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„Freunde, da kama numfahrn...“ So bringt Josef Mayr das Thema Freundschaft auf den Punkt. Er ist einer von 13 Menschen, die den vierten Kunstkalender der Lebenshilfe Landsberg mit Worten und/oder Bildern gestaltet haben. Die farbenprächtigen Kunstwerke entstanden größtenteils gemeinsam mit der Maltherapeutin Cathrine Hölzel, die in Corona-Zeiten zwar ihre beliebte Malgruppe einstellen musste, dafür aber mit den Bewohnern einzeln gearbeitet hat. Sie notierte auch die Gedanken und Erklärungen zu den Bildern – zum Beispiel „Das bin ich.

Ich bin ein guter Freund. Von mir.“, wie Leo Dumberger sein fröhliches gelb-blaues Bild erklärt hat. Den Lebenshilfe-Kalender 2021 sponsern das Steuerteam Landsberg und das Architekturbüro Wolffhardt aus Fuchstal. Außerdem unterstützen Käufer des Kalenders die Arbeit der Lebenshilfe Landsberg in ihren vielfältigen Einrichtungen und unterschiedlichen Projekten, so Geschäftsführer Christoph Lauer. Der Kalender ist ab sofort für acht Euro in der Geschäftsstelle der Lebenshilfe am Eulenweg sowie in verschiedenen Geschäften und Buchhandlungen und in der Arztpraxis Carolin Moser erhältlich. Daniela Hollrotter

Wer kennt sie nicht, die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia. Doch wenn die Theatergruppe der Lebenshilfe sich des Stoffs annimmt, entsteht daraus etwas völlig anderes: Gemeinsam mit Regisseurin Mirjam Kendler hat das „Theater unbegrenzt“ aus dem Drama eine Komödie über Liebe und Freundschaft gemacht. Am 25.und 26. April jeweils um 19:30 Uhr freuen sich die elf Schauspieler auf viele Zuschauer im Landsberger Stadttheater. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Nach dem Riesenerfolg des „Wilden Märchenpotpourris“ 2018 wollten alle Akteure weiter machen, freut sich Mirjam Kendler. Nach den ersten Improvisationsübungen im September entschied sie sich bald für ein Stück über die Liebe, denn bei diesem Thema „waren alle mit dabei“.

Das für die Theatergruppe passende Drehbuch entwickelt Mirjam Kendler in einem „spannenden, aber anstrengenden“ Prozess: Sie schreibt zu Hause, probiert dies in den Proben aus, nimmt dort Formulierungen oder Ideen der Schauspieler auf und schreibt zu Hause so wieder um, dass am Ende ein „rundes Ganzes“ entsteht.

Dazu gehören auch sehr persönliche Stellungnahmen der Schauspieler zu Liebe und Freundschaft, die in die Aufführung einfließen. Hilfreich ist dabei, dass die Akteure sich mittlerweile sehr gut kennen, aufeinander schauen und als Gruppe zusammengewachsen sind, so Kendler.

Auch Projektleiterin Karin Schartl von den Offenen Hilfen findet es erstaunlich, wie die Schauspieler sich durch das Theater entwickelt haben, wie sie auf der Bühne regelrecht aufblühen und Fähigkeiten zeigen, die die Betreuer ihnen oft gar nicht so zugetraut hätten. Vielleicht liegt das auch daran, dass Mirjam Kendler völlig unbefangen ganz andere Dinge von den Menschen fordert, meint sie.

Karin Schartl freut sich, dass die Aktion Mensch das Theaterprojekt wieder gefördert hat. Allerdings ist es ohne zusätzliche Spendengelder nicht umsetzbar, erklärt sie. Denn neben den Profis für Regie und Kostüme müssen auch die Kosten für Theatermiete, Requisiten, GEMA und vieles mehr gestemmt werden.

Die diesjährige Aufführung ist übrigens inklusiv: Neben Profi-Schauspieler Richard Oehmann, der die Truppe schon beim „Wilden Märchenpotpourri“ unterstützte, steht auch Lebenshilfe-Mitarbeiterin Silke Hampel mit auf der Bühne.  Daniela Hollrotter

2018 waren sie bei mehreren Ausstellungen in Landsberg zu sehen, 2019 zierten sie den Kalender der Lebenshilfe Landsberg, jetzt begeistern sie in Erlangen: Seit Januar hängen die 15 Bilder der Fotoausstellung „Träume“ im Fortbildungsinstitut der Lebenshilfe Bayern in Erlangen. Tamara Wissing, die Leiterin des Instituts berichtet von begeisterten Reaktionen der Teilnehmer. Saskia Pavek hatte zum Jubiläumsjahr der Lebenshilfe Landsberg mit ihrer Kamera Träume von Menschen mit Behinderungen in ebenso ausdrucksstarken wie berührenden Fotografien eingefangen.

Stolz hat bei der Eröffnung unseres Adventsmarkts der kleine Fynn aus der HPT1 das Weihnachtslicht gemeinsam mit Lebenshilfe-Vorsitzendem Günter Först zu den festlich geschmückten Buden am Eulenweg getragen. Das Lebenshilfe-Christkind Lea Leis hatte ihm das Licht überreicht und zusammen mit Geschäftsführer Christoph Lauer den mehr als 150 Besuchern „gute Gespräche“ beim Adventsmarkt gewünscht. An den Buden gab es allerhand kulinarische Köstlichkeiten wie Waffeln, Kuchen, Schokofrüchte, Bratwürste (auch vegetarisch!), heiße Maroni, gebrannte Mandeln und Popcorn. Das vorweihnachtlichen Angebot mit Adventskränzen, Weihnachtskarten, zumeist selbstgemachten Dekorationen, Trostbären, selbst gestrickten Mützen und Socken und vielem mehr konnte sich sehen lassen und fand viele Abnehmer. Eröffnet hatte den Adventsmarkt der Chor der Lebenshilfe mit fröhlichen Liedern. Aber auch die Vorstellung der Kinder und Jugendlichen aus der HPT2 war sehens- und hörenswert. Dazu freute sich Groß und Klein am Schattenspiel der HPT1. Neben einer Tombola gab es für die Besucher auch die Möglichkeit, im Kinderhaus „Zur Arche“ zu basteln, Stockbrot zu braten oder sich am Lagerfeuer gemütlich auszutauschen. Daniela Hollrotter

PostboteDie meisten Stadtbusfahrer kennen ihn: jeden Montag, Mittwoch und Freitag ist Hans Strobl mit seiner Rolltasche in Landsberg unterwegs, um die Post von der Geschäftsstelle der Lebenshilfe Landsberg zu den Außenstellen zu bringen. Seit gut zwei Jahren arbeitet der Bewohner von Haus 9 am Eulenweg als Bote und kommt dabei immer wieder mit Menschen ins Gespräch.

Kurz vor acht Uhr leert Hans Strobl die Postfächer in der Geschäftsstelle. Er steckt Briefe in drei Stofftaschen, die die Namen der Einrichtungen tragen: Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) 1, HPT2, Krippe. Mit einem „bis später“ verabschiedet er sich von den Mitarbeitern und zieht los zur Bushaltestelle in der Münchener Straße.

An „Posttagen“ steht der 69-Jährige schon um 6.30 Uhr auf. Denn er braucht Zeit, um in Ruhe zu frühstücken und die Zeitung zu lesen. Er lebt seit 18 Jahren in einer Wohngruppe der Lebenshilfe und arbeitete 14 Jahre lang in den IWL-Werkstätten. Bei einem früheren Arbeitgeber hat er auch die Führerscheine der Klassen 2 und 3 erworben. Nun ist er Rentner.

Trotzdem sagte Hans Strobl spontan zu, als ihm der Postdienst angetragen wurde. „Weil es Spaß macht“ und weil er eine Jahreskarte für den Bus bekommt, die ihm jederzeit Fahrten in der Stadt ermöglicht.

Seine erste Station beim Postdienst ist der Bahnhof. Von dort zieht Hans Strobl seine Rolltasche bis zur Kinderkrippe in der Bischof-Riegg-Straße, in der die Kleinen gerade ihre Morgenkreislieder singen. Heute strahlt die Sonne vom Himmel, aber auch Regen und Kälte schrecken Hans Strobl nicht: „Man muss sich halt gscheid anziehen“, sagt er. Wichtig ist ihm, dass er genügend zu Trinken dabei hat. „Damit der Kreislauf nicht zusammenbricht“ sagt er und nimmt einen großen Schluck Tee aus der Thermoskanne.

Wieder im Bahnhof setzt sich Hans Strobl zu einem Bekannten und kommt sofort mit zwei Reisenden ins Gespräch. Es geht um den Abbau der Bahnschalter und die zunehmende Automatisierung. Auch innerhalb der Lebenshilfe, freut sich Hans Strobl, lernt er durch den Postdienst viele neue Bereiche und Menschen kennen. Auf seinem Weg grüßt der Rentner fast alle Menschen und wird zumeist zurückgegrüßt.

Mit der Linie 3 fährt Strobl in die Hopfengartenstraße, wo er in der HPT1 freundlich begrüßt und mit Post ausgestattet wird. „Damit hab ich jetzt nicht gerechnet“, freut er sich zurück im Bus und zeigt ein Päckchen Schokolade. Normalerweise bekommt er „an Ostern und Weihnachten“ kleine Geschenke.

Der 3er bringt ihn zum Bahnhof, wird zum 5er und liefert ihn in der Saarburgstraße nahe der HPT2 ab. Zu Beginn, erzählt Hans Strobl, fuhr ein Betreuer mit ihm die Einrichtungen ab. Mittlerweile hat er sich selbst die beste Tour zusammengestellt und weiß bestens Bescheid, welche Geschäfte zu- und neu aufgemacht haben.

In der HPT2 bekommt Hans Strobl Post überreicht und wird mit einem freundlichen „bis Montag“ verabschiedet. Dann geht es über den Bahnhof zurück zum Eulenweg. Der 69-Jährige will pünktlich im Wohnheim sein, weil er mittags meist beim Kochen hilft. Außerdem braucht er Zeit für Spaziergänge, Fernsehen oder seine Modelleisenbahn. Seinen Drei-Tage-Job aber macht er gerne und will ihn auch nicht aufgeben – „solange die Gesundheit es erlaubt“. Daniela Hollrotter

Fotoshooting
Vier Assistentinnen, eine Fotografin, ein menschliches und ein tierisches Model: So entstanden 13 wunderschöne Bilder, die den neuen Fotokalender der Lebenshilfe Landsberg zieren.

Die besten Fotos gelingen mit Huhn Olga. Wie ein Profi blickt sie direkt in die Kamera, während Sebastian sein Gesicht an sie schmiegt. Der 20-Jährige und seine Henne sind eines von 13 tierisch-menschlichen Fotomodel-Paaren, die Saskia Pavek im Sommer mit ihrer Nikon eingefangen hat – für den neuen Kalender der Lebenshilfe Landsberg, der ab sofort in der Geschäftsstelle im Eulenweg 11, Telefon 08191-9491-0, erhältlich ist.

Das große Fotoshooting im elterlichen Hof geht schnell über die Bühne. Zwei Assistentinnen und Projekt-Koordinatorin Nina Klusmeier halten den Stoff-Hintergrund mit dem hellen Zimmer, eine weitere kümmert sich um die Beleuchtung. Saskia Pavek fotografiert und rückt höchst einfühlsam ihre Models ins richtige Licht. Nach 15 Minuten und drei verschiedenen Hühnermodels ist alles im Kasten. „Für mich passt es“, sagt Pavek und Sebastian meint: „Es war nur ein bisschen anstrengend“.

Auch die Assistentinnen Inka und Judith hatten Spaß an ihrer Aufgabe und ihrem eigenen Fotoshooting: Inka mit dem „schönsten Hund Europas“ namens Hinnerk und Judith mit ihrem Haflinger-Mix „Wiggerl“, den sie zum 19. Geburtstag bekommen hat. Saskia Pavek fing bei dem von der Aktion Mensch geförderten Projekt perfekt die Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeiner ein: Die Fotos zeigen kleine und große Menschen in meist inniger Zwiesprache mit Hunden, Pferden, Eseln, Katzen, Meerschweinchen, Schildkröten, Schafen und eben mit Huhn Olga. Daniela Hollrotter

InklusionstagZur „Begegnung im öffentlichen Raum“ hatte an einem strahlenden Junisamstag das Landratsamt Landsberg eingeladen. Bei dem Inklusionstag standen die Bereiche Gesundheit, Selbsthilfe und Unterstützung im Mittelpunkt. Am Hauptplatz der Lechstadt präsentierte sich dabei auch die Lebenshilfe Landsberg mit all ihren Bereichen sowie das Projekt SAM mit jeweils einem eigenen Stand. Für die passende Musik sorgten die Trommler der Sambagruppe „El Pituco“ aus den IWL-Werkstätten. Der Besucherandrang hielt sich zwar in Grenzen, dafür ergaben sich angeregte Gespräche mit den Interessenten am Stand und die Kleinen freuten sich über Luftballons und Gummibärchen aus der Lebenshilfe-Trommel. Daniela Hollrotter

Freuen sich über den VR-Sozialpreis (von links): Karin Schartl (Offene Hilfen), Hauptdarsteller Fabian Husel, Regisseurin Mirjam Kendler und Nina Klusmeier (Projektbetreuung).

Strahlende Gesichter bei der Lebenshilfe Landsberg: In diesem Jahr erhielt die Einrichtung gleich zweimal den Sozialpreis der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Unter 23 eingereichten Projekten wählte die Jury  sowohl  die Initiative SAM – (Soforthilfe am Menschen)  als auch das Theaterprojekt der Offenen Hilfen aus.

Seit 2010 fördert die VR-Bank Landsberg-Ammersee  in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Landsberg  Projekte von Einrichtungen, Vereinen und Unternehmen, die die Lebensqualität sozial benachteiligter Menschen verbessern. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf mehr Miteinander und Menschlichkeit.

Genau dies erfüllen die beiden jetzt ausgezeichneten Projekte der Lebenshilfe Landsberg: Bei SAM unterstützen ehrenamtliche Paten Familien mit schwer behinderten Kindern im Alltag und bauen dabei gleichzeitig Berührungsängste auf beiden Seiten ab. Das Theaterprojekt bringt ebenfalls Menschen mit und ohne Behinderung auf der Bühne und im Zuschauerraum zusammen. Außerdem bietet es Menschen mit Behinderung die Plattform, um ihre Talente unter Beweis zu stellen und Menschen ohne Behinderung die Möglichkeit, diese zu würdigen.

Die Preise verlieh die VR-Bank im Beisein von Familienministerin Kerstin Schreyer und zahlreichen weiteren Ehrengästen in Landsberg. Daniela Hollrotter

Das Landsberger Christkind zur Begrüßung und eine heiße Feuershow zum Ausklang – im Jubiläumsjahr „50 Jahre Lebenshilfe Landsberg“ hatte der traditionelle Adventsmarkt am Eulenweg allerhand Neues zu bieten.

Geschäftsführer Christoph Lauer freute sich sehr darüber, dass das Landsberger Christkind Lea Leis zur Eröffnung des Adventsmarkts gekommen war und trotz Sonnenschein und warmer Temperaturen für vorweihnachtliche Stimmung sorgte. Dazu hatte auch der Chor der Lebenshilfe beigetragen, der unter anderem den „weißen Winterwald“ besang.

Christine Georgi von der Bewohnervertretung begrüßte die zahlreichen Gäste und erinnerte an die vielen Höhepunkte des Jubiläumsjahres, darunter die Fotoausstellung „Träume“. Die dabei gezeigten Bilder konnten anschließend in Form eines Kalenders an einem der vielen Weihnachtsbuden gekauft werden. Außerdem zahlreiche vorweihnachtliche Dekoartikel vom Adventskranz bis zum festlichen Winterbild, aber auch selbst gestrickte Socken und Mützen und vieles mehr.

Für das leibliche Wohl war mit Glühwein und Bratwürsten, Kaffee und Kuchen, Kinderpunsch und Waffeln, aber auch Stockbrot, Popcorn und heißen Maronis bestens gesorgt. Für die Kleinen hatte der Kindergarten Bastelangebote vorbereitet, dazu gab es Tanz- und Singvorführungen der Hortkinder aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2, die großen Beifall ernteten. Im Haus 8 zeigte das Team der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 märchenhafte Puppen- und Schattenspiele.

Adventsmarkt 2018 Adventsmarkt

Auf dem ganzen Gelände ergaben sich dazu die „vielen schönen Gespräche“, die sich das Christkind für den Markt gewünscht hatte. Auch Christoph Lauers Wunsch ging in Erfüllung: Die meisten der zahlreichen Besucher blieben bis zum Einbruch der Dunkelheit und erlebten noch eine packende, heiße Feuershow auf der Wiese vor dem Verwaltungsgebäude.

Kurz zuvor hatte der Geschäftsführer die Gewinner des Schätzrätsels bekannt gegeben: Die Besucher hatten raten dürfen, wie viele Eicheln sich in einem Glas befanden. Den ersten Preis – ein Frühstück in der Licca Lounge – sicherte sich Martin Stadler, der die tatsächliche Anzahl von 639 Eicheln auf sieben Stück genau geschätzt hatte (632 Eicheln). Der zweite Preis (ein Mittagessen im Max und Moritz) ging an Barbara Stock (630 Eicheln), den dritten Preis (Fußballkarten für den FC Augsburg) holte sich Jens Uwe Heine (627 Eicheln). Daniela Hollrotter

Kinderfest JongleurDer Duft von Popcorn und Bratwürsten, Riesenseifenblasen und bunte Luftballons, ein jonglierender Stelzenläufer zu den Klängen des generationenübergreifenden Musikschulblasorchesters Landsberg – und schon war der „Nostalgische Jahrmarkt“ der Lebenshilfe Landsberg in vollem Gange. Den ganzen Tag über ließen sich weit mehr als 500 kleine und große Besucher beim Kinderfest zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe verzaubern. Die Jungen und Mädchen holten sich bei Dosenwerfen, Stelzenlauf, Zwergenkegeln, Sackhüpfen und mehr Edelsteine und Stempel für ihre Medaillen, lauschten den Erzählungen von Itsche und Co im Märchenzelt, drehten eine Runde auf dem Karussell, standen Modell für nostalgische Fotos oder ließen sich die Zukunft von den geheimnisvollen Wahrsagerinnen vorhersagen. Durchgehend gut besetzt war das bunte Zelt bei den Zaubershows, den musikalischen Darbietungen der Sing- und Musikschule Landsberg sowie den Vorführungen der Hortkinder aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2, dazu gab es angeregte und fröhliche Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Daniela Hollrotter

Kinderfest Kinderfest 2018 Kidnerfest Kinderfest
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Ausstellung in LeederNeue Bilder und Skulpturen, Blasmusik und angeregte Gespräche: Bei ihrer dritten Station in Leeder hat die Wanderausstellung der Lebenshilfe-Künstler wieder Einiges zu bieten. Bürgermeister Erwin Karg sprach bei der Vernissage mit gut 50 Besuchern gar von einer „Weltpremiere“, weil die Bilder und Skulpturen im eben erst fertiggestellten Dachgeschoss des Fuchstaler Rathauses zu sehen sind.

Landsbergs 3. Bürgermeister Axel Flörke freute sich darüber, wie „unbeschwert und ehrlich“ die Künstler der Lebenshilfe zum Ausdruck bringen, was sie denken und empfinden. Die zumeist farbenprächtigen Bilder der Betreuten und Mitarbeiter beschäftigen sich vornehmlich mit der Natur: So gibt es Tulpen, „Rote Blumen“, aber auch Vogelnester, einen Marienkäfer und einen so lebensnahen Hahn, „dass man denkt, man hört gleich Kikeriki“, meinte Flörke.

Eine Künstlerin hat für die dritte Station der Wanderausstellung mit Projektleiterin Lena Stadler und ihrem Team eine ganze Reihe neuer Schwemmholz-Skulpturen geschaffen. Außerdem sind neue Kollegen vertreten, zum Beispiel ein 30-Jähriger, der mit „Stern in der Nacht“ eines von Flörkes Lieblingsbildern gemalt hat. Besonders freute sich Flörke über die „bunten Blumen“, die Betreute und Mitarbeiter der Lebenshilfe gemeinsam geschaffen haben: „Das zeigt: Wir gehören zusammen!“, meinte er.

Auch bei der Vernissage entwickelten sich angeregte Gespräche zwischen den anwesenden Künstlern und den Besuchern. Den passenden musikalischen Rahmen bot eine größere Abordnung der Blaskapelle Leeder, die begeistert gefeiert wurde.

Der Vorsitzende der Lebenshilfe Landsberg, Günter Först, bedankte sich mit Axel Flörke bei Lebenshilfe-Geschäftsführer Christoph Lauer dafür, dass sich die Mitarbeiter so sehr um die Betreuten kümmern. Flörke freute sich insbesondere, dass die Lebenshilfe ihren Betreuten die Möglichkeit bietet, Kunst zu machen – und sie anderen Menschen auch zu zeigen. Daniela Hollrotter

Fußballturnier

Spaß hatten sie alle miteinander: Die Spieler auf dem Rasen, die Zuschauer und mittendrin Ex-FC-Bayern-Spieler Andi Görlitz. Vier Stunden lang erlebten sie beim Jubiläumsturnier der Lebenshilfe Landsberg spannende Fußballspiele mit knappen Ergebnissen, äußerst faire Sportler und einen tollen Auftritt der kleinen Landsberger Cheerleader. Den ersten Platz holte sich der heißen TSV Landsberg/Sportgruppe Lebenshilfe 1, gewonnen hatten an diesem Nachmittag auf dem 3c-Sportplatz aber alle Beteiligten.

Mit Feuereifer jagten die Spieler im auf das Kleinfeld reduzierten Rasen dem Fußball hinterher. Immer wieder gab es spannende Szenen, entsprechend knapp fielen zumeist die Ergebnisse der Partien aus. Andi Görlitz freute sich besonders über die Fairness und Rücksichtnahme, die die Sportler bei allem Ehrgeiz zeigten und dass jeder entsprechend seiner Fähigkeiten zum Zug kam.

So gab es auch keinerlei Verletzungen zu beklagen bei den Fußballmatches, die Stephan Botschafter (TSV Landsberg) bestens vorbereitet hatte und das für ihn „das schönste Turnier seit langem war“. Stattdessen hatten nicht nur die Mitglieder der Lebenshilfe-Mannschaften aus Landsberg, Starnberg, Miesbach und Kempten sowie der Mannschaft der Herzogsägmühle aus Peiting großen Spaß am Spiel.

Auch die Fußballer bei der Spaßbegegnung Mitglieder des TSV Landsberg gegen Mitarbeiter der Lebenshilfe Landsberg kamen zwar schwer atmend, aber fröhlich vom Feld. Letztere freuten sich vor allem über die Unterstützung des Ex-FC-Bayern-Spielers Andi Görlitz, der mit der Nummer 8 für die Lebenshilfe aufgelaufen war.

„Er ist sehr kompatibel“, lobte Sandra Sager, bei diesem Spiel die einzige Frau auf dem Feld. Lebenshilfe-Geschäftsführer Christoph Lauer freute sich über die „teils schönen Kombinationen“ in der Begegnung, die mit einem 3:3 endete. Lauer war begeistert, dass trotz WM so viele Fußballer nach Landsberg gefunden hatten.

Andi Görlitz, der sich schon seit Jahren sozial sehr engagiert, nahm sich nicht nur die Zeit zum Spielen, sondern auch für etliche Fotos mit einzelnen Fans und allen Mannschaften. Außerdem signierte er T-Shirts, hatte Autogramme dabei und ein FC-Bayern-Trikot im Gepäck, das bei der großen Verlosung zu den Preisen zählte. Den Hauptgewinn, zwei von der Allianz Agentur Kobold gestiftete FC Bayern-Karten, holte sich ein Spieler der Lebenshilfe Miesbach. Daniela Hollrotter

Die Ergebnisse:

  1. TSV Landsberg/Sportgruppe Lebenshilfe 1
  2. Lebenshilfe Kempten
  3. Grashüpfer Herzogsägmühle
  4. TSV Landsberg/Sportgruppe Lebenshilfe 2
  5. Lebenshilfe Starnberg
  6. Lebenshilfe Miesbach

„Echt großartig“ – mit dieser Bemerkung spricht die Zuschauerin wohl den meisten der rund 240 Kinobesucher aus dem Herzen. Im zweimal voll besetzten Saal 2 des Cineplex Penzing haben sie die Premiere von „Könnte nicht mehr besser sein“ erlebt. Nach knapp einer Stunde spendeten die Zuschauer minutenlangen Applaus für Regisseurin Mirjam Kendler, Kameramann Fabian Exter, Tontechnikerin Anna Fritsche und vor allem die Darsteller des Dokumentarfilms.

Kendler und Exter ist ein Film gelungen, bei dem alles passt: Die Kameraaufnahmen, die Musik, der Schnitt und der Inhalt. Es ist ein Film, der Mut macht, zu Herzen geht und den Horizont erweitert. So erleben die Zuschauer mit Uwe (52), wie ein Unfall das ganze Leben verändert, doch Lebensmut und Lebenslust nicht nimmt. Und sie sehen am Beispiel von Fabian (30), dass jemand herrliche Bilder und Gedichte erschaffen kann, aber bei der Bewältigung seines Alltags Unterstützung benötigt.

Der Film zeigt aber auch, wie ein Theaterstück den beiden und weiteren Schauspielkollegen zu mehr Selbstvertrauen verhilft, wie viel Spaß alle miteinander bei den Proben haben, wie das Theater „einen puscht und Lebensfreude gibt“, wie Uwe es formuliert.

Es wird aber auch deutlich, dass das ganz besondere Ensemble des Theaterstücks „Ein wildes Märchenpotpourri“ gar nicht so viel anders ist: Die Schauspieler gehen genauso in die Maske, leiden unter Lampenfieber und freuen sich über den Erfolg wie alle anderen Ensembles auch.

So wie sie die Einzelnen beim Theater je nach Lust und Fähigkeiten eingesetzt hat und genügend Raum für Improvisationen gab, ließ Mirjam Kendler auch im Film ihre Protagonisten in ihrem Tempo zu Wort kommen. Fabian Exter fing sie dazu in teils ungewöhnlichen, stets spannenden Kameraperspektiven ein und unterlegte die Szenen mit perfekt passender, selbst komponierter und aufgenommener Musik.

Dazu kommen wunderschöne Luftaufnahmen von Landsberg aus der Kamera von C.D. Hartmann, die Exter mit in den Film geschnitten hat.

Karin Schartl von der Lebenshilfe Landsberg freute sich am Ende, dass das von der Aktion Mensch geförderte „Riesenprojekt“ so gut gelungen war und bei den Zuschauern so gut ankam. Mirjam Kendler würdigte vor allem die Schauspieler, aber auch die gute Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe, die alle Akteure betreut. Daniela Hollrotter

Vernissage Fotoausstellung
Monika Drasch und Karin Schartl stellten die 15 Bilder der Fotoausstellung „Träume“ musikalisch vor. Rechts 3. Bürgermeister Axel Flörke, der die Ausstellung eröffnet hatte.

Alles beginnt mit der Sehnsucht. Mit diesen Worten von Nelly Sachs eröffnete 3. Bürgermeister Axel Flörke die Fotoausstellung „Träume“ im Landratsamt Landsberg vor gut 80 Besuchern. Sie erlebten nicht nur „sehr schön in Szene gesetzte“ Bilder der „genialen Fotografin“ Saskia Pavek, sondern auch einen musikalischen Leckerbissen: Ein selbst geschriebenes Duett von Monika Drasch und Karin Schartl.

Für Flörke sind Träume und Wünsche Motor des Lebens. Sie geben ihm einen Sinn, die Menschen streben nach ihnen und definieren sich durch sie. Und selbst wenn die Träume nicht in Erfüllung gehen, drücken sie „etwas Wichtiges“ aus, meinte Flörke. Er beglückwünschte die größtenteils anwesenden Fotomodels zu dem Mut, ihre Sehnsüchte ehrlich und offen auszusprechen, „ohne Angst, ob das ins Schema passt“.

Die Ausstellung zeige, dass die Träume von Menschen mit und ohne Behinderung sich oft ähneln: Eine Hochzeit in Weiß, zwei Kinder, einmal Schauspieler, Starkoch oder Fußballer sein. Außerdem verdeutliche sie das positive Lebensgefühl der Models, so Flörke.

Passend dazu hatten Monika Drasch und Karin Schartl mit einem Augenzwinkern und kleinen Seitenhieben in Richtung Politik stimmige Liedtexte zu den 15 Bildern verfasst. Der musikalische Bogen reichte von „Ganz in Weiß“ über die FC-Bayernhymne bis zu „Love me tender“, von eindrucksvollen Stimmen über Zither- bis hin zu Dudelsackklängen.

„Damit sind die Fotos noch schöner geworden“, meinte Nina Klusmeier, die das Fotoprojekt zum 50jährigen Bestehen der Lebenshilfe begleitet hat. Sie würdigte alle Beteiligten, die vor, hinter und neben der Kamera zum Gelingen beigetragen hatten. Klusmeier wünschte den Besuchern, dass sie ihre Träume stets im Blick behalten und an ihre Verwirklichung glauben, selbst wenn sie unwahrscheinlich ist. Denn, so verdeutlichte sie mit einer Geschichte des weisen Narren Mullah Nasruddin: Was, wenn es doch klappt? Daniela Hollrotter

Vernissage Fotoausstellung
Nina Klusmeier (3. von links) hatte Rosen für die Fotomodells und Fotografin Saskia Pavec (2. von rechts) vorbereitet.

Mancher wird sich denken, 'welcher Frühling'?

Aber bei dem neuen Fenster in der Seniorenwohngruppe in Wohnheim 5 handelt es sich mehr um ein symbolisches Fenster durch das neue Eindrücke, alte Erinnerungen, Naturstimmungen oder auch das bunte Leben Einlass finden sollen in den Alltag der Bewohner.

Viele Menschen werden im hohen Alter ruhiger und nicht mehr so unternehmungslustig wie junge Menschen. Sie treten nicht mehr so leicht in Kontakt mit anderen. Manchmal kommen noch Erkrankungen hinzu wie Depressionen oder Demenz, die es den alten Menschen zusätzlich schwer machen, sich zu einer Tätigkeit oder einem Gespräch zu motivieren.

Dabei sind es oft schon ganz kleine Dinge, die für Abwechslung sorgen können und dafür haben sich die Bewohner und Betreuer in Wohnheim 5 nun eine besondere Idee ausgedacht. Gemeinsam haben sie einen alten Fensterrahmen in einen Bilderrahmen verwandelt und sich so ein Extra-Fenster an die Wand gehängt, das im regelmäßigen Wechsel anregende Ausblicke nach Landsberg und in die Umgebung eröffnen soll.

Vorab beratschlagten die Bewohner dazu eifrig, welchen Ausblick sie sich aus dem neuen Fenster wünschen. Sie sprachen über die Orte und Landschaften der Umgebung, die ihnen gefallen und mit denen sie schöne Erinnerungen verbinden und überlegten, welches Motiv gut zur Jahreszeit passt. Schließlich haben sie sich für den Anfang auf ein Foto von Landsbergs Hauptplatz und dem Marienbrunnen geeinigt. Alle mögen die Stadt und das geschäftige Treiben am Hauptplatz, die bunte Farbigkeit von Landsbergs Altstadthäusern und einen kräftig blauen Frühlingshimmel.

Da es aber gar nicht so leicht ist, an ein schönes Foto in der entsprechenden Auflösung und Qualität zu gelangen, war professionelle Hilfe dringend erforderlich. Wie schön, dass da Matthias Radochla helfen konnte, der von der Facebook Seite „Du kommst aus Landsberg, wenn…“ als Lieferant der schönsten Landsbergfotos bekannt ist.

Pünktlich zum Frühlingsanfang konnte nun der Frühlingsausblick aus dem neuen Fenster eingeweiht werden. Die Lebenshilfe und ihre Bewohner bedanken sich herzlich bei Herrn Radochla! Christina Roidl

Die Lebenshilfe Landsberg präsentierte sich dieses Jahr zum ersten Mal beim Stadtfest Landsberg. Neben einem Bastelangebot für Kinder gab es auch ein Gewinnspiel. Das Foto zeigt die Gewinnerinnen Bianca Wasserle und Ulla Reutner sowie stehend Michael Vivell (Ticket-Service und Reisebüro) und Marc Kiffe (Lebenshilfe Landsberg gGmbH und Tanzlmusikanten). Der dritte Gewinner war Andreas Popp aus Kaufering.

Am Samstag, den 11. Juni, fand die inklusive und barrierefreie Wanderung des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. durch den Landsberger Wildpark zur Teufelsküche statt. Entgegen der regnerischen Prognose, meinte es das Wetter glücklicherweise gut mit unseren 38 Teilnehmern und es war trocken und teilweise sogar sonnig. Treffpunkt war um 14:00 Uhr am Klösterl in Landsberg.

Zu unserer großen Freude wanderte Dr. Eberhard Pfeuffer von Beginn an mit. Der Augsburger Arzt war Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins Schwaben und gilt als einer der besten Kenner des Lechs. Er ist der Autor zweier hervorragender Bücher über den Lech: „Der Lech“ und „Der ungebändigte Lech“ (beide erschienen im Wißner-Verlag). Als wir die Wanderung planten, genügte ein kurzer unkomplizierter Anruf bei Herrn Pfeuffer und er willigte sofort ein, bei unserer Wanderung einen kleinen Vortrag über den Lech zu halten.

Gemeinsam pilgerten wir vom Klösterl aus durch den Wildpark, vorbei an den Wildschweinen, ehe wir zur Stärkung mit Kaffee und Kuchen in der Teufelsküche einkehrten.Dort erhielten wir von Dr. Eberhard Pfeuffer einen faszinierenden Vortrag über die Geschichte des Lechs. Seine Begeisterung für den Lech sprang auf die Zuhörer über. Es entstand bei vielen Teilnehmern der Wunsch, sich zum Ursprung des Lechs zu begeben, um die einzigartige Natur zu erleben.
Die durch wunderschöne Bilder unterstützte Präsentation gab den Zuhörern einen tollen Eindruck von der Tier- und Pflanzenwelt des Lechs, insbesondere von der unberührten Natur und der einzigartigen Fauna des ursprünglichen Lechs in Tirol. Durch Fragen wurden die Zuhörer einbezogen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Pfeuffer für diesen wunderbaren interessanten Vortrag.

Ein Verzicht der Freundin zuliebe, ein gemeinsamer Rachefeldzug oder aber eine Entscheidung im Boxring: Wenn die landsberger bühne und das Theater Unbegrenzt sich zum Impro-Nachmittag treffen, kommen witzige und teils überraschende Lösungen für Beziehungsprobleme heraus. Entsprechend viel Spaß hatten die zwei Dutzend Teilnehmer*innen drei Stunden lang im Verwaltungs- und Seminarzentrum der Lebenshilfe Landsberg.

Schon bei der Vorstellungsrunde und den Aufwärm-Spielen gab es viel zu lachen. Dafür sorgten erfundene, teils aberwitzige Berufe und Hobbys, die dem Sitznachbarn angedichtet wurden, aber auch das „Spiegeln“ des Gegenübers, bei dem ganzer Körpereinsatz gefordert war. „Ich find’s sehr schön und lustig. Und es ist toll, dass ich auch andere kennenlerne“, meinte Lisa H. deshalb schon in der Pause.

Danach haben alle zu tun, um bei der Ein-Mann- bzw. Eine-Frau-Pantomime das dargestellte Erlebnis aus der vergangenen Woche zu erraten – eine Bergtour, einen Arztbesuch und vieles mehr. Beim anschließenden gemeinsamen Spiel machte gerade die Mischung aus den beiden Theatergruppen den Reiz aus.

Bei „Talkshows“ zu Themen wie: „Sollen Uhren abgeschafft werden?“ „Muss man die Nordsee überdachen?“ oder „Brauchen wir eine Maschine zum Beamen?“ geben sich spontane Pointen und witzige Einfälle aus beiden Ensembles die Klinke in die Hand.

Da springt dann Monika C. aus dem Theater Unbegrenzt ganz schnell als „Werbung“ ein und verkauft Hundefutter zum Zähneputzen. Einer ihrer Kollegen will man „mit dem hinteren Teil der Karotte“ beamen, ein anderer fordert eine Zeitmaschine statt Uhren oder möchte ein Dach über dem Meer, weil es „viel zu warm“ ist.

Die Spiele und kurzen Vorgaben hatten sich Stefanie Maier (landsberger bühne) und Regisseurin Mirjam Kendler (Theater Unbegrenzt) einfallen lassen. Sie freuten sich sehr über den regen Zuspruch und die Begeisterung der Akteure. „Das können wir öfter machen, war mega lustig“, brachte es einer von ihnen am Ende auf den Punkt.

Ein Praktikum im Ausland machen, in einem Wohnheim probewohnen, in eine andere Stadt ziehen – auf solche und andere Wünsche von Betreuten wird künftig noch mehr eingegangen. Das sieht das ab 1. Januar geltende neue Betreuungsrecht vor, das Amelie von Wissmann auf Einladung der Lebenshilfe Landsberg und der Inklusionsstelle im Landratsamt rund 40 Menschen näher brachte.

In einfacher Sprache erläuterte die Leiterin des Betreuungsvereins im BRK Starnberg die neue Gesetzgebung. Sie bezog dabei ihr Publikum – überwiegend Betreute, aber auch einige BetreuerInnen aktiv mit ein. Immer wieder betonte sie, dass das neue Gesetz vor allem eines bewirken soll: Die Betreuten sollen möglichst weitgehend selbst über ihr Leben bestimmen können.

Entscheidungen über den Kopf der Betroffenen hinweg sind nur noch möglich, wenn es der Schutz der Betreuten erfordert. Ansonsten haben sie Anspruch darauf, dass ihre Wünsche berücksichtigt werden – soweit sie umsetzbar sind. Dies können die Betreuten auch vor dem Betreuungsgericht einfordern, so von Wissmann. Das muss laut Gesetz dazu eine eigene Beschwerdestelle einrichten.

Betreute können so zum einen mitentscheiden, wer ihre Betreuung übernimmt. Zum anderen können sie auch regelmäßige Treffen etwa alle vier Wochen einfordern. Bislang beschränkte sich der Kontakt oft auf einmal jährlich, ergab eine Blitzumfrage im Publikum.

Vorgeschrieben ist nun auch ein Bericht bereits zu Beginn der Betreuung, in dem Ziele und Absprachen festgehalten werden. Dieser muss mit den Betreuten besprochen werden. Weicht ihre Sichtweise vom Bericht ab, wird dies ebenfalls schriftlich festgehalten. Die bislang schon üblichen jährlichen Berichte werden umfangreicher, so von Wissmann, außerdem soll darin eine Zielüberprüfung erfolgen.

Ausgenommen von der Berichtspflicht sind nur ehrenamtliche Betreuer aus dem Familienkreis – sonstige ehrenamtliche und auch die Berufsbetreuer dagegen müssen Berichte schreiben. Generell sollten BetreuerInnen die Menschen dabei unterstützen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen, betonte von Wissmann. Theoretisch hätte dies auch bislang schon funktionieren müssen, so ein Zuhörer. Nun aber können Betreute ihre Rechte auch durchsetzen.

Lange Schlangen bildeten sich beim Dorfladentag in Unterdießen vor dem Lebenshilfe-Stand. Denn dort gab es die heiß begehrten Luftballons und durften die Kinder am Glücksrad drehen, um kleine Geschenke zu ergattern. Etliche Erwachsene informierten sich am Stand über das Bauvorhaben der Lebenshilfe in Unterdießen. Dort entstehen, wie berichtet, ein Appartementhaus Für Menschen mit Behinderungen und ein Mehrgenerationenhaus für Menschen mit Wohnberechtigungsschein.

Wenn der Shimmy kommt, klingeln und klirren die Glöckchen und Münzen durch die ganze Aula. Fünf Frauen tragen sie an breiten Gürteln um den Bauch und bringen sie durch schnelle Hüftbewegungen zum Klingen. Mit einem Lächeln feuert Heidrun Edin sie an und lobt: „Das macht ihr gut“. Kein Wunder, schließlich bringt sie den Frauen schon seit gut drei Jahren alles rund um den Bauchtanz bei.

Natascha Pflaum hat Heidrun Edin zur Lebenshilfe Landsberg gebracht. Die junge Frau kennt die passionierte Bauchtanzlehrerin schon seit sie ein Kind war und findet die Bewegung „toll“. Natascha Pflaum hat bereits einen eigenen Bauchtanzgürtel und Schleier, ein paar der anderen Frauen leihen sich die Utensilien von ihrer Lehrerin. Dann geht es auch schon los.

Zum Aufwärmen hat Heidrun Edin Zumba aufgelegt. Die Arme gehen hoch und runter, später die Beine, der ganze Oberkörper. Bei den Drehungen kommt schon der erste Drop, ein schnelles Fallenlassen der Hüfte, der auf den Bauchtanz hinweist, danach die Acht, eine Hüftdrehung. Spätestens beim zweiten Lied haben alle ein Lächeln im Gesicht und sind mit Feuereifer dabei, als sie die Bewegungen ihrer Lehrerin nachahmen.

Nach einer kurzen Verschnauf- und Trinkpause („Puh, heute ist es heiß“) legen sich die Tänzerinnen einen Schleier um. Zu orientalischer Musik erklingen die Glöckchen und Münzen zum ersten Shimmy – der schnellen Bewegung der Hüften, die alle so gut beherrschen und lieben. „Da wird man richtig locker und das tut den Frauen gut“, sagt Heidrun Edin.

Danach folgt ein Tüchertanz, den die Frauen vor längerer Zeit einstudiert haben. Einfühlsam dirigiert Heidrun Edin ihre Elevinnen durch die einzelnen Figuren. Beim ersten Versuch passt es schon gut, beim zweiten klappen Reihe bilden, Ein- und Ausdrehen und Tücher schwenken nahezu perfekt. „Es macht einfach Spaß“, sagt Angela P., die seit etwa zwei Jahren zu den wöchentlichen Proben kommt.

Vor dem Dehnen zum Abschluss steht eine rasante und anspruchsvolle Choreographie auf dem Programm: Je zwei der Frauen schwingen ein großes Seidentuch, drehen sich und tanzen gemeinsam unter dem Tuch der jeweils anderen durch. Auch das klappt so gut, dass Heidrun Edin am Ende fragt: „Wie sind wir?“ und ein vielstimmiges „Super!“ erntet. Daniela Hollrotter

Eines Tages kam eine E-Mail mit der Frage: „Wollt ihr ein Projekt mit einer Kunsttherapeutin machen?“ in die Heilpädagogische Tagesstätte 2 (HPT 2). Wir haben kurz überlegt und dann spontan zugesagt. Eine kurze Umfrage ergab, dass auch die Kinder große Lust darauf hatten. Jetzt zieren ihr Bilder den neuen Kalender 2023 der Lebenshilfe Landsberg.

Der Projekttag kam und vier Kinder warteten ungeduldig und sehr gespannt auf die Kunsttherapeutin Cathrine Hölzel, die schon mehrere Projekte in der Lebenshilfe angeboten hatte. Zuerst saßen wir im Kreis, in der Mitte jede Menge Bildkarten mit Tiermotiven. Wir unterhielten uns über unsere Lieblingstiere.

Dann suchte sich jedes Kind eine Karte aus und stellte diese der kleinen Gruppe vor. Zuerst noch ganz leise und etwas unsicher begannen sie zu reden. Doch Cathrine Hölzel brachte sie mit geschickten Fragen schnell dazu, immer lockerer zu werden.

Anschließend fertigte jeder eine kleine Skizze an seinem Malplatz an. Dabei flossen bereits die ganzen Themen ein, über die wir uns gerade unterhalten hatten: Wo lebt das Tier? Ist es dort warm oder kalt? Wie sieht es in der Umgebung aus? Oder wie geht es dem Tier? Hat es Hunger oder ist es zufrieden? Und vieles mehr…

Die Kinder waren mittlerweile hoch konzentriert und jeder begann eine Vorstellung zu entwickeln, wie sein Bild aussehen soll. Dann bekamen sie ihre Leinwand und malten mit kleinen Unterstützungen ihr Bild an. Am Ende kamen wunderbare Gemälde heraus, die all das widerspiegelten, was die Kinder sich vorgenommen hatten.

Es war ein wundervoller Nachmittag. Ich fand es wirklich erstaunlich, mit wieviel Liebe, Geduld und Ausdauer die Kinder ihre Bilder malten, die sonst kaum fünf Minuten ruhig auf ihren Stühlen sitzen können. Kathrin Bendel

Der Kalender 2023 der Lebenshilfe Landsberg ist ab Ende September für acht Euro erhältlich. Am besten anfordern über die Homepage oder telefonisch 0191 9491-0 oder per Mail info@lebenshilfe-landsberg.de.

„Toooor!“ Robert reißt die Arme hoch und strahlt über das ganze Gesicht. Auch Trainer Paul Rauch ist zufrieden. Denn für ihn steht bei den wöchentlichen Treffen am 3C-Sportpark der „Spaß für alle“ im Vordergrund. Auf Dauer aber soll die „Gruppe Lebenshilfe“ des TSV Landsberg wieder zu einer Mannschaft zusammenwachsen – und auf Turniere gehen.

In Minutenschnelle steht es schon 3:3 beim Übungsspiel auf dem Kleinfeld. Schiedsrichter Jens pfeift energisch, dann gibt es Anstoß oder eine Ecke. Stefan ist heute etwas später gekommen, schießt ein Tor, verlässt aber dann den Platz wieder. Es geht ihm heute nicht so gut, sagt sein Betreuer, der am Spielfeldrand steht.

Für Paul Rauch ist Stefans Verhalten völlig in Ordnung, Er hat auch kein Problem damit, wenn Spieler derzeit nicht regelmäßig kommen. Nach der langen Corona-Zwangspause will er erst einmal wieder „Lust und Freude am Fußball“ wecken. Alles andere hat Zeit, meint der Lebenshilfe-Mitarbeiter.

Schon beim Aufwärmen ging es lustig zu – nach ein paar (Dehn-) Übungen kamen alle beim „Versteinern“ außer Puste. Ein gutes Dutzend von der Lebenshilfe Landsberg und von Regens Wagner betreute Menschen sind heute gekommen, darunter zwei Frauen, die sich später auf dem Feld und im Tor bewähren.

Vor Corona, erzählt der Trainer, hatte die Mannschaft einige Turniere absolviert. Doch jetzt müsse erst wieder ein Team entstehen. Er achtet deshalb darauf, dass jeder zum Zug kommt und fordert die Spieler unermüdlich auf, den Ball auch abzugeben – mit mehr oder weniger Erfolg. Wieder zusammenzuwachsen dauert einfach. Trotzdem hofft Rauch, dass es im Herbst wieder mit Spielen losgehen kann.

Im April hat der passionierte Fußballer, der früher in Rott und Kinsau gespielt hat, das Training übernommen. Allerdings hat die Fußballmannschaft schon eine gut 15-jährige Tradition beim TSV Landsberg, in dem alle SpielerInnen Mitglied sind. Der Sportverein stellt den Platz, die Gerätschaften, Bälle und Tore sowie zwei weitere Trainer, die im Moment das Übungsspiel auf dem größeren Platz leiten.

Ein paar Minuten später treffen sich alle zum Torschusstraining auf dem Kleinfeld. Die Bälle werden auf einer Linie ausgerichtet und nach und nach im Kasten versenkt – mal eher vorsichtig, mal mit ordentlichem Schwung. Danach treffen sich alle, die heute gekommen sind, zu einem gemeinsamen Spiel. Es endet mit 4:4, Applaus von den Zuschauern und dem Versprechen, in einer Woche wiederzukommen. Daniela Hollrotter

Die Lebenshilfe Landsberg und SAM waren beim Tag der Begegnung im Öffentichen Raum vertreten, den die Inklusionsstelle des Landratsamtes gemeinsam mit der Gesundheitsregion plus veranstaltet hatte. Vier Stunden lang informierten sich Passanten am Stand, nahmen bunte Luftballons mit und probierten sich am neuen Glücksrad der Lebenshilfe, um kleine Preise zu ergattern. Die Stimmung war bei schönstem Sommerwetter perfekt - schön, dass ihr da wart!

Anfangs war Laura März skeptisch. „Ich konnte mir das gar nicht richtig vorstellen, hatte keine Ahnung, wie man mit Menschen mit Behinderung umgeht“, sagt die 25-Jährige. Doch schon nach dem Schnuppertag in einem Wohnheim der Lebenshilfe Landsberg war klar, dass sie ihre Optiprax-Ausbildung zur Erzieherin dort macht. „Es kommt so viel zurück“, sagt Laura März. Und betont, dass sie nun viel offener durchs Leben geht.

Laura März ist die Erste, die die dreijährige Ausbildung bei der Lebenshilfe Landsberg absolviert. Ihr gefällt der Wechsel zwischen zwei Tagen Fachakademie in Augsburg und drei Tagen Arbeit. Zumal Letztere „sehr gut vergütet“ wird, freut sich die Optipraxlerin.

Ihr zweites Jahr wird sie in einer der beiden Heilpädagogischen Tagesstätten, das dritte in einer der vier Kindertageseinrichtungen der Lebenshilfe Landsberg absolvieren. Aktuell arbeitet sie bei den Tagesstrukturierenden Maßnahmen (TSM) im Wohnheimbereich.

„Wir begleiten die Menschen durch den Alltag und sind wichtige Bezugspersonen“, fasst sie ihre Tätigkeit zusammen. So werden Frühstück und Mittagessen gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung vorbereitet, aber auch Spiele gespielt, Ausflüge unternommen oder gemeinsam im Garten gewerkelt. „Wir versuchen, jeweils alle Sinne anzusprechen“, betont Laura März.

Sie schätzt die offene und fröhliche Art der Bewohner*innen, aber auch das freundschaftliche Miteinander im Team. Die Teamleitung ist für sie eher Freundin als Chefin und sie kann stets mit allem zu ihr kommen und ihre Ideen mit einbringen – ebenso wie ihre Kollegin Juliane Sendldorfer.

Die 16-Jährige absolviert den sozialen Zweig an der Fachoberschule in Landsberg und arbeitet ein halbes Jahr lang jede zweite Woche bei den TSM. Auch sie hatte anfangs Bedenken, ob sie mit den Menschen richtig umgehen kann. Doch die haben sich schnell gelegt: „Selbst die Menschen, die nicht sprechen, können kommunizieren – nur eben auf andere Weise“, sagt sie.

Die beiden jungen Frauen haben bei der Lebenshilfe schon „viel gelernt“, sind vorurteilsfreier und aufgeschlossener geworden, sagen sie selbst. Und für beide ist die Arbeit mit Menschen mit Behinderung inzwischen eine Option für die Zukunft. Obwohl Juliane Sendldorfer zunächst eher an eine Tätigkeit mit Tieren und Laura März an die Arbeit mit Kindern gedacht hat. Daniela Hollrotter

Die Lebenshilfe beteiligte sich mit Kinderschminken, Henna-Tattoos und Dosenwerfen am Landsberger Veitsmarkt. Am Ende gingen Marienkäfer, Regenbogenmädchen, Pandabären, Schmetterlinge mit bunten Luftballons und kleinen Werbegeschenken zufrieden nach Hause. Besonders eifrig halfen Monika und Anni sowie Christine und Hans aus dem Wohnheim 5, Haus 9, aber auch Lars und Peter aus dem Wohnheim 7. Daniela Hollrotter

Ganz schön cool finden die Jungs aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2 der Lebenshilfe Landsberg ihre neuen weißen Fahrradhelme. Stefan Frommann von der Allianz Hauptvertretung Stefan Frommann in Landsberg hatte der Lebenshilfe Landsberg fast 100 Helme in verschiedenen Größen gespendet. Über diese freuen sich nun Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den mehr als 30 Einrichtungen, die die Lebenshilfe im ganzen Landkreis betreibt. Daniela Hollrotter

Felix E. reißt die Arme hoch und strahlt: „Gewonnen!“ ruft er, nachdem die schwarze Kugel ins Loch gerollt ist. Gemeinsam mit Robert T. hat er diese Partie beim monatlichen „Billard für junge Erwachsene“ der Lebenshilfe Landsberg im „Amadeus“ für sich entschieden. Für Lavinia L. und Andreas F. ist genau diese Freude, aber auch die Herzlichkeit und Ehrlichkeit der sieben Teilnehmer*innen der Grund, warum sie das Treffen so gerne ehrenamtlich betreuen.

Felix E. freut sich nicht nur über eigene Erfolge. Auch als Robert T. später sein Gegner am Grün ist, grinst er „super, Robert“, als dieser gekonnt eine Kugel versenkt. „Die Menschen freuen sich so ehrlich – auch wenn mal etwas nicht klappt“, sagt Lavinia L. Auch deshalb ist sie nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr vor vier Jahren bei der Lebenshilfe geblieben. Inzwischen macht sie ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin, ist im Wohnheimbereich tätig und sagt: „Die Arbeit ist so schön.“

Der 20-Jährigen gefällt das Miteinander und dass keiner ausgegrenzt wird. So spielt heute Tobias Resch mit, der trotz körperlicher Einschränkung regelmäßig zum Billard-Abend kommt. Janine Schwaiger ist meist an seiner Seite, trägt den Queue, während er den Tisch mit seinem Rollator umrundet.

Um ehrenamtlich mitzuarbeiten, braucht es nicht viel, meint Lavinia L. „Spaß am Umgang mit Leuten und offen sein für Neues“ genüge eigentlich schon. Das bestätigt auch Informatik-Student Andreas F., der über seine Schwester zur Lebenshilfe gekommen ist. „Anfangs braucht man eine Weile, bis man die Menschen kennenlernt. Aber das ist ja bei allen Menschen so“, erzählt er. In seinen Augen brauchen Ehrenamtliche Flexibilität und Geduld – und die Offenheit für andere Sicht- und Denkweisen.

Der 23-Jährige arbeitet zusätzlich ehrenamtlich im Familienentlastenden Dienst (FeD) und betreut einmal pro Woche einen Jugendlichen mit Einschränkungen. Auf dem Programm stehen Ausflüge, aber auch Spaziergänge oder Mathenachhilfe. Das macht ihm ebenfalls viel Spaß, zumal die Zeiten flexibel gemeinsam mit der Familie vereinbart werden. Sowohl beim FeD als auch beim Freizeitprogramm der Offenen Hilfen sind Ehrenamtliche auf Übungsleiterbasis stets gern gesehen.

Inzwischen spielt Andreas F. im Team mit Tobias Resch.  Franziska H., die anfangs nur zusehen wollte, hat jetzt ebenfalls einen Queue in der Hand. Am Nebentisch sind neben Janine und Tobias auch Felix Kellner und Marius M. zugange, am dritten Tisch spielen drei junge Männer. „Berührungsängste“ hätten die anderen Gäste nicht, meint eine Mitarbeiterin des „Amadeus“. Immerhin ist die Lebenshilfe schon seit Jahren zweimal pro Monat zu Gast. Sie freut sich stets über die Besuche, weil die Menschen so „herzlich, nett und dankbar“ sind. „Ich mag sie total gern“, sagt sie,

Sie scherzt mit der Gruppe, als sie die bestellten Pizzen bringt – für manche der Höhepunkt des Abends.  Es wird – wie an den Billardtischen – locker geplaudert: Über Felix E.s Haarschnitt, das neue rote Rad von Franziska, Fußball und mehr. „Manchmal spielen wir auch Dart oder Kicker“, verrät Lavinia L.

Sie kümmert sich um das Organisatorische und sorgt gegen Ende dafür, dass alle pünktlich zahlen. Beim Abschied ist klar: Alle wollen wiederkommen – egal wie viele Partien sie heute Abend gewonnen oder verloren haben.  Daniela Hollrotter

Fröhliche Gesichter, viel Zuspruch und jede Menge große und kleine Fußabdrücke hinterließen zahlreiche Passanten am Hellmairplatz. Die Lebenshilfe Landsberg hatte sich zum 60-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Bayern am Projekt „Fußspuren“ beteiligt, einen kleinen Stand eingerichtet und ganz viele bunte Luftballons sowie leckere Kekse in Fußform verteilt. Bunte Bilder, „Alles Gute“ und „Weiter so“ zierten die Fußabdrücke aus Papier, die die Passanten in einer Spur vom Hellmair- bis fast zum Hauptplatz ablegten. Und sogar ein Hund hatte einen Pfotenabdruck als Gruß an die Lebenshilfe hinterlassen… Daniela Hollrotter

Unter dem Motto „Fußspuren“ beteiligt sich die Lebenshilfe Landsberg am Donnerstag, 5. Mai, von 14 bis 16 Uhr an den Aktionen zum 60-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Bayern. Am Hellmair-Brunnen wollen Mitarbeiter*innen mit Passanten ins Gespräch kommen, Fußspuren basteln und durch die Stadt legen sowie Luftballons verteilen. Die Tanzgruppe aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2 lädt zum Zuschauen und Mittanzen ein, dazu gibt es leckere „Füße“ von der Bäckerei Pfatischer.

Das Ereignis kann später online nacherlebt werden: Seit 1. Mai ist die Lebenshilfe Landsberg nämlich auf Instagram und facebook vertreten – und freut sich auch hier über zahlreiche Besucher*innen…

„Ich gehe gerne am Hauptplatz zum Brunnen und schaue zu, wie das Wasser fließt“, sagt Bernhard W. und lächelt die gut 70 Menschen bei der Vernissage zur Fotoausstellung „Mein Landsberg“ in der Rathausgalerie im Foyer des Historischen Rathauses an. Die Fotografin Saskia Pavek hat ihn und 19 weitere Menschen an deren Lieblingsorten in der Lechstadt abgelichtet. Die ausdrucksstarken Bilder sind noch bis zum 25. April zu sehen.

So selbstbewusst wie Bernhard W. stellten einige Fotomodelle ihre Bilder vor: „Ich gehe dort gerne spazieren, in der Nähe ist meine Mutter“, sagt etwa Christine G. zum Mutterturm. Und Heidemarie K. berichtet, dass sie das Eis am Hauptplatz so gerne isst – „das ist echt gut“.

Für Kulturreferent Axel Flörke ist das auf dem Foto auch deutlich sichtbar: „Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen“, meinte er angesichts des Strahlens auf dem Foto, mit dem Heidemarie K. vor ihrem Eisbecher sitzt.

In seiner Eröffnungsrede würdigte er die „tolle Idee“, Menschen vor ihren Lieblingsorten zu zeigen und dabei die Personen in den Vordergrund zu stellen. Vor allem, weil sich die Menschen selbstbewusst so fotografieren ließen, „wie sie sind und nicht, wie sie sein wollen“, betonte er.

Für den Kulturreferenten war die Foto-Führung im Herbst vergangenen Jahres „ein besonders schönes Erlebnis“, als er die Fotomodelle und rund 24 Besucher*innen zu den Entstehungsorten der Bilder begleitete und dabei viel Spannendes und Wissenswertes über Landsberg vermittelte. Vielleicht wird es noch einmal eine Führung geben, stellte er in Aussicht.

Flörke bedankte sich bei Fotografin Saskia Pavek, deren Bilder er „sehr schätzt“, sowie allen Mitwirkenden an den Fotos, allen voran die Organisatorinnen Nina Klusmeier und Sabine Oberhäußer. Klusmeier hatte die Ausstellung gemeinsam mit Fotomodell und Bewohnervertreterin Eugenia Sch. eröffnet. Sie klang bei angeregten Gesprächen und der groovig-jazzigen, perfekt passenden Musik von Stephan Eppinger (Bass) und Bernd Hess (Gitarre) aus, die die beiden Dießener mit großer Spielfreude präsentierten. dh

Welche Orte in Landsberg haben für von der Lebenshilfe Landsberg betreute Menschen eine Bedeutung? Und wie spiegelt sich diese in ihrem Ausdruck wider? Diesen Fragen ist die Fotografin Saskia Pavek mit ihrer Kamera nachgegangen. Dabei entstanden 13 Bilder mit einer ganz besonderen Ausstrahlung.

Die Fotos sind von 5. bis 24. April 2022 bei einer Ausstellung in der Rathausgalerie im Foyer des Historischen Rathauses zu sehen. Bei der Vernissage am 5. April um 18 Uhr führt Kulturreferent Axel Flörke in die Ausstellung ein, für die passende Musik sorgt das Gnettner-Hess-Duo mit Kontrabass und Gitarre. Die Fotomodelle sind vor Ort und freuen sich auf interessierte Besucher.

www.lebenshilfe-landsberg.de

Gemeinsamer Spatenstich in Unterdießen mit (von links) Lebenshilfe-Geschäftsführer Christoph Lauer, Architektin Barbara Edenhofer-Gerum, Bauleiter Johann Keller, Junior-Chef Louis Geiger von der ausführenden Baufirma Otto Geiger, Lebenshilfe-Vorstandsvorsitzender Günter Först und Bürgermeister Alexander Enthofer.

Jetzt geht es los! Ab sofort schaufeln im Unterdießener Wiesenweg die Bagger im Auftrag der Lebenshilfe Landsberg. Dort entstehen nach einer längeren Anlaufphase nun Appartements für Menschen mit Behinderungen und ein Mehrgenerationen-Wohnhaus. Damit die Inklusion und Einbettung in die Gemeinde gut gelingt, gibt es künftig einen „Kümmerer“ für das Projekt.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Christoph Lauer ist eine gute Gemeinschaft mit den Bürgern von Unterdießen ganz besonders wichtig. Deshalb stellt er zum kommenden Jahr einen „Kümmerer“ ein. Dieser organisiert zum einen das Zusammenleben im Haus. Zum anderen kümmert er sich um die Anbindung des Hauses und seiner Bewohner*innen an das Gemeindeleben in Unterdießen.

In die Appartements im ersten Gebäude ziehen Menschen, die für ein Wohnheim zu selbständig, für das Ambulant Unterstützte Wohnen jedoch nicht selbständig genug sind, so Christoph Lauer. Für sie gibt es neben den vier zwischen 30 und 50 Quadratmeter großen Appartements auch einen Gemeinschaftsbereich mit Küche und Wohnzimmer.

Das Gebäude besitzt ein Voll- und ein Obergeschoß, so Architektin Barbara Edenhofer-Gerum. Ihre Familie ist schon in zweiter Generation für die Lebenshilfe tätig, ihr Vater hat in den 70-er Jahren einige Gebäude für die Lebenshilfe Landsberg geplant.

Im zweiten Gebäude, mit dessen Bau auch heuer noch begonnen werden soll, sind fünf Appartements geplant. Hier können Menschen einziehen, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen. Ein Interessent, freut sich Christoph Lauer, hat sich dafür bereits gemeldet.

Vorstandsvorsitzender Günter Först vom Lebenshilfe-Verein freute sich, dass mit den „wunderschönen“ Häusern Menschen mit Behinderung mitten in der Gemeinschaft untergebracht werden. Er bedankte sich wie Christoph Lauer bei Bürgermeister Alexander Enthofer für dessen Geduld, nachdem der Baubeginn sich lange Zeit verzögert hatte. Doch mit geförderten Projekten – die Regierung von Oberbayern hat erst kürzlich staatliche Fördergelder und Darlehen in Höhe von fast 1,3 Millionen Euro bewilligt – sei das oft „nicht so einfach“.

Enthofer freute sich entsprechend, „dass es jetzt losgeht“. Er ist sich sicher, dass die Lebenshilfe das soziale Projekt „zu einem guten Ende“ führen wird. Laut Christoph Lauer sollen die ersten Menschen im kommenden Jahr am Wiesenweg einziehen.

Die Lebenshilfe Landsberg trauert um
Franz Lanzinger sen.
36 Jahre lang war er ein sehr engagierter Förderer der Lebenshilfe und engagierte sich zudem von 2017 bis 2021 als Rechnungsprüfer im Verein.
Mit seiner stets positiven, freundlichen, wertorientierten, offenen, ehrlichen und wertschätzenden Art trug er dazu bei, die Lebenshilfe zu einem bedarfsorientierten und innovativen Sozialunternehmen zu entwickeln. Wenn er gefragt wurde, war er immer zur Stelle, auch als die Krankheit immer beschwerlicher wurde. Ihm war es stets ein Anliegen, pragmatische Hilfe zu organisieren, die direkt ankommt und erlebbar ist. Dafür hat er auch immer gerne selbst mit angepackt oder Türen geöffnet.
Wir haben Franz Lanzinger viel zu verdanken. Sein Vermächtnis wirkt weiter.
Stellvertretend für alle Betreuten und deren Angehörige, Kolleg*innen und Freunde.

Günter Först                                                     Christoph Lauer
Vorsitzender                                                    Geschäftsführer

Lächeln, Freunde, Schokolade und Sahne gehören in Vronis „Rezept zum Glücklichsein“. Gemeinsam mit sechs anderen von der Lebenshilfe Landsberg betreuten Menschen arbeitete sie zwei Tage lang in der Schreibwerkstatt von Cathrine Hölzel mit. Unter dem Motto „Alles wegen Corinna“ malten, schrieben und dichteten sie gegen den Corona-Blues an. Dabei entdeckten sie ganz neue Seiten an sich und hatten jede Menge Spaß.

Sprache ist für Cathrine Hölzel nicht nur etwas Nützliches. Sie ist auch Bewegung, Ausdruck von Phantasie und Befindlichkeit und will immer wieder neu entdeckt und weiterentwickelt werden. Zu Beginn der Schreibwerkstatt lässt die Kunsttherapeutin deshalb Adjektive sammeln, aus denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auswählen und ihre „wesentlichen Schätze“ abbilden können.

So finden sich die sportliche Vroni K., die neugierige Andrea T., die leuchtende Anna W. oder der lustige Bernhard W. zusammen. Im Stehen stellen sie sich vor, werfen und fangen ein Jongliertuch und ernten dafür großen Applaus, der einfach nur gut tut.

Dazu passt auch das „Glücks- und Wohlfühl-ABC-Darium“, bei dem jeder ein wohliges Wort zu jedem Buchstaben sucht und findet. Dabei entstehen Begriffe wie Vogelgesang, Kamin, Abend, Baden, Mozart, Pianissimo, aber auch Sprüche wie „X-war wohl nix“, die gemeinsam belacht werden.

Überhaupt kommt der Spaß nicht zu kurz, geht es doch Cathrine Hölzel viel um Ressourcenaufbau und Wohlfühlen. So entwickeln die Schreibwerkstättler gemeinsam die Geschichte der ungleichen Schwestern Corinna und Corona so, dass sie sich schnell ins Lustige wendet und am Ende ein Happy End steht.

Viel Phantasie zeigte sich beim Wortlabor, bei dem „schräge“ Wörter zu erklären waren. „Lebensweitspringerin“ bedeutet für Vroni K. etwa, dass sie durchs Leben springt, glücklich ist und es ihr gut geht. Und einen Mutanfall Andrea T., als sie trotz Höhenangst Riesenrad gefahren ist.

Dazwischen wird gemalt und gedichtet – zum Teil mit Unterstützung von Nina Klusmeier, die die Offenen Hilfen der Lebenshilfe leitet. So entstehen ausdrucksvolle Bilder und kleine Elfchen, also Gedichte mit elf Wörtern, wie:

Umarmung

überraschen liebevoll

ganz doll knutschen

von Mensch zu Mensch

Menschlichkeit

Auch so wird Schönes entdeckt und gelingt mehr Lockerheit mit dem schweren Thema Corona – eines der Ziele der Schreibwerkstatt, die von der Aktion Mensch gefördert wird. Dazu tragen aber auch die Pausen bei, die auf der Terrasse der Offenen Hilfen in der Nikolaus-Mangold-Straße mit Pizza und viel Lachen verbracht werden.

Im Frühjahr wird die Schreibwerkstatt mit einem dritten Samstag abgeschlossen. Dann dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre gelben, selbst geschriebenen und gemalten Bücher mit nach Hause nehmen.

Ende September fand das Casting statt, seit Oktober wird – coronakonform – geprobt. Das neu gegründete „Theater Unbegrenzt“ der Lebenshilfe Landsberg unter der Leitung der Schauspielerin und Regisseurin Mirjam Kendler bereitet schon sein erstes Stück vor. Pünktlich zur Jahreswende geht das von der Aktion Mensch geförderte Projekt auch online: Auf https://theaterunbegrenzt.de sind das Ensemble, das Team, Partner und Paten sowie erste Presseberichte zum „Theater Unbegrenzt“ zu finden. Außerdem geben Fotos von Saskia Pavek einen Einblick in die Probenarbeit. Das erste Stück soll im Herbst 2022 auf der Bühne des Landsberger Stadttheaters zu sehen sein.

Für Simone Reichart ist Lady wie eine Schwester. Die hübsche Tigerkätzin leistet ihr Gesellschaft, tröstet sie, wenn sie traurig ist, bringt sie mit ihren Tollereien zum Lachen und ärgert sie auch manchmal. Vor allem aber passt Lady auf die 30-Jährige auf, wenn diese einen epileptischen Anfall hat. Deshalb ist sie bei den Wohnheimen der Lebenshilfe Landsberg am Eulenweg gern gesehen.

Für Simone Reichart war es Liebe auf den ersten Blick. Über eine Mitarbeiterin der Lebenshilfe hatte sie von einem Wurf Kätzchen auf einem Bauernhof in Egling an der Paar erfahren und Fotos auf ihr Handy bekommen. „Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, war es um mich geschehen“, lacht die 30-Jährige. Ein paar Wochen später durfte sie Lady holen.

Bis dahin hatte sie ihr kleines Appartement katzengerecht gestaltet. Sie kaufte Katzenklo und Futterschüsseln, ließ eine Katzenklappe einbauen und fertigte zusammen mit einem Mitarbeiter eine Katzentreppe an. Ein Taxifahrer verkaufte ihr günstig eine Transportbox, ein Schlafkörbchen holte sie aus ihrem Elternhaus. Denn sie hatte früher schon einmal zwei Katzen, erzählt Simone Reichart.

Die zusätzliche Arbeit macht ihr nichts aus. Der Handy-Wecker sorgt dafür, dass sie nichts vergisst, was zur Versorgung von Lady gehört: Mahlzeiten richten, Katzenklo säubern und der gelegentliche Besuch beim Tierarzt. Außerdem gibt es eine „Notfall-Katzen-Gruppe“ mit zwei Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe, die Lady auch mal versorgen, wenn ihre Besitzerin nicht da ist.

Simone Reichart hat ihr mit viel Geduld und langem Training so manches beigebracht, zum Beispiel kein Futter ohne Erlaubnis zu nehmen – um zu vermeiden, dass sie etwas Giftiges wie Tabletten frisst. Schließlich ist Lady „ein gescheites Kätzchen“, wie sie betont. Sie hört auf ihren Namen und kommt gleich angelaufen, wenn Simone Reichart sie ruft, ihr pfeift oder mit dem Schlüssel klappert. Nur wenn Lady von einem Kater gejagt wird, der öfter auf dem Gelände der Lebenshilfe herumstreift, versteckt sie sich.

Ansonsten ist Lady fast immer bei ihr – und passt auf die 30-Jährige auf. „Als ich einmal einen Grand-Mal-Anfall hatte, hat sie sich neben meine Füße gelegt und auf mich aufgepasst“, erzählt Simone Reichart: „Sie stößt mich mit dem Kopf und hüpft auf meinem Bauch herum, um mich aus dem Anfall zu holen“.  Meist gelingt ihr das auch.

Für Simone Reichart ist Lady deshalb „jeden Cent wert“, den sie bislang schon für sie ausgegeben hat. Und auch die vielen Regeln und schriftlichen Abmachungen, die zu treffen waren, bis Lady kommen durfte. Denn: „Das Schönste ist, dass ich nicht mehr alleine bin!“, sagt Simone Reichart.

Die Lebenshilfe Landsberg trauert um
Karl Deininger
Herr Deininger engagierte sich bereits in den 60er-Jahren für die Förderung von Menschen mit
Behinderung, die damals noch nicht angeboten wurde. Zusammen mit weiteren engagierten Eltern und Förderern gründete er 1968 die Lebenshilfe Landsberg, die er bis zu seinem Tod unterstützte.
Ihm war es ein großes Anliegen, reguläre Förder- und Bildungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Heute gibt es bei der Lebenshilfe Landsberg eine Vielzahl unterschiedlicher Einrichtungen und Angebote zum Wohle der betreuten Menschen.
Wir haben Karl Deininger viel zu verdanken. Sein Vermächtnis wirkt weiter. Stellvertretend für alle Betreuten und deren Angehörige, Kolleg*innen und Freunde
Günter Först                                                  Christoph Lauer
Vorsitzender                                                  Geschäftsführer

Die Lebenshilfe Landsberg trauert um Frau Dr. Gudrun Diedert

33 Jahre lang (1984 bis 2017) engagierte sie sich im Vorstand der Lebenshilfe und stand ihr auch danach unterstützend zur Seite.

Mit ihrer ruhigen, ehrlichen, sachlichen und wertschätzenden Art trug sie zu innovativen Entwicklungen in der Lebenshilfe bei. Dabei orientierte sich Frau Dr. Diedert immer an den Bedürfnissen der uns anvertrauten Menschen. Ihre fachlich medizinische Expertise findet sich z.B. in der ersten Senioreneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Oberbayern wieder.

Wir haben Frau Dr. Diedert viel zu verdanken. Ihr Vermächtnis wirkt weiter.

Stellvertretend für alle Betreuten und deren Angehörige, Kolleg*innen und Freunde

Günter Först                                                     Christoph Lauer
Vorsitzender                                                    Geschäftsführer

Die Lebenshilfe Landsberg hat sich auch an der diesjährigen Ausbildungsmesse in Kaufering beteiligt, erstmals mit einem völlig neu gestalteten Messestand im Corporate Design (CD) und mit einheitlichen Flyern für alle Bereiche. Mit am Stand waren diesmal neben den erfahrenen Messekräften zwei junge Mitarbeiter*innen, die mit großem Enthusiasmus von ihrer Arbeit bei der Lebenshilfe berichteten. Das Interesse der Besucher*innen an der Lebenshilfe war erfreulich groß, am Ende gingen sogar einige Flyer und und so manches Give-Away aus. Die Schüler*innen waren meist sehr interessiert, manche kamen gleichmit einem Fragebogen an den Stand. Daniela Hollrotter

Lisa H. war heute „total aufgeregt“. Obwohl die 29-jährige schon mehrfach auf der Bühne stand, hatte sie zum Casting doch Lampenfieber. Ihre Präsentation der „Made“ von Heinz Erhard war jedoch so gut, dass sie die dreiköpfige Jury überzeugte. Nun ist Lisa H. Teil des „Theater Unbegrenzt“, das in gut einem Jahr erstmals wieder ein Stück auf der Bühne des Landsberger Stadttheaters spielen wird.

15 Menschen haben sich für das Casting in den Räumen der Offenen Hilfen angemeldet. Jeweils etwa 15 Minuten lang haben sie Zeit, Regisseurin Mirjam Kendler, ihren dramaturgischen Berater Markus Wörl und Bereichsleiterin Nina Klusmeier von der Lebenshilfe Landsberg zu überzeugen.

Manche haben wie Lisa H. kurze Szenen vorbereitet, manchen macht Mirjam Kendler behutsam Vorschläge für Improvisationen. Die Schauspielerin und Regisseurin vom Ammersee kennt viele der Kandidatinnen und Kandidaten bereits aus anderen Theaterprojekten mit der Lebenshilfe. Das letzte Theaterstück vor Corona, „Ein wildes Märchen-Potpourri“ führte später zum Film „Könnte nicht mehr besser sein“, der erfolgreich in verschiedenen Kinos lief und nun auf DVD/Blu-Ray erhältlich ist.

Dem Kandidaten Ingo W. schlägt Mirjam Kendler vor, ein imaginäres Telefongespräch mit seiner Mutter zu führen. Gekonnt setzt er den Vorschlag um, mit einer Fernbedienung als „Telefon“, Pausen an den richtigen Stellen und so witzigen Gesprächsfetzen, dass die Jury ebenso fröhlich wie begeistert applaudiert.

Überhaupt wird viel gelacht an diesem Tag. Mit Jürgen E., der sich bei seiner ausdrucksstarken Pantomime als „Verletzter“ gekonnt auf den Boden wirft, mit Lars W., der sich zwar ärgert, dass er den eingeprägten Text nicht fehlerfrei hinbekommt, aber bei der Improvisation besticht. Und mit Jens Uwe H., der verlegen eine imaginäre Büro-Liebschaft mit Elfriede gesteht.

Bei ihm und einigen anderen Kandidatinnen und Kandidaten springt Markus Wörl als Spielpartner ein, sodass sich kurze Szenen und Dialoge entwickeln.  Manchmal sind Wörls Vorschläge etwas komplex. Doch „das macht nichts“, betont Nina Klusmeier. Denn wenn Menschen mit Behinderung unvoreingenommen gefordert werden, kommen oft ganz ungeahnte Fähigkeiten zum Vorschein.

Mirjam Kendler ist vor allem begeistert von der Offenheit, Neugier und Spielfreude ihrer Schauspieler. Wie bei den Projekten zuvor will sie das Stück gemeinsam mit ihrer Truppe erarbeiten, die Rollen je nach Fähigkeiten und Neigungen anlegen und möglichst viel von dem aufgreifen, was vom Ensemble kommt. Thema des Stücks wird die Liebe sein, denn damit „haben alle Erfahrung“, schmunzelt Mirjam Kendler, die im Oktober mit den Proben beginnen will.

Sie freut sich, dass das „Theater Unbegrenzt“ durch die Förderung der Aktion Mensch nun auf fünf Jahre gesichert ist. In dieser Zeit sollen voraussichtlich vier Stücke entstehen, die im Landsberger Stadttheater gezeigt werden. Und natürlich ist das Ensemble, dem auch zwei Profi-Schauspieler angehören, inklusiv.

So hat sich auf die Casting-Ankündigung unter anderem auch die 14-jährige Amelie B. gemeldet. Die Schülerin begeistert die mit ihren vielseitigen Talenten, einer tollen Gesangseinlage und einem witzigen Dialog mit ihrem Unterbewusstsein. Auch sie erhält in der Woche nach dem Casting eine Zusage von Nina Klusmeier und ist nun Teil des „Theater Unbegrenzt“.                                                   Daniela Hollrotter

Die DVD/Blu-ray „Könnte nicht mehr besser sein“ gibt es für 12 bzw. 15 Euro in der Geschäftsstelle der Lebenshilfe Landsberg, Eulenweg 11, Telefon 08191 9491-0, Sekretariat(at)lebenshlife-landsberg.de oder über das Bestellformular auf der Website www.lebenshilfe-landsberg.de.

 

Bernhard W. braucht keine Regieanweisung. Ganz von selbst nimmt er seinen Meterstab, präsentiert seinen „Stern-Zaubertrick“ vor dem Brunnen am Hauptplatz und strahlt in die Kamera. Saskia Pavek nimmt ihn mit ihrer Nikon ins Visier und ist schon kurz darauf hochzufrieden. „Sehr schön gemacht. Klasse, Danke Dir!“ ruft sie Bernhard W. zu. Er ist eines von 13 Fotomodellen, die die Fotografin in diesem Sommer für die Lebenshilfe Landsberg ablichtet – vor ihren Lieblingsplätzen in der Lechstadt.

Für Bernhard W. ist das Fotoshooting eine Premiere. Anstrengend findet er es nicht, es „hat Spaß gemacht“, meint der 52-Jährige. Genau diese Freude ist es, die Saskia Pavek so an ihren Foto-Projekten mit der Lebenshilfe schätzt: „Die Menschen stehen ganz natürlich und ohne Eitelkeit vor der Kamera. Sie überlegen nicht selbstkritisch, wie sie wirken und aussehen, sondern freuen sich später einfach darüber, dass sie auf dem Bild zu sehen sind“, sagt die Fotografin.

Ganz automatisch passen sich die Fotomodelle ihren Plätzen an. So strahlt Heidi K. von sich aus über das leckere Eis, das sie am Hauptplatz in ihrer Lieblingseisdiele serviert bekommt. Einfach, weil sie es so gerne isst. Und Michael K. ist automatisch ehrfürchtig und andächtig, als er „seine“ Landsberger Stadtpfarrkirche betritt. Denn „wenn ich da rein komme, werde ich immer total ruhig und kann alles andere ausblenden“, erzählt er.

Genau das ist es, was Saskia Pavek mit ihrer Kamera einfängt: Es geht ihr nicht um die Orte an sich, sondern darum, wie diese sich im Ausdruck der Menschen wiederspiegeln. Deshalb stehen bei ihren Bildern stets die Menschen im Mittelpunkt. Die Orte bleiben zwar – zumindest für den Landsberger – erkennbar, aber bilden einfach nur den stimmigen Hintergrund.

So auch bei Christine G., die vor dem berühmten Mutterturm voll Lebensfreude und Begeisterung ihr Kleid schwingen lässt. Oder bei Sebastian G., der sich zurückhaltender, aber doch deutlich spürbar über den Lech freut, den er „so schön“ findet.

Nina Klusmeier von den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Landsberg hat ihn und andere Bewohner gefragt, ob sie sich an dem von der Aktion Mensch geförderten Fotoprojekt beteiligen möchten. Denn viele „trauen sich das im ersten Moment gar nicht zu“, erzählt sie. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabine Oberhäußer und weiteren Helfern aus dem Wohnheim assistiert sie beim Fotoshooting und sorgt mit dem Reflektor für das passende Licht.

Die Orte, an denen fotografiert wird, geben die Fotomodelle vor. So will sich der erklärte Autofan Peter S. mit zwei Benzinkutschen und die passionierte Gassigeherin Vroni K. mit einem Hund ablichten lassen. Die Ideen, wie die Vorlieben am besten fotografisch umgesetzt werden, kommen Saskia Pavek dann vor Ort.

Großes Glück haben die beiden Eishockeyfans Eugenia Sch. und Daniel F. Sie dürfen in voller Montur zu einem Training der U20 nahe der Landsberger Eishalle kommen. Für Trainer Sven Kurzmann, war sofort klar, dass sich die River Kings an der Aktion beteiligen. Die Spieler haben für das Shooting extra ihre Trikots angezogen und bilden gerne den Hintergrund für das Fan-Bild.

Durch solche Begegnungen, aber auch durch interessierte Passanten an den anderen Foto-Orten ergeben sich immer wieder kurze Gespräche, die die Menschen zueinander bringen. Im Café Bambi lichtet Saskia Pavek sogar eine der Inhaberinnen zusammen mit Jens Uwe H. ab, der dort Stammgast ist.

Vor allem aber kommen die Fotomodelle dann ins Gespräch mit ihren Mitbürgern, wenn die Bilder öffentlich gezeigt werden. Zu den beiden vorherigen Projekten von Saskia Pavek und der Lebenshilfe Landsberg gab es jeweils mehrere gut besuchte Ausstellungen und Vernissagen, bei denen die Fotomodelle stolz ihre Bilder zeigten.

Diesmal werden die Fotos – da eine geplante Ausstellung coronabedingt ausfallen musste – zunächst auf eine Kirchenfassade in der Innenstadt projiziert. Außerdem ist eine Stadtführung angesetzt, bei der Kulturbürgermeister Axel Flörke am 8.10.21 die Besucher zusammen mit den Fotomodellen zu den Entstehungsorten der Bilder bringt (Anmeldung bei Nina Klusmeier, Telefon 0163 5249140, E-Mail nina-klusmeier(at)lebenshilfe-landsberg.de).

Und natürlich ist aus den Bildern wieder ein Fotokalender entstanden – der mittlerweile dritte aus der Zusammenarbeit von Saskia Pavek mit der Lebenshilfe Landsberg. Standen 2019 „Träume“ der Bewohner im Vordergrund, waren es 2020 die Begegnungen zwischen Bewohnern und Tieren und 2022 eben Orte in Landsberg. Daniela Hollrotter

Der Kalender 2022 der Lebenshilfe Landsberg kostet acht Euro und ist erhältlich über die Geschäftsstelle im Eulenweg 11 in Landsberg, Telefon 08191 9491-0, sekretariat(at)lebenshilfe-landsberg.de.

Die Lebenshilfe Landsberg hat ein Haus in der Nikolaus-Mangold-Straße in Landsberg gemietet. Es grenzt an den Garten der Lebenshilfe-Krippe in der Bischof-Riegg-Straße an und wurde zuvor vom SOS-Kinderdorf genutzt. Bis der geplante Verwaltungsneubau am Eulenweg steht, werden in der Nikolaus-Mangold-Straße 6 vorübergehend die Offenen Hilfen, die Individual-und Schulbegleitung und das Ambulant Unterstützte Wohnen untergebracht. Später soll das Haus anderweitig genutzt werden, im Gespräch sind unter anderem weitere Wohnangebote. Daniela Hollrotter

Markus ist der Mann des Abends. Gleich zweimal ruft er „Bingo“ und entscheidet damit die Runde für sich. Dann strahlt er in die Kamera und entscheidet sich für einen von zwei Preisen, die Nina Klusmeier ihm zeigt. Die Bereichsleiterin der Offenen Hilfen bietet seit kurzem das Online-Spiel an und hat damit ein wahres Bingo-Fieber in der Lebenshilfe Landsberg ausgelöst.

Insgesamt 13 Menschen mit und ohne Behinderung sind heute Abend mit dabei. Stifte und die Zettel mit den je 24 Zahlen darauf liegen bereit, die Spannung ist groß. Dann zieht Paula im liebevoll dekorierten „Bingo-Studio“ der Familie Ramminger die erste Kugel aus einer Kiste mit insgesamt 75 bunten, nummerierten Bällen und hält sie in die Kamera. Es ist die 56.

„Hab ich“, freuen sich ein paar Spieler, während andere den Kopf schütteln. Bei Letzteren steht die 56 nicht auf dem zuvor zugeschickten Zettel. Im Studio wartet Paula geduldig, bis alle Spieler ihre Zahlen kontrolliert haben. Denn: „Wir machen langsam“, hat Nina Klusmeier einer Bewohnerin aus dem Wohnheim 7 anfangs versprochen.

Für die Bereichsleiterin ist der Online-Bingo-Abend nicht nur ein Freizeitangebot. Es ist auch ein Weg, über den Menschen mit Behinderungen sich zumindest online begegnen können. Denn die Angebote der Offenen Hilfen stehen allen Menschen offen, nicht nur den Bewohnern der Lebenshilfe-Wohnheime. So begrüßt Nina Klusmeier beim Bingo teils auch Familienangehörige, die mit dabei sind und unterstützen.

Knapp eine halbe Stunde dauert die erste Runde, bis Ole sie für sich entscheidet. Er hat auf seinem Zettel als Erster fünf der gezogenen Zahlen in einer Reihe angekreuzt und freut sich über einen Schlüsselanhänger. Paula wechselt sich beim Ziehen der Kugeln mittlerweile mit ihrem Bruder Luis ab, ihre Mutter schreibt die Zahlen mit, der Vater sorgt für flotte Hintergrundmusik.

Zweimal noch heißt es danach „Bingo“ – einmal von Jan und einmal von Markus. Dann ist die Spiele-Stunde eigentlich vorbei. Doch die Spieler erbitten sich noch eine Zugabe-Runde, die wieder Markus gewinnt. Und einen weiteren Bingo-Abend im nächsten Monat. Daniela Hollrotter

Mit großer Begeisterung haben sich Bewohner und Mitarbeiter der Lebenshilfe-Wohnheime 8 (Foto), 3 und 4 sowie der Heilpädagogischen Tagesstätten 1 und 2 an der diesjährigen Diversity-Tag-Aktion des Landkreises Landsberg beteiligt. Sie gestalteten Leintücher unter anderem mit bunten Fingerabdrücken im Smiley-Muster und selbst gemalten Figuren.  Der Kreisjugendring hatte die Aktion organisiert und die Leintücher aus verschiedensten Bereichen zu einem großen Leintuch zusammengetragen. Dieses soll die Verschiedenheit und bunte Gesellschaft im Landkreis widerspiegeln und wurde am Diversity-Tag (18. Mai) im Foyer des Landratsamtes Landsberg ausgestellt.

Katharina findet Stefanie Sack „toll“. Am liebsten geht die Elfjährige mit ihr schwimmen. Aber sie spielt auch leidenschaftlich gerne Rollenspiele mit ihr, geht in den Wald, auf den Spielplatz oder in die Bücherei. Stefanie Sack genießt die gemeinsamen Stunden ebenso. Für sie sind sie eine willkommene Abwechslung vom Alltag, die ihr eine neue Sicht auf die Welt bieten. Die 58-Jährige ist deshalb froh, dass sie vor acht Jahren Ihre Mitarbeit beim Familienentlastenden Dienst (FED) der Lebenshilfe Landsberg angeboten hat.

Mitwirken kann jeder bei diesem „bezahlten Ehrenamt“, wie es Stefanie Sack nennt. Man müsse einfach „offen und interessiert“ sein. Oft sei es sogar von Vorteil, wenn die Ehrenamtlichen keine (sonder-) pädagogische Vorbildung haben. Denn eine gewisse „Unbedarftheit“ sei manchmal besser, um „die Menschen einfach so zu nehmen, wie sie sind“. Außerdem werden die Ehrenamtlichen von der Lebenshilfe begleitet – es gibt Fortbildungen, Gesprächsangebote und Austausch.

Stefanie Sack ist es wichtig, dass die gemeinsame Zeit ganz Katharina gehört: Deshalb lässt sie sich – soweit es geht – von der Elfjährigen leiten und greift deren Spielideen und Wünsche auf. Denn es geht nicht darum, irgendetwas beizubringen, sondern gemeinsam Freizeit zu verbringen. Dazu gehören Lachen, Freude und einfach eine schöne Zeit zu haben, so die 58-Jährige.

Für die Familie ist Stefanie Sack „eine Perle“, die Entlastung bringt, Katharina aber auch in Richtung Selbständigkeit weiterhilft. Johannes und Simone Bauer hatten schon kurz nach der Geburt, als die Trisomie 21 festgestellt wurde, Kontakt zu einer Lebenshilfe-Mitarbeiterin. Als Katharina mit vier Jahren ein Pflegegrad zugestanden wurde, nahmen sie den FED in Anspruch – und konnten erstmals wieder „abends weggehen“.

Ein festgestellter Pflegegrad ist Voraussetzung für den FED, erklären Karin Schartl und Nina Klusmeier, die zuständigen Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe Landsberg. Dann können die Leistungen mit der Krankenkasse über die Verhinderungspflege bzw. den Entlastungsbetrag abgerechnet werden. Sie kümmern sich um die nötigen Formalien und übernehmen die Abrechnung mit den Krankenkassen. „Das ist eine große Entlastung“, so Simone Bauer.

Stefanie Sack

Wenn sich eine Familie an die Lebenshilfe wendet, suchen Karin Schartl und Nina Klusmeier einen örtlich und zeitlich passenden Ehrenamtlichen aus. Dann gibt es ein erstes gemeinsames Kennenlernen, um zu sehen, ob die „Chemie“ stimmt. Denn das ist ungeheuer wichtig, sind sich alle einig. Bei Katharina und Stefanie Sack klappte es auf Anhieb. „Alle haben aber auch das Recht, zu sagen, wenn es nicht passt“, betont die Ehrenamtliche, „das hat dann nichts mit Scheitern zu tun“.

Inzwischen gehört Stefanie Sack zur Familie. Seit vier Jahren schon kommt sie jeden Montag für ein paar Stunden zu Katharina, hilft aber auch einmal abends oder am Wochenende aus. Art und Umfang des FED, betonen Schartl und Klusmeier, machen Familie und Ehrenamtliche untereinander aus. Die Erfahrung habe jedoch gezeigt, dass eine gewisse Regelmäßigkeit sinnvoll für alle ist. „Dann sind auch Ausnahmen gut zu meistern“.

Katharinas Eltern sind froh über die Unterstützung. Die freie Zeit entlastet die Familie, da der Alltag durch Katharinas Entwicklungsverzögerung für die Eltern zeitintensiv ist. Dankbarkeit sei jedoch nicht notwendig, betont Stefanie Sack. Denn der FED ist für sie keine Verpflichtung, sondern eine Bereicherung für das eigene Leben. „Fast alle, die es ausprobiert und sich darauf eingelassen haben, meinten: ‚Das ist gut für mich, dabei bleibe ich‘“, so die 58-Jährige.

Sie würde sich wünschen, dass darüber noch mehr Kontakte entstehen, denn: „Leider haben viele Leute keine Begegnungsmöglichkeiten mit Menschen mit Behinderungen. Und wo es keine Berührungen gibt und etwas fremd ist, haben die Menschen Angst.“ Daniela Hollrotter

Derzeit nehmen etwa 80 Familien den Familienentlastenden Dienst (FED) der Lebenshilfe Landsberg in Anspruch. Dazu gibt es etwa 60 Ehrenamtliche, die eine Aufwandsentschädigung und Kilometergeld erhalten. Ehrenamtliche werden stets gesucht. Kontakt: Nina Klusmeier, Telefon 08191 9491-13, nina-klusmeier(at)lebenshilfe-landsberg.de.

Die Selbstvertreter-Tagung 2023 der Lebenshilfe Bayern war ein wichtiger Termin in diesem Jahr, der nicht nur Fachwissen und Vernetzung bot, sondern auch tiefgreifende persönliche Erlebnisse. Eugenia und Peter von der Bewohnervertretung und unsere Mitarbeiterin Steffi, sowie der Selbstvertreter des Vereins Uwe nahmen für die Lebenshilfe Landsberg teil.

Das sind die Ergebnisse der Tagung:

Was macht gute Assistenz aus?

Das zentrale Thema für unsere Teilnehmer Eugenia, Peter und Uwe war die Frage, was gute Assistenz ausmacht. Dieses Thema ist ihnen deshalb so wichtig, da es direkt ihre Wünsche und Bedürfnisse an die Betreuung betrifft. Eng verbunden damit war das brennende Thema des Personalmangels und der Suche nach geeigneten Unterstützern.

Die Teilnehmer haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und konnten folgende Schlüsselkomponenten definieren:

  • Respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe
  • Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Assistenz
  • Gegenseitiger Respekt und gewaltfreier Umgang
  • Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes
  • Empathie und fachliche Kompetenz
  • Fokus auf die Person, nicht die Behinderung
  • Möglichkeiten zum Lernen und zur persönlichen Entwicklung
  • Vermeidung von Übergriffigkeit

Die einzelnen Punkte betonen die Wichtigkeit von Vertrauen, ernsthaftem Zuhören, Mut und der Fähigkeit der Selbstvertreterinnen, über ihre Unterstützungsbedürfnisse zu entscheiden. Es wird deutlich, dass eine gute Assistenz eine Kombination aus fachlicher Qualifikation und einer Haltung ist, die die Würde und Autonomie des Einzelnen anerkennt und fördert.

 

Master Plan der Lebenshilfe – Wo stehen wir?

Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2023 wurde er verabschiedet und muss jetzt umgesetzt werden. Er zielt darauf ab, Selbstvertretung zu stärken und zu vernetzen. Es werden Maßnahmen für lokale, regionale und nationale Ebenen vorgestellt, um Selbstvertreter in die Lage zu versetzen, überall mitzubestimmen. Der Masterplan dient als Hilfsmittel zur Umsetzung der Forderungen von Selbstvertretern und soll die Mitbestimmung im Verein und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe fördern, was zu mehr Beteiligung am gesellschaftlichen Leben führt und das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe sichert​​.

Die Überprüfung des Masterplans soll jährlich erfolgen, um Fortschritte zu messen und weitere Schritte zu planen. Es gibt keine festen Fristen für die Umsetzung, da jeder Verein individuell entscheidet. Die Überprüfung soll durch inklusive Planungsgruppen unterstützt werden, und es wird empfohlen, Qualitätsmanagement-Praktiken zur Bewertung der Maßnahmen zu nutzen​​.

 

Es braucht mehr Vernetzung!

Ein weiteres enorm wichtiges Thema, unter dem auch die gesamte Tagung stand, war der Punkt Vernetzung. Es wurden Kontaktdaten gesammelt und darüber gesprochen, wie wichtig es ist, dass sich die Unterarbeitskreise der verschiedenen Lebenshilfen und Werkstätten in Bayern besser miteinander vernetzen. Neben der Lebenshilfe Landsberg waren Vertreter vieler unterschiedlicher Einrichtungen, wie Weihlheim/Schongau, Fürth, Erlangen, Memmingen, Nürnberg, Hof, Neumarkt, Tirschenreuth und andere, anwesend und allen brannte das Thema unter den Nägeln.

 

Wie geht es weiter?

Die Tagung hat vielen wichtige Themenbereiche angesprochen und es ist klar, dass das erst der Anfang ist. Daher ist ein wichtiger Termin bereits fix: Am 7. Dezember 2024 wird ein Online-Meeting stattfinden, um die Diskussionen und Pläne weiterzuführen.

 

Das nächste Ziel: Petition für mehr geschulte Assistenz

Ein konkretes Ziel wurde vom Selbstvertreter Kongress gesetzt: Alle gemeinsam möchten eine Petition starten, um mehr geschulte Assistenz zu erhalten. Dies soll dazu beitragen, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner noch selbstständiger werden können. Die Tagung war somit ein Meilenstein in unserer fortlaufenden Arbeit, die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung zu unterstützen und zu fördern.

 

Frau Holle meinte es in diesem Jahr ein bisschen zu gut und schickte uns 50cm Neuschnee. Die weißen Flocken haben leider genau an dem Wochenende alles lahmgelegt, an dem unsrer Adventsmarkt hätte stattfinden sollen. Alle Buden waren schon aufgebaut und unser Hausmeisterteam hat unermüdlich gearbeitet und trotzdem mussten wir uns am frühen Nachmittag geschlagen geben und unseren Adventsmarkt absagen.

Ein abgesagter Adventsmarkt – das geht doch nicht! Wir wollten diese Tradition unbedingt auch dieses Jahr möglich machen. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner und Kinder freuen sich immer schon sehr auf ihren Markt, der inmitten der Wohnheime im Eulenmarkt stattfindet. Aufgeben ist einfach keine Option und daher haben wir unseren Markt nicht abgesagt sondern einfach verschoben.

Am Freitag, den 8.12 war es dann so weit. Ein bisschen kleiner und ohne großes Rahmenprogramm haben aber mindestens genauso schön, haben wir mit den uns anvertrauten Menschen und den Landsbergern zusammen gefeiert. Alle Buden waren festlich geschmückt und liebevoll mit den handgemachten kleinen Geschenken bestückt. Von selbstgestrickten Teddybären, über Christbaumschmuck bis hin zu Dekoartikeln und Badeperlen war für jeden etwas dabei. Zur Stärkung gab es Würstel und Punsch, gebrannte Mandeln und fluffige Waffeln. Wer auf die Gaumenfreuden auch zu Hause nicht verzichten wollte konnte ein Fläschen Eier- oder Rotweinlikör sowie Aufstriche und Marmeladen erwerben. Besonders stimmungsvoll war das Singen rund um unsere Feuerschale live begleitet von Trompetenklängen.

Danke an alle die dazu beigetragen haben, dass unser Adventsmarkt auch in diesem Jahr ein wunderschönes gemeinsames Fest geworden ist!

Um diese Frage zu beantworten waren Mitte September gut 120 Menschen in die Wandelhalle des Landsberger Sportzentrums gekommen. Dort ließen sie zwei Stunden lang ihre Fragen von PolitikerInnen aus acht Parteien beantworten. Die Lebenshilfe Landsberg hatte die Idee zu der Veranstaltung und setzte sie gemeinsam mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung im Landkreis Landsberg, Regens Wagner Holzhausen und den IWL Werkstätten um.

Die Fragen, die vorab in den beteiligten Organisationen und zudem kurz vor Veranstaltungsbeginn gesammelt worden waren, deckten ein breites Spektrum an Themen ab. Unter anderem ging es um den Fachkräftemangel, aber auch um die Frage, welche Vor- und Nachteile die Legalisierung von Canabis hat.

Der Öffentliche Personennahverkehr beschäftigte die Menschen besonders. Da ging es unter anderem um die immer noch fehlende Barrierefreiheit des Kauferinger Bahnhofs, um den ausgedünnten Fahrplan der Busse, aber auch die Frage nach einem verbilligten 49-Euro-Ticket für Menschen mit Einschränkungen, die in einer Werkstatt arbeiten. Zudem gab es Fragen nach der Zukunft der Werkstätten und der Entlohnung dort.

Ein breites Feld nahm die Inklusion ein – sei es mit Fragen nach vermehrter Nutzung von leichter Sprache, aber auch nach inklusiven Spielplätzen und passend ausgestatteten Behindertentoiletten. Es ging aber auch um den Umgang mit queeren Menschen, Umweltschutz und alternative Energien sowie bezahlbaren Wohnraum.

Jeweils zwei Parteien durften eine Frage beantworten; wer das war, bestimmten zum einen die Fragesteller und zum anderen die Strichliste, die die Moderation führte, um alle Parteien gleichmäßig zu Wort kommen zu lassen. Sie beschränkte auch die Redezeit der PolitikerInnen auf jeweils zwei Minuten, damit möglichst viele Fragen beantwortet werden konnten.

Am Ende hatte nicht nur das Publikum viel erfahren. Auch die PolitikerInnen nahmen einige Themen mit und betonten, dass auch sie an dem Abend viel gelernt hätten. So waren ZuschauerInnen und AkteurInnen gleichermaßen von der besonderen Wahlveranstaltung, die es in dieser Art im Landkreis bislang noch nicht gegeben hatte.

Auf dem Podium saßen Anton Baur (Bayernpartei), Thomas Buck (Die Partei), Susanne Droth (Freie Wähler), Thomas Eichinger (CSU), Peter Münster (FDP), Thomas Musil (AfD), Amir Sahuric (SPD) und Gabriele Triebel (Die Grünen).

Die Garderobe im Landsberger Stadttheater ist fest in Helden-Hand: Superman und Ironman sitzen zusammen mit einem Vampir auf dem Sofa, Harry Potter beobachtet, wie Prinzessin Peach den letzten Feinschliff von Maskenbildnerin Stefanie Maier bekommt. Dann geht es auf die Bühne zum Fotoshooting mit Saskia Pavek, die die Helden für den neuen Kalender der Lebenshilfe ablichtet.

Für die fünf Kids aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2 ist das Fotoshooting ein großer Spaß. Sie zeigen ihre „Sixpacks“, genießen das Schminken und nutzen ihren Auftritt auf der Bühne für eine spontane Einlage. Anstrengend, meinen sie später, waren die Aufnahmen nicht, dafür hat es Spaß gemacht.

Während die Kinder in der Maske saßen, hat Fotografin Saskia Pavek im Theater alles vorbereitet: Den Scheinwerfer-Spot, in dem die Helden stehen sollen, ihre Kamera und das Stativ oben auf dem Rang, von dem aus die Bilder geschossen werden.

Dann nimmt sie sich Zeit für ihre kleinen Models: Sie fragt sie, was ihre Heldenfigur denn so ausmacht und was sie tut, lässt sich zeigen, wie die Prinzessin tanzt, Supermann die Muskeln spielen lässt oder Harry Potter den Zauberstab schwingt. Dabei betätigt sie den Auslöser ihrer Nikon. Regieanweisungen braucht es nur wenige, hauptsächlich fordert sie die Kids auf, zur Kamera zu sehen, damit man ihre Gesichter erkennen kann.

Schon bald sind die Fotos im Kasten und die erwachsenen Fotomodelle kommen an die Reihe: Eine Tigerin, eine Rockerbraut, ein Polizist, ein Schaffner und vieles mehr stehen auf der Liste von Nina Klusmeier und Sabine Oberhäußer, die das Kalenderprojekt der Lebenshilfe organisieren.

Nach zwei Stunden ist alles geschafft: Die Helden verwandeln sich wieder in normale Menschen und Saskia Pavek hat 13 wunderschöne Fotos auf der Speicherkarte. Ab sofort sind sie im neuen Kalender 2024 der Lebenshilfe Landsberg zu sehen, der für fünf Euro in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

Am Penzinger Feld 19 b

86899 Landsberg

Tel. 08191 9491-0

info@lebenshilfe-landsberg.de

Die Freude ist riesengroß. In diesem Jahr hat die Lebenshilfe Landsberg den 1. Platz bei der Aktion förderpenny erreicht. Damit rückt das heiß ersehnte Klettergerüst für das Kinderhaus „Zur Arche“ am Eulenweg ein Stück näher.

Ende Mai kam die frohe Nachricht, dass die Lebenshilfe mit ihrer Bewerbung unter die ersten beiden Plätze im Landkreis Landsberg gekommen war. Nun galt es, beim Voting die Nase vorne zu haben, deshalb warb man kräftig auf allen Kanälen – mit Erfolg. Dank vieler Klicks von MitarbeiterInnen, Vereinsmitgliedern und FreundInnen schaffte die Lebenshilfe Landsberg den Sieg.

Nun gibt es nicht nur eine Sofortspende von 1.500 Euro, sondern noch dazu ein Jahr lang alle Spenden, die im Penny-Markt in Ludenhausen eingehen – immer dann, wenn die KundInnen „stimmt so“ sagen und der Einkaufsbetrag damit aufgerundet wird. Außerdem besteht noch die Chance, dass die Lebenshilfe Landsberg als Teilnehmer an einer Veranstaltung ausgelost wird, bei der es nochmal 10.000 Euro zu gewinnen gibt…

Großen Spaß hatten neun BewohnerInnen und ein externer Gast beim großen Fußball-Dart der Offenen Hilfen. Statt mit Pfeilen schossen sie mit weichen Bällen auf die riesige Dartscheibe und sammelten so Punkte. Bei herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen sicherte sich am Ende Manfred K. den Sieg vor Eugenia S. und Daniel F. Danach ging es mit den BetreuerInnen Nina und Ole Klusmeier sowie Petra Rauch ans gemütliche Grillen, zum Abschluss gab es leckere Cocktails von Eugenia S. und Daniel F.  Petra Rauch

Bei einer kleinen Feierstunde im neuen Verwaltungsgebäude der Lebenshilfe Landsberg gratulierten Geschäftsführer Christoph Lauer (rechts) und seine Stellvertreterin Karin Schartl (4. von links) den insgesamt 14 Auszubildenden zur bestandenen Prüfung. Sie überreichten einen Gutschein und Schokolade und reflektierten gemeinsam mit den AbsolventInnen die Ausbildungszeit. Die elf frisch gebackenen ErzieherInnen und HeilerziehungspflegerInnen wurden alle übernommen und arbeiten künftig in einem der vielen verschiedenen Bereiche der Lebenshilfe Landsberg. Die drei HeilerziehungspflegehelferInnen und KinderpflegerInnen setzen ihre Ausbildung fort.

Sabine Oberhäußer (links) und Michaela Schmid sind die ProDeMa-Beauftragten der Lebenshilfe Landsberg.

Die besten Konflikte sind die, die gar nicht erst entstehen – das ist die Devise von Michaela Schmid und Sabine Oberhäußer. Sie sind bei der Lebenshilfe Landsberg die Beauftragten für ein professionelles Deeskalationsmanagement, ProDeMa genannt, das schon seit Jahren fester Bestandteil der Mitarbeiter*innenschulung ist. Damit soll herausforderndem Verhalten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Erziehungs- und Betreuungsalltag nach Möglichkeit vorgebeugt werden.

Ein großer Schwerpunkt von ProDeMa ist die Prävention. Damit herausforderndes Verhalten wie zum Beispiel Schreien oder Sich-Verweigern gar nicht erst entsteht, ist es unter anderem wichtig, die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen zu überprüfen, so die ProDeMa-Beauftragten.

Dabei geht es zum Beispiel um Strukturen und Regeln – sind diese für die betreuten Menschen transparent, wie viele Regeln gibt es, führen sie evtl. zur Überforderung und können sie stärker an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst werden und damit Gefühle des Ausgeliefertseins verringern? Und wie steht es mit den Räumlichkeiten? Gibt es Rückzugsmöglichkeiten, wie steht es mit sinnlicher Überforderung?

Es gehe auch immer darum, die Ursachen für ein Verhalten herauszufinden: Meist stehen Gefühle wie Ohnmacht, Überforderung, Angst, Hilflosigkeit oder Trauer hinter dem Verhalten, die dann zu Wut, Erregung und Ärger führen und sich entsprechend Bahn brechen. Auslöser können bei einem Menschen aus dem Autismusspektrum schon das Vermischen der einzelnen Bestandteile eines Mittagessens sein, bei einem anderen ein mit unangenehmen Erinnerungen verknüpfter Geruch, aber auch die Nebenwirkungen von Medikamenten.

Dazu kommt, dass die betreuten Menschen emotional oft auf einer ganz anderen Entwicklungsstufe stehen als kognitiv. Dies hat einen großen Einfluss auf deren emotionales Verhalten und auch auf den Umgang mit der Deeskalation.

Die MitarbeiterInnen lernen beim ProDeMa-Training, herausforderndes Verhalten nicht persönlich zu nehmen oder als Angriff auf ihre Kompetenz zu verstehen. Entsprechend gelassen und souverän können sie reagieren. Bei der Basis-Schulung erhalten die TeilnehmerInnen dazu viele Tipps, wie schwierige Situationen möglichst frühzeitig verbal deeskaliert werden können und üben dies in vielen Gruppen- und Selbsterfahrungseinheiten.

Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen auf die Schulungen sind durchwegs positiv. Sie fühlen sich anschließend sicherer im Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen und können viele Tipps zur Prävention umsetzen. Außerdem nehmen viele das Angebot der Nachsorgegespräche nach einem Vorfall in Anspruch. Dies hilft, nach einem Vorfall ein nochmaliges Auftreten zu verhindern.

Wie wichtig der Geschäftsführung das Deeskalationsmanagement ist, zeigt sich unter anderem darin, dass alle Mitarbeitenden zur Teilnahme an einer Schulung verpflichtet sind. Außerdem erhalten sie alle zwei Jahre einen Auffrischungskurs. Die derzeit zwei und bald drei ProDeMa-Trainer*innen stehen zudem im regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsführung und nehmen auch den Arbeitssicherheitstreffen teil. Schließlich ist ProDeMa ein Teil des Arbeitsschutzes.

Ein bisschen heiß, aber ansonsten perfekt war das Wetter, das Vereinsvorsitzender Günter Först für die barrierefreie Wanderung in St. Ottilien bestellt hatte. Gut 30 Menschen mit und ohne Rollstuhl oder Beeinträchtigungen waren gekommen und erlebten einen schönen Tag auf dem Gelände des Klosters. In der kühlen Kirche lauschten sie Orgelklängen und Gesang, bevor sie etwas über das 100 Jahre alte Gotteshaus, den Orden, den Alltag der rund 80 Brüder, aber auch die Klöster in aller Welt sowie die Druckerei und Landwirtschaft erfuhren. Beim Rundgang besichtigte die Gruppe den Kuhstall und den schönen, aber leider unter Trockenheit leidenden Klostergarten mit vielen Kräutern. Zum Ausklang der von Eva-Maria Rößle und Gudrun Neumeyer organisierten Wanderung gab es angeregte Gespräche im Biergarten.

Einen spannenden und informativen Tag im Bayerischen Landtag ermöglichte MdL Ludwig Hartmann sechs BewohnerInnen und drei Betreuerinnen der Lebenshilfe Landsberg. Von der Zuschauertribüne aus erlebten sie die turbulente 147. Sitzung des Plenums und konnten anschließend im „Weiße-Rose-Saal“ Fragen an Hartmann stellen. Fanny Bauer (Name geändert) und die Vorsitzende der Bewohnervertretung, Eugenia Sch., baten den Landtagsabgeordneten der Grünen dabei, sich für eine höhere Bezahlung in der IWL einzusetzen. Es ist ungerecht, dass wir weniger verdienen“, meinte auch Angelika Scholz. Ludwig Hartmann versprach, das Thema mitzunehmen und nachzufragen. Wichtig sei es vor allem auch, Produkte aus den Werkstätten zu kaufen, meinte er. Darauf habe unter anderem die frühere Landtagspräsidentin Barbara Stamm geachtet. Er erzählte außerdem von Sitzungszeiten und von der Stiftung, die im Maximilianeum untergebracht ist. Zuvor hatten die BesucherInnen einen Film über den Landtag verfolgt, den Abschluss des Ausflugs bildete eine Brotzeit in der Cafeteria des Maximilianeums. Schade fanden die meisten nur, „dass der Söder nicht da war“…

Zwei Tage lang präsentierte sich die Lebenshilfe Landsberg auf dem Veitsmarkt. Heiß begehrt war vor allem das Kinderschminken, die Kleinen freuten sich aber auch über das Glücksrad, Dosenwerfen und die vielen bunten Luftballons. Etliche Bewohner*innen, aber auch Betreute aus dem Ambulant Unterstützten Wohnen halfen eifrig und ausdauernd mit.


Der Lebenshilfe-Verein bleibt die kommenden drei Jahre unter bewährter Leitung. Bei der Mitgliederversammlung bestätigten die rund zwei Dutzend Anwesenden Vorsitzenden Günter Först, seine Stellvertreterin Ingrid Rauch, Schatzmeister Hubert Egger, Schriftführerin Eva-Maria Rößle, ihre Stellvertreterin Gudrun Neumeyer, Beisitzerin Dr. Andrea Jeske sowie Selbstvertreter Jens Uwe Heine in ihren Ämtern. Neu dabei ist stellvertretende Schatzmeisterin Stephanie Burghart. Sie wurde als Nachfolgerin für Dr. Rainer Füllner gewählt.

Günter Först würdigte Füllner, der sechs Jahre lang im Vorstand mitgewirkt und diesen „mit Fachwissen und Kompetenz“ bereichert hatte. Seine Nachfolgerin Stephanie Burghart ist zweifache Mutter und kam vor neun Jahren über ihren Sohn zur Lebenshilfe Landsberg.

In seinem Rückblick berichtete Günter Först von der Gründung der Energie- und Dienstleistungs-GmbH der Lebenshilfe. Diese wurde notwendig, weil die Lebenshilfe auf den Dächern der beiden neuen Gebäude in Unterdießen eine Photovoltaikanlage installieren und selbst Strom erzeugen wird, erklärte Geschäftsführer Christoph Lauer. Später sollen noch Anlagen auf weiteren Dächern entstehen, um stromintensive Einrichtungen wie das Therapie-Schwimmbad in der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 oder die Großwäscherei am Eulenweg mit selbst erzeugtem Strom betreiben zu können.

Die vier Wohnungen für Menschen mit Behinderungen sowie die fünf Appartements im Mehrgenerationenhaus für Menschen mit Wohnberechtigungsschein in Unterdießen sollen voraussichtlich im Sommer bezogen werden können, erklärte Lauer. Schon vorher wird der „Kümmerer“ aktiv, der ein gutes Miteinander in den beiden Gebäuden und mit der Gemeinde sicherstellen wird. Sowohl die Lebenshilfe als auch der Lebenshilfe-Verein beteiligen sich als Gesellschafter am Dorfladen Unterdießen, dazu ist die Lebenshilfe Mitglied im Verein „Wohnsinn“, so Günter Först.

Er berichtete vom Fachkräftemangel, der auch bei der Lebenshilfe zur Schließung einzelner Gruppen geführt habe. Man begegne diesem nun mit einer Ausbildungsoffensive, so Geschäftsführer Lauer: Derzeit gebe es 26 Auszubildende bei der Lebenshilfe, die „zu 99 Prozent“ auch nach den Abschlussprüfungen dort arbeiten wollen.

Zweiter Bürgermeister Moritz Hartmann betonte in seinem Grußwort, er selbst habe als Zivildienstleistender bei der Lebenshilfe gewirkt und diese „tolle Zeit“ sei prägend für seine spätere berufliche Laufbahn gewesen. Er erinnerte an die vielen Berührungspunkte zwischen der Stadt Landsberg und der Lebenshilfe und freute sich über die gut besuchte Mitgliederversammlung.

Claudia Kölling-Groeger wünschte sich noch mehr Mitglieder für den Verein. Eine Möglichkeit zum Kennenlernen bietet zum Beispiel die inklusive Wanderung am 15. Juli rund um St. Ottilien. dh

Die Lebenshilfe Landsberg trauert um

Axel Flörke

Herr Flörke engagierte sich bereits sehr früh für Menschen mit Beeinträchtigungen in allen Ebenen der Gesellschaft. Er begegnete Ihnen, wie allen Menschen, mit großer Offenheit und Wertschätzung. Er nahm sie als Mensch, als Künstler als Freigeist sehr ernst. Er war ein Mensch mit großer Tatkraft, der nicht nur Überlegungen anstellte und Vorschläge einbrachte, sondern, wenn ihm etwas gefiel, anpackte und sofort und schnell in die Tat umsetzte, auch wenn es zuerst als sehr schwierig erschien. So organisierte er z.B. in drei Wochen eine Ausstellung von zwei großen Künstlern mit Einschränkungen in der Landsberger Innenstadt inklusive Vernissage.

In den zuletzt jährlich stattfindenden Vernissagen unserer Kalenderprojekten, z.T. inklusive Stadtführungen, war es immer ein großer Genuss, mit welcher kurzweiligen, inhaltlichen Fülle er die Künstler und Ihre Werke interpretierte und Ihnen damit den Glanz verlieh, der ihnen zusteht. Aus jeder Ausstellung bereicherte mindestens ein Objekt seine umfangreiche Kunstsammlung.

Mit der ersten Aufführung unseres Theaters wurde er Motor, Unterstützer und Förderer und bestärkte das Team auf seinem Weg zu einem mehrjährigen Projekt, das wir auch aufgrund seiner Kooperation nun erreicht haben.

Über die Kultur hinaus war er für die Lebenshilfe ein wichtiger Ratgeber, politischer Förderer, Unterstützer und Vorbild für eine inklusive Gesellschaft.

Wir haben Axel Flörke viel zu verdanken. Sein Vermächtnis wirkt weiter.

Stellvertretend für alle Betreuten und deren Angehörige, Kolleg*innen und Freunde

Günter Först                                                  Christoph Lauer
Vorsitzender                                                   Geschäftsführer

Gekannt haben sie sich schon lange. Doch erst bei der gemeinsamen Freizeit in Hamburg funkte es. Nun sind Eugenia Sch. und Daniel Felsl schon seit fast vier Jahren ein Paar. Der Valentinstag ist für sie seitdem ein wichtiges Datum: Dann bekochen und beschenken sie sich gegenseitig und feiern ihre Liebe in ihrem kleinen Appartement im Wohnheim 7 der Lebenshilfe Landsberg.

Für Daniel Felsl war die Reise nach Hamburg sein erster Flug. Schon da setzte sich der heute 27-Jährige gerne neben Eugenia Sch., die er als Mitbewohnerin kannte. Dann kam der Abend in der Hansestadt, als eine andere Mitbewohnerin Daniel fragte, ob sie sich zu ihm kuscheln dürfe. „Nee, da will ich lieber die Eugenia“ antworte er und legte damit den Grundstein für die Beziehung.

Bald darauf zog Eugenia Sch. (33) zu Daniel Felsl in das Dachgeschoss-Appartement, das er sich zuvor mit einem anderen Mitbewohner geteilt hatte. Anfangs aß sie noch unten in der Gruppe mit, doch schon bald kochten das Paar selbst. „Vor allem am Wochenende“ stehen sie zusammen am Herd, berichtet Daniel Felsl. Unter der Woche übernimmt einer alleine das Kochen, das beide so gerne mögen.

Außerdem teilen sie die Leidenschaft für das Eishockey, für Puzzles und Filmeabende. Neben den gemeinsamen Aktivitäten sei aber auch der Freiraum wichtig, so Eugenia Sch. So lassen sie sich in der Arbeit bei der IWL gegenseitig „in Ruhe“, geht Daniel mal mit einer anderen Mitbewohnerin zum Walken oder Eugenia mit einem anderen Eishockeyfan zum Spiel.

„Wichtiges ist gegenseitiges Vertrauen“, erklärt Eugenia Sch. und Daniel Felsl ergänzt: „Man muss sich lieb haben“. Dass die beiden sich auch manchmal zoffen, gehört dazu. Doch im Grunde sind sie immer füreinander da. „Keiner lässt den anderen einfach stehen“, betont Eugenia Sch. Besonders nicht, wenn es dem Partner schlecht geht.

Deshalb feiern die beiden auch den Valentinstag schon seit Jahren gebührend: Mit Geschenken wie Schokolade, Blumen oder Schmuck und dem gegenseitigen Bekochen.

Auf große Begeisterung stieß der erste Azubitag der Lebenshilfe Landsberg. Etwa 20 Auszubildende aus allen Bereichen trafen sich dazu einen Nachmittag lang Am Penzinger Feld. Im Mittelpunkt stand das gegenseitige Kennenlernen, aber auch die Auseinandersetzung damit, was die Azubis an der Lebenshilfe gut finden, was ihnen stinkt, was für sie wichtig ist in der Ausbildung, welche Verantwortung und welche Wünsche sie haben.

Dies wurde mit kleinen Kärtchen an die große Hand gepinnt, die die beiden Organisatorinnen Stephanie Lidl und Stephanie Schmeier vorbereitet hatten. Geschäftsführer Christoph Lauer und seine Stellvertreterin Karin Schartl nahmen sich die Zeit, auf die Inhalte der Kärtchen ausführlich einzugehen. Sie freuten sich, dass die Azubis sich bei der Lebenshilfe wohlfühlen und die meisten von ihnen nach der Ausbildung gerne bleiben wollen.

Der Nachmittag, der mit einem lustigen Bingo-Kennenlernspiel begonnen hatte, endet bei einem gemeinsamen Abendessen. Der Azubitag soll künftig zweimal pro Jahr stattfinden, außerdem werden einmal im Quartal Azubi-Stammtische abgehalten und sind gegenseitige Hospitationen in allen Bereichen der Lebenshilfe geplant. Beim Azubitag stellte sich auch der Betriebsrat vor und berichtete von seinen Aufgaben.

Premiere in der Rathausgalerie im Foyer des Historischen Rathauses in Landsberg: Erstmals werden dort Kinderbilder ausgestellt – und die sind „vom Feinsten“, wie Kulturreferent Axel Flörke bei der Vernissage betonte. „Ihr habt da was ganz Tolles gemacht“, lobte er die jungen KünstlerInnen aus der Heilpädagogischen Tagesstätte 2 der Lebenshilfe Landsberg.

Flörke freut sich stets, wenn „junge Leute an bildende Kunst herangebracht werden“. In der Kunsttherapeutin Cathrine Hölzel, mit der Flörke schon mehrfach zusammengearbeitet hat, haben die Kinder und Jugendlichen die perfekte Anleiterin und Begleiterin gefunden.

Sie schaffte es, dass die jungen KünstlerInnen sich nicht nur ihre Lieblingstiere aussuchten und sich intensiv mit ihnen beschäftigten. Vor allem kamen sie auch dazu, ihre Empfindungen und Gefühle nach außen zu zeigen.

„Jedes Bild spricht für sich“, meinte Axel Flörke und forderte die gut 50 BesucherInnen auf, für sich zu schauen, was hinter den Bildern steht. Der junge Künstler Andreas erklärte sein Gemälde gleich selbst: Der Baum ist in Erinnerung an einen Baum in seiner früheren Heimat entstanden und das kleine süße Backenhörnchen entstammt seiner Phantasie…

Für die passende Musik bei der Vernissage sorgte das Duo Like Amber mit wunderschönen Keyboard- und Celloklängen sowie zweistimmigem Gesang.