HPT1-Aktuelles/Archiv

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Snoezelen ist Therapie und Förderung zugleich. In einem besonders ansprechend gestalteten Raum werden über Licht-, Klang- und Toneffekte, Aromen und Musik Sinnesempfindungen stimuliert, um Wohlbefinden auszulösen. Die Wahrnehmungsbereiche werden zugleich entspannt und aktiviert, die ruhige Atmosphäre nimmt Ängste, die Kinder fühlen sich geborgen. Beim Snoezelen werden gezielte basale Reize gesetzt, sodass sich das Kind adäquat spürt, erdet und in Kommunikation treten kann. So steigert das Snoezelen die Konzentration, hilft beim Aufbau elementarer Beziehungen und führt dazu, dass aggressives und autoaggressives Verhalten abnimmt. Der Snoezelenraum ist deshalb für alle Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 ein großer Gewinn – egal ob sie in der Entwicklung verzögert sind, eine seelische, körperliche oder geistige Behinderung haben. Allerdings kann er nur über Spenden finanziert werden...   Verena Riedl und Anna Zech

Ansprechpartnerin:

Lydia Wagenhuber, Telefon 08191 9243-0, lydia-wagenhuber(at)lebenshilfe-landsberg.de

Plötzlich ertönt leise Musik. Von ganz hinten kommen langsam, fast schwebend, zwei wundersame Gestalten. Sie tanzen in fantasievollen Kostümen auf ihren Stelzen zu leiser Musik – und verzaubern damit Kinder und Erwachsene, die von der Lebenshilfe Landsberg betreut werden.

Normalerweise sind Julia Dietze und Mirjam Kendler bei Veranstaltungen und Festivals wie dem Tollwood in München zu Gast. In Pandemiezeiten, in denen keine Festivals stattfinden, haben die beiden Stelzentänzerinnen das „Fenstertheater“ ins Leben gerufen. Schon seit dem ersten Lockdown treten sie in den unterschiedlichsten Einrichtungen auf und beglücken Jung und Alt mit ihrem kreativen Stelzentanz.

In der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 bewunderten sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen die mit Blumen geschmückten Frauen. Zuletzt durften die Kinder die wunderbaren Kostüme betrachten und sich mit den Tänzerinnen fotografieren lassen.           Kathrin Bendel und Verena Riedl

„Öko-Kids“ lautete das Zauberwort, das die Mitarbeiter*innen der Sonnenschein- und Tigerentengruppe aus der HPT1 aufhorchen ließ. Sie entschlossen sich deshalb schnell, sich an einem Bildungsprojekt des Landesbunds für Vogelschutz zu beteiligten und bauten und bepflanzten zusammen mit den Kindern vier Hochbeete und einen Erdbeerturm aus alten Obstkisten.

Die Mitarbeiter*innen achteten darauf, so wenig wie möglich neues Material kaufen zu müssen und möglichst viele Abläufe kindgerecht zu gestalten. Schnell bildeten sich eigenverantwortliche kleine Gruppen mit bestimmten Zuständigkeitsbereichen. So kam es, dass die Firma Rational mehrere Paletteneinfassungen aus Holz zur Verfügung stellten, aus denen die Hochbeete gebaut wurden. Die Gärtnerei Wiedmann spendierten mehrere Ableger zum Einpflanzen und das Füllmaterial für die Hochbeete – Wurzeln, Mist, Stecken, Laub usw. – sammelten die HPT1-Gruppen bei spannenden Wanderungen durch den Wald oder am Lech entlang.

Die notwendige frische Erde organisierte Hausmeister Johann Römer – gleich zwei große Anhänger voll.  So waren die Kinder gleich mehrere Tage damit beschäftigt, die Erde aus dem Anhänger in die Hochbeete zu schaufeln. Dabei entwickelten sie die unterschiedlichsten Methoden, um sich die Arbeit zu erleichterten: Sie füllten zum Beispiel die Erde auf dem Anhänger in kleine Eimer, die sie leichter zu den Hochbeeten tragen und dort ausschütten konnten. Die Mitarbeiter*innen waren begeistert, wie selbstständig die Kleinen Ideen entwickelten und kooperativ zusammenarbeiteten, wenn man ihnen den nötigen Rahmen, gepaart mit möglichst großer Freiheit, zur Verfügung stellte.

Zuletzt pflanzten die Kinder verschiedenste Gemüsearten ein: Tomaten, Salate, Kürbis, Rote Beete und Kräuter. Begeistert verfolgten sie täglich, wie aus kleinen Pflanzen große Pflanzen wurden, die man ernten und zum gemeinsamen Mittagessen verzehren konnte. „Ich wusste gar nicht, dass es das auch wo anders wie im Supermarkt gibt“, meinte ein Kind.

Übrigens: Bei den Ausflügen in den Wald und an den Lech ging es auch immer wieder um das Thema Müll, von dem die Kinder mehr als genug fanden. Sie erkannten dabei erstaunlich schnell, warum der Müll nicht in die Natur gehört: „Tiere fressen den Müll und sterben“ und „Der Müll fliegt in den Lech und macht das Wasser für die Fische kaputt“.                              Christian Schindler

Liebe Eltern, liebe Interessent*innen,

die HPT 1 ist von Montag, 09.08.21 bis Montag, 06.09.21 in den Ferien.

Der erste Betreuungstag nach den Ferien ist Dienstag, 07.September.

Wir wünschen Ihnen eine erholsame, sonnige und gesunde Zeit!

Ihr HPT 1 Team

Sprachstörungen sind eine der häufigsten und vielfältigsten Entwicklungsstörungen im Kindesalter. In der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 therapieren die drei Logopädinnen verschiedenste Krankheitsbilder im Bereich der Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.

Jan (3) hat spät zu sprechen begonnen. Erst mit gut zwei Jahren fing er an zu lautieren. Seine Eltern sind verunsichert, ob das normal ist. Der Arzt diagnostiziert eine verbale Entwicklungsdyspraxie. Dabei handelt es sich um Schwierigkeiten, das Sprechen motorisch zu planen.

In der HPT1 geht er zweimal in der Woche zur Logopädie. Zusätzlich zur Aussprache soll sein Wortschatz erweitert werden, sodass es ihm leichter fällt, in Kommunikation zu treten. Ein Kommunikationsbuch, in dem Bilder aus dem Alltag und von einzelnen Tätigkeiten enthalten sind, dient als Hilfe für leichteres Verständnis und Kommunikation.

Im weiteren Therapieverlauf erhält Jan einen Talker (Sprachcomputer). Diesen kennt Jan schon von der Nachbargruppe.

Martin (4) kann sich schlecht konzentrieren. Seine Grammatik ist eingeschränkt. Obendrein hat er eine sogenannte Wortabrufstörung. Das bedeutet, dass er Wörter verwechselt, oft nicht das richtige Wort findet und deshalb eventuell ein anderes verwendet. In der Logopädie lernt er damit umzugehen und Strategien zu entwickeln, wie er schneller auf Wörter zurückgreifen kann.

Hanna (5) vertauscht immer wieder Laute. Statt „Sch“ benutzt sie „S“, statt „R“ „L“. Gerade vor Schulbeginn treten diese sogenannten phonologischen Störungen auf. In der Logopädie lässt sich dies auf eine spielerische Art und Weise gut therapieren.

Andreas (5) hat generell Probleme mit der Kraft und Koordination der Mundmuskulatur. Hierbei sind Zunge und Lippen betroffen. Folglich hat der Junge Schwierigkeiten beim Schlucken und Kauen. Die Nahrungsaufnahme ist für Eltern ein wichtiges Thema, auch dieses fällt in den Arbeitsbereich der Logopädinnen.

Peter (5) wächst zweisprachig auf. Generell ist Zweisprachigkeit an sich kein Nachteil, um Sprache richtig zu lernen. Doch Peter hat eine Sprachentwicklungsstörung in seiner Muttersprache und im Deutschen. Die deutsche Sprache lernt er in der HPT, seine Muttersprache wird zuhause gesprochen.

Peters Sprachverständnis ist eingeschränkt. Er tut sich schwer etwas zu verstehen. Ohne den entsprechenden Kontext kann er Gesagtes nicht oder kaum einordnen. Deshalb helfen ihm Bildkarten als visuelle Unterstützung.

Eine Kommunikationstafel hilft Kindern mit Migrationshintergrund wie Peter, aber auch nichtsprechenden Kindern. Auf ihr ist der wichtigste und am häufigsten verwendete Wortschatz der Kinder abgebildet – zum Beispiel die Wunschäußerung („Ich habe Durst“), Auskunft über etwas geben („Die Sonne scheint“), etwas erzählen („Ich gehe am Wochenende auf den Spielplatz“) oder eine Handlung fortsetzen/beenden („Ich bin fertig“). Damit ermöglicht die Kommunikationstafel den Kindern Teilhabe am sozialen Leben.

Eine Step-Taste ermöglicht nichtsprechenden Kindern das Erzählen von Erlebtem. Eltern und Erzieher besprechen diese Taste mit kurzen Sätzen aus der Perspektive des Kindes, die beim Drücken der Taste wiedergegeben werden. So können Kinder und Erwachsene zuhören und verstehen.

Zur nichtsprachlichen Kommunikation gehören zudem die Gebärden. Gebärdet wird von einzelnen Lauten über Wörter bis hin zu kompletten Sätzen. Bildkarten dienen hierbei zur visuellen Unterstützung.  Diese logopädische Hilfestellung kann als Ersatz der Lautsprache, aber auch als Stütze dienen, um Kindern den Weg in die Sprache zu erleichtern.

Die Grundvoraussetzung für richtig Sprechen lernen, ist das Hören. Während des Kleinkindalters kommt es teilweise zu vermehrten Mittelohrergüssen, die das Hörvermögen negativ beeinflussen. Die Ärzte setzen dann oft Paukenröhrchen ein, durch die überschüssige Flüssigkeit abfließen kann und der Druck auf das Trommelfell entsprechend nachlässt. Das Kind hört dann wieder gut. Doch oft hat sich der längere Zeitraum mit schlechtem Hören schon negativ auf die Sprachentwicklung ausgewirkt. Verena Riedl

Die Kinder aus der Heilpädagogischen Tagesstätte für Vorschulkinder (HPT1) der Lebenshilfe Landsberg freuen sich: Dank Ergotherapeutin Verena Riedl (links) ist das heiß ersehnte Klangbett für den Snoezelenraum nun finanziert. Ulrike Riedl (rechts) und Maria Hierl (2. von rechts) vom Vorstandsteam des Katholischen Frauenbunds, Zweigverein Lagerlechfeld, überreichten HPT1-Leiterin Ulrike Stamm einen Scheck über 700 Euro. Das Geld hatten die rund 40 Frauen aus dem Zweigverein des deutschlandweit größten Frauenverbands unter anderem durch den Verkauf von selbst gestalteten Osterkerzen eingenommen. Daniela Hollrotter

 

„Ohne Bene würde was fehlen“, sagt Clara (8). Denn auch wenn er manchmal „nervt“, verbreitet ihr zwei Jahre jüngerer Bruder doch so viel Liebe, Fröhlichkeit, aber auch Fürsorglichkeit wie kaum ein anderes Kind. Obwohl oder vielleicht gerade weil Bene das Down-Syndrom hat.

Die Diagnose kam für Simone Stumpf völlig überraschend. Vier Tage lang hatte die Familie gefeiert, dass Bene nach einer sehr schwierigen Schwangerschaft als Frühgeburt auf die Welt kam und auf dem Wege der Stabilisierung war. Da teilte ihr der Arzt quasi im Vorbeigehen mit, dass Bene ein Chromosom zu viel hat – eine Trisomie 21.

Damals war die Erzieherin „sehr geschockt“. Doch die Eltern fingen sich relativ schnell. Schließlich ist Bene ist genauso ein von Gott gewolltes Kind, betonen Simone und Martin Stumpf. Und er gibt so viel zurück.

Schwierig war für das Ehepaar die Reaktion einiger Bekannter, die Benes Ankunft schlichtweg ignorierten. Wahrscheinlich, weil sie nicht wussten, ob sie zur Geburt „so eines Kindes“ überhaupt gratulieren sollten, meint Simone Stumpf. Sie erzählt auch von den Menschen, die in Benes Kinderwagen schauten, aber dann nichts sagten.

Zum Glück kam das Ehepaar bald in Kontakt mit anderen betroffenen Eltern, die ihre Erfahrungen mit ihnen teilten. So war auch schnell klar, dass Bene nach der Frühförderung die Heilpädagogische Kindertagesstätte 1 der Lebenshilfe besuchen sollte.

Zum einen gibt es dort speziell ausgebildetes Personal, das ihm hilft, sein Potenzial ganz auszuschöpfen. Zum anderen bekommt Bene dort alle erforderlichen Therapien, betonen die Eltern. Sie freuen sich über die großen Fortschritte, die Bene gemacht hat: Er lernte innerhalb kürzester Zeit zu laufen und seit seiner Herz-OP vor einem Dreivierteljahr macht er das sogar sehr ausdauernd. Auch die selbständige Lebensbewältigung, die Sprache und die Motorik werden kontinuierlich gefördert, so dass es immer vorwärtsgeht. Bene liebt seinen Kindergarten und besonders das therapeutische Reiten und das Schwimmbad.

Am meisten aber verehrt Bene „Dida“ (die da), wie er seine zwei Jahre jüngere Schwester Paula nennt. Sie hat einen besonderen Draht zu ihrem Bruder, erklärt Simone Stumpf. Paula weiß meist intuitiv, was Bene gerne machen will, spielt mit ihm Tierarzt, Kaufladen, Reiter- oder Bauernhof. „Manchmal ärgert er mich auch, aber dann renne ich einfach weg“, sagt Paula.

Die anderen drei Schwestern lieben ihren kleinen Bruder ebenfalls. Nervig ist nur, dass er oft nicht versteht, wenn sie keinen Besuch in ihrem Zimmer möchten. Und dass er als eingefleischter Pippi-Langstrumpf-Fan immer wieder den gleichen Film sehen will, meint Anna (9).

Die Eltern finden es schade, dass Bene keinen eigenen Freundeskreis besitzt, sondern lediglich über die Freunde seiner Schwestern eingebunden ist. Lediglich bei einer Familie im Dorf ist er einfach „als Kind willkommen“, darf auf das Trampolin und zu den Hühnern – obwohl er sich nicht so gut verständigen kann.

Simone Stumpf freut sich generell über alle Menschen, die Bene nicht nur stumm beäugen, sondern direkt mit ihm und nicht mit ihr über ihn sprechen. Denn der Sechsjährige versteht sehr viel und hat extrem feine Antennen für Stimmungen. So verweigerte er sich beim Kinderzahnarzt, als die Helferin fragte, wieso seine Zähne gerichtet werden sollten, wo er doch eh behindert sei.

In der nächsten Praxis machte er toll mit, weil er einfach angenommen wurde und die Mitarbeiter dort Benes „Wert als Mensch“ sehen, so die Eltern. In diesem Sinne ist für sie „das Down-Syndrom Gottes Gegenentwurf zur Leistungsgesellschaft“. Sie finden es besonders schön, dass Bene so im Augenblick lebt und dies wohl auch beibehalten wird.

„Durch Bene ist die ganze Familie viel präsenter geworden, hält mehr zusammen und kann sich auch mehr über kleine Dinge freuen“, sagen die Eltern. Außerdem ist Bene der Erste, der trösten will, wenn es einem Familienmitglied schlecht geht. Und derjenige, der beim Spaziergang fremde, vor allem ältere Menschen anlächelt und so für Freude sorgt. Daniela Hollrotter

Klangbett statt Weihnachtsessen: Wegen Corona verzichtete der Medizintechnikhersteller Corpuls aus Kaufering 2020 auf die Weihnachtsfeier und spendete das Geld stattdessen an soziale Organisationen aus der Region. Auch, weil einige der 350 Mitarbeiter die Heilpädagogische Tagesstätte 1 (HPT1) der Lebenshilfe Landsberg aus persönlicher Erfahrung heraus kennen, überreichte Geschäftsführerin Iris Klimmer (rechts) stolze 4.700 Euro an Bereichsleiterin Ulrike Stamm. Mit diesem Geld rückt das gewünschte Klangbett im Snoezelen-Raum in greifbare Nähe. Dieses ermöglicht es den 72 Kindern mit verschiedenen Beeinträchtigungen, die in der HPT1 betreut und gefördert werden, wichtige Körpererfahrungen zu machen und zu entspannen. Daniela Hollrotter

Der Rahmen-Hygieneplan vom Staatsministerium ist ab dem 15. März 2021 gültig und auch auf nachfolgender Website abrufbar: Rahmen-Hygieneplan

Die Änderungen betreffen den Umgang mit Erkältungs- bzw. respiratorischen Symptomen sowie positiven Selbsttests bei Kindern und Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen und HPT. Sie sind mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abgestimmt.

  • Kinder und Beschäftigte mit Schnupfen oder Husten allergischer Ursache, verstopfter Nasenatmung (ohne Fieber), gelegentlichem Husten, Halskratzen oder Räuspern können die Kinderbetreuungseinrichtung weiterhin ohne Test besuchen.
  • Bei leichten, neu aufgetretenen, nicht fortschreitenden Erkältungs- bzw. respiratorischen Symptomen (wie Schnupfen und Husten, aber ohne Fieber) ist der Besuch bzw. die Tätigkeit in der Kinderbetreuungseinrichtung nur möglich, wenn ein negatives Testergebnis auf SARS-CoV-2 (PCR- oder Antigen-Test) vorgelegt wird.
  • Kranke Kinder und Beschäftigte in reduziertem Allgemeinzustand mit Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Luftnot, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Hals- oder Ohrenschmerzen, Schnupfen, Gliederschmerzen, starken Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall dürfen die Kinderbetreuungseinrichtungen nicht besuchen oder in ihnen tätig sein. Die Wiederzulassung zur Kinderbetreuungseinrichtung ist erst wieder möglich, wenn die betreffende Person wieder bei gutem Allgemeinzustand ist (bis auf leichte Erkältungs- bzw. respiratorische Symptome). Zudem ist die Vorlage eines negativen Testergebnisses auf SARS-CoV-2 (PCR- oder Antigen-Test) erforderlich.
  • Der erforderliche Test kann auch während der Erkrankungsphase erfolgen. Es ist nicht erforderlich, abzuwarten, bis die Krankheitssymptome abgeklungen sind. Die Vorlage eines selbst durchgeführten Schnelltests (Laientest) genügt für den Nachweis nicht.
  • Besucht ein Kind die Heilpädagogische Tagesstätte und treten während des Tagesverlaufs Krankheitssymptome auf, so können (und sollen) die Eltern umgehend informiert und darum gebeten werden, das betreffende Kind abzuholen.

Martin (5) steht mit eingeseiften Händen am Waschbecken. Er schaut verträumt durch die Gegend und weiß nicht was er tun soll. Als Ergotherapeutin in der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 (HPT1) unterstütze ich ihn nun, indem ich seine Hand zum Wasserhahn führe, sodass Martin ihn öffnet. So kann er zusammen mit mir die Handlung „Hände waschen“ teils selbstständig umsetzen. Die Selbstversorgung ist eines der drei großen Teilbereiche, mit denen sich die Ergotherapie im Alltag eines Kindes beschäftigt.

Ergotherapie beginnt nicht am Waschbecken im Kindergarten, sondern schon zuhause in der Früh beim Aufstehen. Steht Martin auf, wenn er von der Mutter geweckt wird? Geht er ins Badezimmer zum Zähne putzen oder fehlt es ihm an Motivation, Antrieb oder hat er Einschränkungen in der Handlungsplanung und -umsetzung? „Lieber will ich liegen bleiben, es ist mitten in der Nacht.“, sagt er.

Mit Eltern und Erziehern werden Beeinträchtigungen im Bereich der Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit des Kindes erörtert. Um eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten, wird das Kind an seinem aktuellen Entwicklungsstand abgeholt.

Martin fällt es also schwer, sich die Hände selbstständig zu waschen. Woran kann es liegen? Es gibt viele verschiedene Hypothesen dafür. Mit Martin wird die Handlung „Hände waschen“ bis ins kleinste Detail besprochen. Anhand von Bildkarten (Trans-pics) aus der Logopädie wird ihm gleichzeitig die Handlung visuell vor Augen geführt. In der Physiotherapie werden fein- und grobmotorische Fähigkeiten gefördert. Ein interdisziplinäres Team, also die Zusammenarbeit aller Therapeuten und Erzieher am gleichen Ziel ist besonders in unserer HPT 1 extrem wichtig.

Martin hat nicht nur in der Selbstversorgung Probleme, sondern auch in der Produktivität – zum Beispiel beim Ausmalen eines Bildes. Hierbei macht ihm das Halten eines Stiftes große Schwierigkeiten. Er hält ihn viel zu fest, sodass er oft raus malt oder seine Hand nach ein paar Minuten schmerzt. Schwungübungen auf einem großen Blatt Papier, verschiedene Spiele zur Förderung der Kraftdosierung wie zum Beispiel mit einer Therapieknete oder Adaptionsmöglichkeiten wie eine Griffverdickung am Stift können ihm helfen.

Ein weiterer Bereich, auf den die Ergotherapie ihren Fokus legt, ist die Freizeit. Martin geht mit seinen Eltern auf einen Spielplatz, hier trifft er auf andere Kinder in seinem Alter. Diese Situation löst in ihm Unsicherheit und Schüchternheit aus. Er zieht sich zurück, spielt alleine oder bleibt bei seinen Eltern. Ihm fällt es schwer, in soziale Interaktion zu treten. Das positive Bestärken nach jedem Versuch und Rollenspiele mit anschaulichen verbalen Beispielen stärken ihn in der Entwicklung seines Selbstbewusstseins und seines Selbstwertes. Der Übertrag von Beispielen in den Alltag ist hierbei sehr wichtig.

Nicht nur Martin, sondern auch Kinder mit mehrfacher schwerer Behinderung erhalten in der HPT1 gezielte Förderung im Bereich der Ergotherapie. Aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Schädigung des Nervensystems leiden diese Kinder unter Wahrnehmungsstörungen. Dies führt dazu, dass sie das Gefühl zu ihrem Körper und dessen Bezug zur Umwelt nicht altersentsprechend entwickeln und somit bestimmte Handlungsabläufe nicht ausführen können – zum Beispiel Schuhe anziehen. Hier spüren betroffene Kinder nicht, ob die komplette Fußsohle im Winterschuh ist.

Das Affolter-Modell oder auch die sogenannte „geführte Interaktionstherapie“ setzt genau an dieser Stelle an. Der Therapeut führt den Körper des Kindes in alltägliche Handlungen, damit eine Beziehung zur Umwelt entsteht und praktisch und alltagsbezogen gelernt werden kann.

Martin dagegen wird im Hinblick auf die Schule an einer Vorschulgruppe der Ergotherapie teilnehmen. Hierbei wird nochmal ein Augenmerk auf die Konzentrationsfähigkeit, Anstrengungsbereitschaft, Stifthaltung und soziale Interaktion gelegt. Das Händewaschen gelingt ihm mittlerweile auch alleine schon sehr gut. Verena Riedl

Bild NikolausDer Nikolaus lässt sich auch von Corona nicht davon abhalten, die Kinder zu besuchen und zu beschenken. Mit gebührendem Abstand las er den Buben und Mädchen im festliche geschmückten Psychomotorikraum vor, was die Englein über sie im Goldenen Buch aufgeschrieben hatten. Der Heilige Mann freute sich über die Gedichte, Bilder und Lieder, die ihm die Kinder der HPT1 vortragen. Zur Belohnung gab es am Ende für jedes Kind ein Nikolaussäckchen. Zu seinem Besuch hatte der Nikolaus seinen Gehilfen, den Krampus mitgebracht, der ihm den Stab hielt  und die Geschenke für die Kinder reichte.

Liebe Eltern/Erziehungsberechtigte,

laut neuestem "Rahmenhygieneplan Kindertagesbetreuung und HPT" gelten aktuell folgende Regelungen im Umgang mit Kindern mit Erkältungssymptomen:

  • Nur Kinder im guten Allgemeinzustand betreten das Haus. Hier appellieren wir an die Eltern, sehr genau auf den Gesundheitszustand ihres Kindes zu achten. Wenn Kinder eine Schnupfennase oder gelegentlichen Husten haben, jedoch im guten Allgemeinzustand sind, dürfen sie die HPT betreten.
  • Kranke Kinder in reduziertem Allgemeinzustand mit Fieber (ab 38 °C), starkem Husten, Hals- oder Ohrenschmerzen, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall haben keinen Zugang zur Tagesstätte.
  • Nach einer Erkrankung dürfen Kinder die Einrichtung nur betreten, wenn sie 48 Stunden lang symptomfrei waren (bis auf leichten Schnupfen und gelegentlichen Husten).
    Eine schriftliche Bestätigung der Eltern/Erziehungsberechtigten über die Symptomfreiheit von mindestens 48 Stunden muss der Einrichtungsleitung vorgelegt werden.
  • Es werden keine Kinder betreut, wenn ein Familienangehöriger/ein Haushaltsmitglied an COVID-19 erkrankt ist. Die Eltern/Erziehungsberechtigten erklären sich bereit, die HPT über Erkrankungen in ihrem nahen Umfeld zu informieren.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem aktuellen Hygienekonzept.


Liebe Eltern der HPT1-Kinder,

wenn Sie Neuigkeiten aus der HPT1 erfahren möchten, Fotos und Videos sehen wollen, wie es derzeit bei uns aussieht und vor allem Tipps gegen Langeweile haben möchten, senden wir Ihnen gerne unsere HPT1-Info zu. Einfach Mail an: Daniela-Hollrotter(at)lebenshilfe-landsberg.de.

Faschingsspiele 2020-2 Faschingsspiele 2020-1

Am rußigen Freitag ging es gleich weiter mit dem fröhlichen Faschingstreiben in der HPT1: Piraten, Prinzessinnen, Clowns, Ritter und viele mehr vergnügten sich beim Topfschlagen, Dosenwerfen, Schneckenrennen, bei einem Labyrinth, der Reise nach Jerusalem oder einem Ufo-Lauf.

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Fasching 2020-2 Fasching 2020

Für die närrische Jahreszeit 2020 hatten sich Kinder und Betreuer das Motto “Spiele” ausgesucht. Deshalb gab es beim Faschingstreiben am Lumpigen Donnerstag “Tempo kleine Schnecke” und “Uno” mit lebenden Spielfiguren, ein Rate-Schattenspiel zum “Junior-Labyrinth”, zauberhafte Würfel und dazwischen etliche Singspiele mit Pinguinen und mehr. Die Kinder freuten sich über den großen Applaus für ihre Darbietungen in der Aula.


Deutschkurs

Kommunikation ist nur durch gleiche Sprache möglich. Deshalb bietet Gabi Römer in der HPT 1 Unterricht für Eltern, die Deutsch lernen wollen, an. Die Erzieherin sieht die Eltern und die Pädagogen in einer Erziehungspartnerschaft, sozusagen als Spezialisten Zuhause und als Spezialisten in der HPT. Sie möchte einen guten Austausch untereinander fördern und für alle Beteiligten erleichtern.

Bisher nehmen nur Frauen am einstündigen Unterricht teil, der einmal pro Woche stattfindet. Da die Gruppe aus zwei bis vier Personen besteht, ist sehr viel Individualität möglich. Gabi Römer kann auf aktuelle Themen oder Probleme der einzelnen Frauen eingehen und nach Lösungen suchen.

So übt sie mit ihren “Schülerinnen” Zahlen, Uhrzeiten und die wichtigsten Begriffe für Terminvereinbarungen, Einkäufe und Telefonate. Auch Begrüßungen und Höflichkeitsfloskeln werden erarbeitet.

In einfacher Sprache und Gesten übersetzen die Mütter Elternbriefe oder erarbeiten gemeinsam den Hintergrund von Festen. Die Gruppe hat dabei viel Spaß und es wird auch herzlich gelacht.

Der grammatikalische Schwerpunkt ist momentan noch die Gegenwart. Auch die Rechtschreibung wird geübt. “Aber da bin ich nicht so streng”, lacht Gabi Römer, Hauptsache man verstehe was gemeint sei. Die Rechtschreibung sei dann der nächste Schritt. Sabine Franz

Nikolaus 2019Am 6. Dezember herrschte schon morgens eine besondere Stimmung in der Tagesstätte. In den Gruppen übten die Kinder eifrig Nikolausgedichte und -lieder. Die Erzieher hängten schnell noch etwas Weihnachtsdekoration auf, holten einen großen Korbstuhl in das Zimmer und stellten den Adventskranz bereit. Immer wieder war ein Glöckchen im Gang zu hören, leise ging jemand durchs Haus. Die Erwachsenen verhielten sich sehr geheimnisvoll und spitzten immer wieder in den Flur hinaus.

Endlich war es soweit, es klopfte an die Zimmertür und der Nikolaus trat ein. Aufgeregte Kinder begrüßten ihn freudig. Ein Kind in jeder Gruppe durfte den Stab halten, damit der Nikolaus sein goldenes Buch herausholen konnte. Er wusste über alle Kinder etwas Nettes zu berichten, was diese sehr stolz machte. Der gute Mann nahm sich für ein paar ausführliche Erzählungen der Kinder Zeit und überraschte jedes mit einem kleinen Geschenk.

Jede Gruppe hatte sich für den Nikolaus eine Überraschung überlegt. Die Kinder sangen ihm vor, sagten Gedichte auf und überreichten selbstgemalte Bilder, über die sich der Nikolaus sichtlich freute. Dann zog er weiter. Kinder und Erwachsene freuen uns schon auf den nächsten Nikolaustag. Sabine Franz

Fortbildung Feinführligkeit Julia Berkic Fortbildung Feinfühligkeit

Kinder, die eine sichere Bindung zu ihren Bezugspersonen entwickelt haben, können die Welt erkunden, viel lernen, sich selbst gut regulieren, aber auch um Hilfe bitten. Damit sie diese – für die seelische und körperliche Gesundheit so wichtige – sichere Bindung entwickeln, brauchen sie feinfühlige Bezugspersonen, die ihre Signale wahrnehmen, richtig deuten und prompt und angemessen darauf reagieren.

Bezugspersonen sind neben den Eltern auch Mitarbeiter von Kindertagesstätten. Deshalb nahm das gesamte Team der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 an einer eintägigen Schulung zum Thema „Bindung und Feinfühligkeit im Kindergartenalter“ teil, den Dr. Julia Berkic (Bild) und ihre Kollegin Christa Gabel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik abhielten. Sie vermittelten dabei theoretische Grundlagen zur Bindungstheorie und beschäftigten sich mit eigenen Bindungserfahrungen und Selbstfürsorge.

Vor allem aber ging es um eine feinfühlige Grundhaltung, bei der die Mitarbeiter Grundbedürfnisse der Kinder erkennen, offen über Gefühle sprechen und den Umgang mit ihnen vermitteln, angemessene Grenzen setzen und die Individualität der Kinder berücksichtigen. Daniela Hollrotter

Foto zur Umweltwoche2 Foto zur Umweltwoche 3

„Villa Kunterbunt“ nennt sich eine der neun Gruppen in der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 in Landsberg. Da unsere acht „Villa-Kinder“ und wir viel Spaß an gemeinsamen Unternehmungen haben, planten wir zum Abschluss des vergangenen Kindergartenjahres eine abwechslungsreiche „Umweltwoche“.

Wir verbrachten jeweils einen Tag im Landsberger Wildpark, meisterten den Naturlehrpfad in Denklingen und tobten uns auf einem Abenteuerspielplatz in Landsberg aus. Das Highlight für die Kinder war eine Zugfahrt nach Buchloe und zum Abschluss der Woche erkundeten wir die Stadt Landsberg genauer.

Wir genossen den Freiraum sehr. Die Kinder beobachteten die Natur, retteten Schnecken und warfen Steine in den Lech. Sie umarmten Baumriesen, balancierten über Baumstämme und bauten Lager aus Totholz. Das Kräftemessen durfte natürlich auch nicht fehlen. Beim Tannenzapfenweitwurf und Tierweitsprung gab jeder sein Bestes.

Auf dem Spielplatz drehten die Kinder solange am Wasserrad, bis eine große Matschpfütze entstand war, in die alle supermutig hinein sprangen.

Foto zur UmweltwocheAuf unserer Landsbergrunde wurden wir überraschend in das Lager der „Landsknechte“ eingeladen, die sich auf die abendliche Eröffnung des Ruethenfestes vorbereiteten. Begeistert betrachteten die Kinder die Zelte, Waffen und das Lagerfeuer. Nach einer Erkundigung der Stadtmauer erklommen wir noch den Turm des Bayertors und besichtigten mucksmäuschenstill die Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“.
Es war eine ereignisreiche und spannende Woche, in der wir täglich durchschnittlich neun bis zehn Kilometer zu Fuß zurücklegten. Wir teilten Brotzeiten und die Kinder halfen sich beim Bauen, Schleppen und Klettern. Wir sahen stolzes und glückliches Lächeln in den Gesichtern der Kinder.

Es war eine bereichernde Woche für uns Erwachsene, weil wir die Kinder unterwegs so offen, hilfsbereit, staunend und auch andächtig erlebten. Sabine Franz


 

Sommerfest 2019-1     Sommerfest 2019-2

Nageln, Melken, Körner picken, ein Schubkarrenhindernisrennen und ein Gummistiefel-Parcours: Beim diesjährigen Sommerfest in der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 der Lebenshilfe Landsberg hatten die Kleinen allerhand zu tun. Dazwischen vergnügten sie sich mit Riesenseifenblasen oder an der Buttonmaschine. Zusammen mit Eltern, Großeltern und Geschwistern ließen sie sich Popcorn, Gegrilltes, Salate und Kuchen schmecken oder fanden die eine oder andere Rarität beim kleinen Flohmarkt. Die männlichen Mitarbeiter der HPT1 hatten das Fest mit einem zünftigen „Bankerltanz“ eröffnet.

Sommerfest 2019-3  Sommerfest 2019-4

Spielenachmittag 2019-3 Spielenachmittag 2019-4

Riesenandrang in der HPT1: Rund 100 Eltern, Großeltern, große Geschwister, Babys und Kleinkinder tummelten sich beim Spielenachmittag des Landsberger Eltern-ABCs in der Tagesstätte der Lebenshilfe.

Zwei Stunden lang bastelten die Kleinen mit Feuereifer Schneekugeln, probierten unterschiedliche Knete und verschiedene Maltechniken. Sie befassten sich mit Konzentrationsspielen, setzten sich spielerisch mit Sprachförderung und Mathematik auseinander und freuten sich über lustige Fingerspiele und Lieder. Auf große Begeisterung stieß auch die Bewegungsbaustelle, bei der bunte Hindernisse zu überwinden waren. Zur Stärkung gab es Saft, Wasser, Kaffee, Brezen und Kekse sowie einen bunten Büchertisch zum Schmökern. Klein wie groß waren am Ende begeistert vom Spielenachmittag und den vielen Anregungen, die auch in Papierform mit nach Hause genommen werden konnten.

Spielenachmittag 2019-2 Spielenachmiittag 2019

Fasching 2019-3  Faschingn 2019-4

Krapfen, Spiele, Musik und jede Menge Spaß: Das Team der HPT1 hatte für das bunte Faschingstreiben so allerhand vorbereitet.

Polizisten, Batman, Spiderman, Drachen, Prinzessinnen, Frösche, Hühner und viele mehr amüsierten sich zum Pippi-Langstrumpf-Lied bei der Reise nach Jerusalem, überwanden einen Geschicklichkeitsparcours mit Wackel- und Rollbrett oder halfen dem armen Esel Iaaa mit verbundenen Augen, seinen Schwanz wieder zu finden. Die kleinen Maschkerer maßen sich bei Tierrennen und Eierlauf, warfen mit wolligen „Schneebällen“ auf Luftballon-Wolken und häuften mit blickundurchlässiger Hühnermaske geschickt Smarties in einen Becher. Zur Erholung nach den spannenden Spielen gab es einen leckeren Krapfen mit Marmeladenfüllung.

Fasching 2019-2  Fasching 2019-1

Auf der jährlichen Firmenweihnachtsfeier veranstaltete die Belegschaft der EICHLER GmbH einen Tombola-Verkauf zugunsten der Lebenshilfe Landsberg. Der Erlös wurde durch die Geschäftsleitung auf insgesamt 1.000 Euro aufgestockt.

Spende EichlerAm Mittwoch, den 13.02.2019 wurde der Spendenscheck an Geschäftsführer Christoph Lauer und Ulrike Stamm, Leiterin der heilpädagogische Tagesstätte 1, am EICHLER-Firmensitz in Pürgen durch die Geschäftsleitung übergeben. „Wir sind begeistert von der herausragenden Arbeit der Lebenshilfe Landsberg. Für uns als Unternehmen mit regionalen Wurzeln war sofort klar, dass wir das Engagement gemeinsam mit unseren Mitarbeitern unterstützen möchten“, gibt Geschäftsführer Thomas Baier an. Das von den Kindern gestaltete Kunstwerk mit persönlicher Dankeswidmung erhält einen Ehrenplatz im Elektronik-Service-Center.

Seit der Gründung 1968 schafft die Lebenshilfe Landsberg geeignete Betreuungs- und Förderangebote für Menschen mit besonderem Förderbedarf. Der Spendenerlös wird für die Anschaffung eines Wasserklangbettes in der heilpädagogischen Tagesstätte 1 genutzt. “Wir freuen uns sehr über diese großzügige Spende, die uns zusätzliche therapeutische Fördermöglichkeiten eröffnet”, sagte Ulrike Stamm

Fortbildung Trauma 2Ein Trauma ist eine Geschichte, die nicht weiß, dass sie Geschichte ist. Wie der Hammer auf einen Spiegel saust das traumatische Erlebnis auf das Leben eines Kindes herunter und hinterlässt tausende von Scherben. Diese lassen sich nicht mehr zu einer Geschichte zusammenfügen, die damit abgeschlossen werden kann. Sie können aber jede für sich erneut das traumatische Gefühl wieder auslösen. Wie traumatisierte Kinder unterstützt werden können, zeigte der Psychotherapeut Simon Finkeldei vom Traumahilfezentrum in München dem 40-köpfigen Team der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 bei einer zweitägigen Fortbildung.

Die Spiegelscherben können Gerüche, Geräusche, Bilder, aber auch Körperhaltungen sein, erklärte Finkeldei. Sie wirken als „Trigger“, also Auslöser, und schicken das traumatisierte Kind „per Expressfahrstuhl“ in das so genannte „Reptiliengehirn“. Dieses Gebiet in unserem Gehirn stammt noch aus den Urzeiten der Menschheit und reagiert reflexartig. Als Überlebensstrategien kennt es nur Kampf, Flucht oder sich „totstellen“, also erstarren.

Auf die in höheren Gehirnregionen angesiedelten Fähigkeiten zu lernen und sich selbst zu steuern, also mit seinen Gefühlen umzugehen, kann in diesem Moment nicht zurückgegriffen werden. Deshalb ist das so ausgelöste, „getriggerte“ Verhalten kein Fehlverhalten, sondern ein nicht steuerbarer Kontrollverlust, betonte Finkeldei. Eine Hilfe zur Verringerung des entstandenen Stresses kann nur auf derselben Ebene erfolgen, auf der sich auch das Kind befindet.

Um „Ausrastern“ vorzubeugen, sollten Frühwarnzeichen erkannt werden – beim Kind, aber auch bei den pädagogischen Fachleuten. Das können körperliche Anzeichen (z.B. Herzklopfen), Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensanzeichen sein. Wenn Erwachsene merken, dass sie Gefahr laufen, in tiefere Gehirnregionen abzurutschen, können sie rechtzeitig möglichst zuvor trainierte Übungen zum Abbau von Stress anwenden. So durchbrechen sie den Kreislauf von angstvollem und angstauslösendem Kind und Erwachsenen und wirken selbst als Vorbild für die Regulation von Gefühlen.

Mit feinfühligen Bezugspersonen, so Finkeldei, kann sich das so genannte Stresstoleranzfenster, also der Bereich an Stress, mit dem das Kind noch gut umgehen kann, erweitern. Wird der Stress zu groß, kommen die Kinder in Übererregung (Hyperarousal) und reagieren mit Kampf oder Flucht. Das bedeutet, sie werden zum Beispiel beleidigend oder körperlich übergriffig oder laufen weg. Führt dies nicht zum Erfolg, rutschen sie in die Untererregung, resignieren und „stellen sich tot“, also erstarren. Außerhalb des jeweiligen Stresstoleranzfensters ist kein Lernen möglich, betonte der Traumaexperte.

Deshalb sei es oft besser, Konflikte zu vertagen, statt sie im Zustand der Übererregung auszutragen. Dies sollte den Kindern jedoch auch mitgeteilt werden: „Du weißt, dass das jetzt nicht gut ist und ich weiß es auch, aber das klären wir später, im Moment habe ich Dich zu lieb, um zu kämpfen.“  Wenn die Gefühle zu übermächtig werden, könne man auch versuchen, die Kinder ins Denken zu bekommen, indem sie etwa eine Tierreihe aufsagen oder drei Sachen, die sie hören, benennen müssen. Denn: Denken und Fühlen gleichzeitig geht nicht, so Finkeldei.

Fortbildung Trauma 1Typische Folge eines Traumas ist das Wiedererleben der traumatischen Situation, entweder indem das Kind diese in Gedanken erneut erlebt oder auch dadurch, dass das Kind selbst die Situation reinszeniert, also zum Beispiel neue Bezugspersonen durch sein Verhalten dazu bringt, genauso zu reagieren wie die Personen, die ihm Schlimmes angetan haben. Oder es vermeidet alles, was an das Trauma erinnern könnte und spielt den Clown oder es ist überangepasst und versucht nur immer, alles richtig zu machen. Dazu gibt es traumatisierte Kinder, die nicht mehr zur Ruhe kommen, sondern ständig in Daueralarmbereitschaft leben. Wichtig sei es jeweils, den Stress zu verringern, so der Referent.

Bei kleinen Kindern hilft es oft, wenn Gefühle und Gedanken externalisiert, also vom Kind abgelöst und als eigenständige Dinge behandelt werden. So ist nicht das Kind wütend, sondern es gibt ein Wutmonster, das das Kind immer wieder heimsucht. Dann kann gemeinsam überlegt werden, wie das Wutmonster in Schach gehalten wird.

Hilfreich sind zudem Erfahrungen, bei denen die Kinder erleben, dass sie selbst etwas bewirken können. Diese wirken der Hilflosigkeit entgegen, die die Kinder im Trauma erlebt haben. Außerdem ist es wichtig, Gegengewichte zu schaffen. Dazu gehört zum Beispiel, jeden Tag eine Sache zu finden, die toll war und sie in einer Gute-Nachrichten-Zeitung in Bild oder Wort festzuhalten. Oder eigene Stärken zu entdecken und sie durch die Zuordnung zu Körperteilen „spürbar“ zu machen. Oder so genannte „sichere Orte“ für den Rückzug (in der Vorstellung oder als selbst gebaute Höhle) und Anker zum Festhalten (Tierfiguren, bemalte Steine) zu schaffen.

Sicherheit vermitteln Rituale und klare Grenzen und Strukturen. Außerdem, betonte der Referent, brauchen Kinder bei traumatischen Erfahrungen Erwachsene als stabile „Leuchttürme“, an denen sie sich orientieren können und die ihnen Sicherheit und Halt geben.

Eine heilsame Wirkung haben auch Erzählungen, Narrative genannt. Dabei erleben Helden, mit denen sich die Kinder gut identifizieren können, erfolgreiche Abenteuer oder entwickeln sich weiter. Die Geschichten werden dabei so mit Details ausgeschmückt, dass sie möglichst viele Sinne ansprechen und damit ein neuronales Netzwerk im Gehirn aufbauen. Weil das Gehirn keine Zeit kennt, wirken diese Geschichten heilsam im hier und jetzt, so Finkeldei.

Kaum ist das Lied „Bald ist Nikolausabend da“ verklungen, da steht der Heilige Mann auch schon vor der Gruppentüre – in der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 ist an diesem Vormittag der Nikolaus unterwegs.

Nikolaus 2018Die meisten Jungen und Mädchen zwischen drei und sechs Jahren sind mutig genug, um ihm die Hand zu geben. Mit vor Aufregung geröteten Wangen stehen sie ganz nah bei ihm, wenn er aus dem Goldenen Buch vorliest. Darin steht zu jedem Kind das, was die Engel das ganze Jahr über beobachtet haben. Der Nikolaus hat viel zu loben: Da gibt es Kinder, die sich nun selbständig anziehen, gut Puzzles legen, den kleineren Gruppenmitgliedern helfen, sehr gut sprechen oder aber rasant mit dem Fahrrad fahren können.

Mit glänzenden Augen hören die Kinder dem Nikolaus zu und freuen sich anschließend über das Säckchen, das er für jedes der rund 70 Kinder mitgebracht hat. Manch einer hat auch noch Fragen an den Heiligen Mann, etwa wie alt er schon ist oder wo seine Rentiere geblieben sind.

Zum Abschluss gibt es für den Nikolaus noch ein Lied, Fingerspiel oder Gedicht, dann zieht er auch schon weiter zur nächsten Gruppe, um mit seinem Gehilfen die Kinder zu besuchen.


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Schneidige Fußballer, Zartrosa Feen, Krabben und Seepferdchen oder grimmige Piraten – in der HPT1 der Lebenshilfe Landsberg wurden sie alle auf Schultüten gebannt. Gemeinsam mit ihren Eltern schufen die gut 30 künftigen ABC-Schützen wahre Kunstwerke aus selbst gemalten Bildern, Moosgummi-Figuren, Muscheln, Steinen, Netzen und natürlich jeder Menge Glitzer.

Schultüten 2018-1Bei den Jungs waren natürlich vor allem Seeräuber mit Augenklappe oder Schultüten mit Fußball und Netztor gefragt. Die Mädchen entschieden sich eher für das Thema „Unter Wasser“ und schmückten ihre Schultüten mit allerhand Muscheln, Meerestieren aus Moosgummi und Seejungfrauen. Oder sie schufen zartrosa Kunstwerke mit Feen, Schmetterlingen, Blümchen und glitzerndem Feenstaub.

Die Schultüten waren zuvor in den Gruppen grundiert worden, zum Basteln standen den Eltern dann zahlreiche Elemente zur Verfügung, die mit Heißkleber aufgebracht wurden. Christine Killimann und Ulrike Stamm standen mit Rat und Tat zur Seite und so manche Mütter und Väter entdeckten dabei ganz ungeahnte Bastel-Talente. Die Vorschulkinder waren am Ende auf jeden Fall hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Viel Spaß hatten sie ohnehin beim großen Basteln mit den Eltern.

Ostern 2018-1Ostern 2018-2

 

Kleine Osterhäschen, Füchse und natürlich bunte Ostereier bevölkerten die Aula der HPT1 am Gründonnerstag. Mit Osterhasentänzen, Geschichten vom Fuchs, der sich mit einem Häschen anfreundet, Fingerspielen und vielen Liedern stimmten sich die gut 70 Kinder auf das bevorstehende Osterfest ein. Da hieß es zwischendrin „leise sein“, damit der Osterhase in Ruhe seine Eier verstecken konnte, aber auch „alle Kinder zu uns“, damit gemeinsam nach den Eiern gesucht werden konnte. Fast alle Kinder, bestätigten sie Einrichtungsleiterin Ulrike Stamm, hatten im Garten der HPT1 bereits ihr Osternestchen gefunden –  mit Eiern, Schokohäschen und Seifenblasen.

Die HPT1 wünscht allen Kindern und Eltern Frohe Ostern!

Spielenachmittag 2018-2Spielenachmittag 2018-3Spielenachmittag 2018-1Kneten und Kleistern, Kegeln und Klettern, Spielen und Sausen – für gut 30 Babys und Kleinkinder war die Friedrich-Ruf-Tagesstätte zwei Stunden lang das Paradies schlechthin. Zusammen mit Eltern, Großeltern und Geschwistern setzten sie das Motto „Spielen lernen – spielend lernen“ des Landsberger Eltern-ABCs eifrig in die Tat um.

Die Kleinen schufen herrliche Knet-Kreationen und Kleisterbilder, bastelten Gefäße der Ruhe und amüsierten sich mit Rasierschaum und selbst gemachtem Zaubersand. Gut besucht waren zudem die große Bewegungsbaustelle, bei der es spielerisch Hindernisse zu überwinden galt, Sinneswahrnehmungen für die Kleinsten aber auch Geschicklichkeits- und Konzentrationsübungen. Spielerisch eroberten die Kleinen zudem die Pfeiler der Mathematik.

Die rund 20 großen Besucher holten sich weitere Anregungen am Bücher- und Spieletisch und setzten sich mit dem Unterschied zwischen traditionellen Spielen und ihrem Pendant in den elektronischen Medien auseinander. Für Groß und Klein gleichermaßen spannend war das Reden und Spielen mit den Händen und die Verpflegungsstation.

Gegen Abend verließen begeisterte Kinder, Väter, Mütter und Großmütter die Tagesstätte – und bedankten sich zum Teil persönlich, zum Teil per E-Mail für den anregenden Spielenachmittag des Landsberger Eltern-ABCs.

Elternabend mit Bianca Karlstetter (Fachstelle sexueller Missbrauch)

Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern und Kind, eine offene Sexualerziehung, in der alle Körperteile benannt werden, sowie eigene Grenzen setzen und die Grenzen des Kindes akzeptieren – so können Eltern am besten vorbeugend gegen sexuellen Missbrauch wirken. Das erklärte Bianca Karlstetter von der Fachstelle sexueller Missbrauch (SeM) im SOS-Familien- und Beratungszentraum Landsberg dem runden Dutzend Väter und Mütter in der HPT1. Beim Elternabend tauschten diese sich mit der Sozialpädagogin angeregt über Sexualentwicklung, Doktorspiele und Prävention aus.

Elternabend zur PräventionKindliche Sexualität hat nichts mit erwachsener Sexualität zu tun, betonte Karlstetter. Bei den Kleinen gehe es nicht um Lustbefriedigung, sondern um Beruhigung und angenehme Gefühle durch Saugen oder Körperkontakt. Für Babys ist es dabei völlig unerheblich, ob sie sich ihren Fingern, Zehen oder aber ihrem Penis bzw. ihrer Scheide mit Interesse widmen.

Erst mit zwei bis drei Jahren entdecken Kinder, dass sich ihre Geschlechtsorgane anderes anfühlen und angenehme Gefühle entstehen, wenn man daran reibt. Für Eltern und Erzieher ist es oft irritierend, wenn sie Kinder mit der Hand in der Hose und einem verträumten Blick vorfinden, meinte Bianca Karlstetter. Sie riet, den Kindern zu vermitteln, dass ihr Verhalten in Ordnung ist, dass es aber besser zu Hause und alleine als vor anderen Menschen erfolgen sollte.

Meist ab dem vierten Lebensjahr werden für Kinder auch die sogenannten „Doktorspiele“ interessant, bei dem Mädchen und Jungen Unterschiede an ihren Körpern entdecken und – meist mit ebenso viel Interesse wie Gekicher – genau untersuchen. Auch dieses ganz natürliche kindliche Verhalten sollte nicht unterbunden werden, allerdings gebe es Regeln zu beachten.

So sollte der Altersunterschied zwischen den Kindern nicht mehr als zwei Jahre betragen, dürfe nichts in Körperöffnungen (dazu zählen auch Ohren und Nase) gesteckt werden und vor allem müsse alles freiwillig geschehen, betonte Karlstetter. Kein Kind dürfe nur untersucht oder zu etwas gezwungen werden, was es nicht möchte.

Generell sei es wichtig, Kindern Grenzen zuzugestehen und diese auch einzuhalten. Das gelte bereits für ungeliebte Küsse, zu denen Kinder nicht gezwungen werden sollten. Umgekehrt müssten auch Eltern ihre Grenzen vermitteln – wenn Väter oder Mütter zum Beispiel in diesem Moment nicht kuscheln wollen oder es nicht mögen, wenn Kinder sie an ihren Geschlechtsorganen berühren, sollten sie dies klar äußern. Denn Kinder lernen vor allem vom Vorbild, so Karlstetter, deshalb werde ihnen sonst vermittelt: „Selbst wenn ich nicht will, muss ich das über mich ergehen lassen.“

Wenn ein Kind Grenzen setzen darf, wirke das auch präventiv. Denn oft testeten Täter regelrecht aus, wie weit sie gehen können. Stoßen sie dabei früh auf Gegenwehr, ziehen sie sich meist zurück. Elternsollten auch Zivilcourage zeigen, etwa Erwachsene ansprechen, die in der Nähe von Spielplätzen oder Kindergärten herumlungern, meinte Ulrike Stamm, Leiterin der HPT1.

Ist es tatsächlich zu einem Vorfall gekommen, sollten Eltern ihrem Kind unbedingt Glauben schenken, betonte Karlstetter, denn vor allem kleinere Kinder können sich sexualisierte Übergriffe in aller Regel nicht ausdenken. Weiter gelte es, das Kind vor dem vermutlichen Täter zu schützen und sich dann Unterstützung in der Fachstelle SeM zu holen, wo weitere Schritte besprochen werden können.

Fachstelle seM, SOS-Familien- und Beratungszentrum Landsberg, Spöttinger Str. 4, 86899 Landsberg, Telefon 08191 911890

Unter Wasser1Im sonst so ruhigen Aufenthaltsraum der HPT1 herrscht reges Treiben. Vier Kinder und vier Jugendliche sitzen zwischen Kleber, Schere, Papptellern und Pfeifenputzern und unterhalten sich angeregt über ihre Kreationen. An einem Tischende entsteht ein blauer Hai, am andern eine bunte Koralle namens „Elsa“, dazwischen eine rosa Krabbe und eine Qualle. Nach und nach entsteht so die höchst kreative Dekoration für die diesjährige Faschingsparty in der HPT1 mit dem Motto „Unter Wasser“ – dank vier Q11-Schülerinnen aus dem örtlichen Dominikus-Zimmermann-Gymnasium.

Fiona Fischer, Chiara Erler, Michelle Kusmin und Miriam Vennemann haben im Rahmen des P-Seminars „Soziales Lernen“ drei Einrichtungen in Landsberg besucht – und sich für ein einwöchiges Praktikum in der HPT1 entschieden. Denn: „mir macht die Arbeit mit Kindern viel Spaß und hier ist sehr viel Interaktion mit ihnen möglich“, sagt Fiona, die gerade mit Laura den Kugelfisch anmalt. Auch Michelle liebt das Basteln mit Kindern.

Den vier Jugendlichen war das Faschingsthema „Unter Wasser“ vorgegeben worden, ansonsten hatten sie freie Hand bei der Gestaltung. Sie überlegten sich kurz, was aus den Papptellern entstehen könnte und legten einfach los. „Beim Basteln sind dann neue Dinge entstanden“, erzählt Miriam, „weil wir auf die Wünsche der Kinder eingegangen sind“.

So wagten sich die Jugendlichen unter anderem an ein Krokodil mit prominentem Kiefer, versahen die Fische mit roten Zungen oder schufen Seeschlangen. Die Zusammenarbeit mit den Kindern lief „super von Anfang an“, sagt Miriam. „Man merkt, dass sie hier viele Sachen machen“, ergänzt Michelle.Unter Wasser 2

Die vier Gymnasiastinnen (von links) Michelle Kusmin, Miriam Vennemann, Chiara Erler und Fiona Fischer vor einem Teil der Faschingsdekoration.Marie etwa schneidet gekonnt die Scheren für ihre rosa Krabbe aus und verklebt sie mit den Pfeifenputzern und Tobias malt eifrig an seinem blauen Hai. Er freut sich sichtlich über das Lob, mit dem die Gymnasiastinnen nicht sparen. Überhaupt ist die Stimmung fröhlich und entspannt, es wird viel geredet und gefragt, aber auch gelacht.

Am Ende steht die komplette Aula der HPT1 „unter Wasser“: An den Wänden sind Fische, Krabben, Quallen, Seeschildkröten, Seepferdchen, Seesterne und andere Meerestiere in allen Farben in Netzen „gefangen“ und bilden einen wunderschönen Rahmen für das Faschingsfest, das eine Woche später steigen soll.

Adventsgärtlein 2017

Weihnachtsläuten

In dieser Nacht sah ich im Traum
den allerschönsten Tannenbaum
hoch auf dem Berg in Eis und Wind,
wo Menschen nie gewesen sind,
der reckte seine grüne Pracht
wie lauschend in die Winternacht.

Der Glockenton schwang sich vom Tal
zum Tannenbaum empor,
und von den Zweigen allzumal
klang er zum Himmeltor.

Ein Englein stand dort, zart und fein,
das fing an einem Silberband
den Glockenton mit leichter Hand
zu einem Glöckchen ein.

Als spät das Christkind durch den Tann
zum schönsten Baum geflogen kam,
da hing´s das Glöckchen ins Geäst
damit sich´s künftig hören läßt
durch alle Zeit und Weltenraum
Als Gruß in deinem Weihnachtsbaum.

Verfasser unbekannt

Martin1Es ist dunkel in der Aula der Heilpädagogischen Tagesstätte 1 in Landsberg.  Gebannt und mucksmäuschenstill verfolgen die knapp 70 Kindergartenkinder das Schattenspiel über das Leben des Heiligen Sankt Martin. Nur vereinzelt gibt es leise Zwischenrufe: „Schau mal“ oder „Da kommt er“. Auf einmal jedoch brandet Applaus auf. St. Martin hat die Hälfte seines Mantels dem Bettler umgelegt und damit nicht nur den Kleinen einen zutiefst berührenden Augenblick beschert.

Wer hätte das gedacht. Im Zeitalter von Fernsehen, Computerspielen und Smartphones lassen sich Kinder von einer uralten Geschichte und einer vermeintlich überholten Darbietungsform so mitreißen, dass sie ebenso spontan wie begeistert in die Hände klatschen.

Zum Teil liegt es wohl gerade am Schattenspiel, das in einer der Zeit der Reizüberflutung mit klaren und ruhigen Grenzen auf das Wesentliche konzentriert. Durch das schlichte Schwarzweiß und die überdeutlichen Gesten werden Emotionen transportiert, die sonst in der Flut der Sinneseindrücke oft untergehen.

DMartin 3ie gespielten Szenen zur vorgelesenen Geschichte sind bewusst langsam und überdeutlich. Selbst das Gefecht von Martin als Soldat verkommt nicht zur Action-Szene, sondern ist als ausdrucksvolles, zeitlupenartiges Kreuzen der Schwerter umso eindrucksvoller.

Tief berührt zeigen sich die Kinder vom Bettler, der mit seinen bittend erhobenen Händen die Verkörperung des Hilferufs darstellt. Und sie freuen sich über die Schatten-„Gänse“, die Martin mit großen Bewegungen füttert.
„Oh“ und „ah“ raunt es, als Martin den Mantel mit dem Schwert und einem deutlichen Ratsch teilt. Doch den Szenenapplaus spenden die Kinder erst, als der Soldat Martin den Mantel mit einer liebevollen Geste dem Bettler um die Schultern legt.

Martin2Dieses Helfen, dem anderen in der Not beistehen ist es, das die Kleinen so berührt. Da ist einer, dem es schlecht geht und ein anderer sieht ihn, streckt die Hand aus und hilft. Das ist es, was menschlich sein bedeutet und unsere Kinder noch ganz unverfälscht erfassen. Und was sie so begeistert.

Für das Team der HPT1 vor und hinter der Bühne war es tief berührend zu erleben, wie stark die Geschichte die Kinder in ihren Bann gezogen hat. Wie die Buben und Mädchen sich darauf einlassen und davon begeistern lassen konnten. „Sankt Martin“ selbst brachte diese Freude über die Kinder und ihren Applaus mit einem Wort zum Ausdruck: „Wow“. dh