Petra Rauch


 

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